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Der Bako Nationalpark auf Borneo in Malaysien ist eines der beliebtesten Ausflugsziele bei Reisenden, die in Borneo unterwegs sind. Geographisch liegt der Nationalpark auf einer Halbinsel unweit von der Katzenstadt Kuching im Bundesstaat Sarawak und bekannt ist der Nationalpark vor allem für die vielen heimischen Tierarten und die Nasenaffen.
Die Anreise zum Bako Nationalpark
Die Anreise zum Bako Nationalpark sollte denkbar einfach sein. Kuching wird von einigen Städten in Malaysien angeflogen, wir hatten einen Direktflug von Kuala Lumpur mit AirAsia.
Von Kuching aus hat man dann einige Möglichkeiten zum Bako Nationalpark zu gelangen. Auf eigene Faust ist die Anreise am günstigsten und es ist auch nicht unbedingt eine Tour notwendig, denn die Anreise ist relativ unkompliziert. Von Kuching kann man entweder mit dem Taxi, oder mit dem Bus zum Fährenterminal fahren. Das Taxi kostet ca. 50 Malaysische Ringgit (ca. 10 Euro), der Bus ist mit ca. 3-4 Rm wesentlich günstiger, fährt allerdings nur jede Stunde und ist nicht unbedingt zuverlässig. Die Fahrt dauert mit dem Bus ca. 1 Stunde, mit dem Taxi ist man in ca. 30 Minuten dort.
Wir entschieden uns für das Taxi, da wir direkt vom Flughafen unterwegs waren und nicht so Low-Budget waren, dasss wir uns die 10 Euro zu zweit nicht leisten konnten.
Die eigentliche Challenge kommt dann beim Fährenterminal. Der Bako Nationalpark ist nämlich nur per Boot erreichbar und diese fahren an sich jede Stunde, wenn man allerdings, vor allem in der Nebensaison, spät am Abend dort ist, kann es sein, dass überhaupt keine Fähre mehr fährt und man sich mit einem Bootsfahrer eine private Fahrt aushandeln muss. Die Fähre selbst kostet 18 RM, muss man ein privates Boot nehmen, kann man mit ca. 90 oder 100 RM (für das Boot) rechnen. Kommen keine Touristen mehr weil man so spät am Abend dort ist, muss man wohl oder übel das private Boot nehmen. Bezahlen muss man zudem einen kleinen Eintritt für den Nationalpark an sich (20 RM pro Person).
Bei Ankunft im Nationalpark kommt es darauf an ob Ebbe oder Flut ist. Bei Ebbe kann es sein, dass man direkt am Strand ausgesetzt wird und man ein Stück weit durch das Wasser gehen muss, bei Flut wird man an einem kleinen Steg abgesetzt.
Die Rückfahrt nach Kuching ist vom Fährenterminal ein kleines Abenteuer – am besten ist man wartet auf den Bus, weil es kaum Privatfahrer gibt, wenn man allerdings Glück hat und einige andere auch warten und zufällig ein Fahrer vorort ist, ist es vielleicht besser, gemeinsam ein Taxi zu nehmen.
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Wie viel Zeit im Bako Nationalpark einplanen?
Als wir unterwegs waren, waren wir nicht sicher, wie viel Zeit wir im Bako Nationalpark einplanen sollten. Nach meiner Erfahrung nach würde ich empfehlen, 1 Nacht dort zu bleiben und somit 1-2 Tage untertags zu nutzen. Man kann den Bako Nationalpark auch als Tagesausflug einplanen, aber die Übernachtung lohnt sich, weil man dann die Halbinsel etwas mehr erkunden kann und in der Nacht eine Nachtwanderung (mehr dazu unten) mitmachen kann.
Übernachten im Bako Nationalpark
Die Unterkünfte im Bako Nationalpark sind schlichte und einfache Holzhütten, von denen man nicht allzu viel erwarten sollte. Wir haben uns in unserer Hütte recht wohl gefühlt, aber man sollte sich keine noble Hütte vorstellen. Fliegengitter an den Fenster schützen vor lästigem Ungeziefer, Toilettenpapier muss man teilweise selbst mitbringen und die Dusche war kalt.
Es gibt hier allerdings auch einige verschiedene Kategorien, einige Hostelzimmer, Privatzimmer mit 2 bis 4 Betten und einen Campingplatz. Da es hier nicht viele Unterkünfte gibt, muss man diese relativ weit im Vorhinein buchen, um überhaupt eine Unterkunft zu bekommen. Die Buchung erfolgt über die Booking Webseite von Sarawak, die Preise variieren von 5 RM für die Campsite bis zu 150 RM für ein Doppelzimmer.
Viele tolle Tipps, die mir meine Reiseplanung vereinfacht haben, findet ihr übrigens auch bei der Bloggerkollegin Sabine von ferngeweht.
Highlights im Bako Nationalpark
Die Tiere im Bako Nationalpark
Hauptsächlich bekannt und bei Touristen beliebt ist der Bako Nationalpark wegen seiner Artenvielfalt.
Nasenaffen
Die Nasenaffen sind das Highlight auf der Halbinsel. Die seltsam aussehenden Affen sind fantastische Schwimmer, man findet sie daher recht häufig in der Nähe von Wasser. Sie haben ihre Herkunft auf der Insel Borneo und leben nur dort in freier Wildbahn. Am besten ist es, wenn man im Bako NP übernachtet, frühmorgens, bevor die Tagestouristen auf die Halbinsel strömen, nach den Nasenaffen Ausschau zu halten. So konnten wir direkt neben dem Weg welche beobachten.
Makaken
Eine Affenart, die man wirklich überall findet, sind die Makaken. Die können mitunter auch echt lästig werden, weil sie liebend gerne das Essen von Tellern stehlen. Das ist auch der Grund, warum der Hauptaufenthaltsraum überall geschlossen ist. Wir haben einen Makake beobachtet, wie er einen ganzen Teller Essen von anderen Touristen gestohlen hat.
Silver Leaf Monkey
Eine supersüße Affenart sind die Silver Leaf Monkeys. Diese erkennt man an dem leicht silber schimmernden Fell und dem dunklen Gesicht. Die jungen sind hier allerdings hellbraun. Auch sie findet man recht häufig rund um die Unterkünfte in der Nähe vom Wasser.
Bartschweine
Gleich bei der Ankunft wird man das erste Mal auf die Bartschweine treffen, die echt furchteinflößend aussehen, aber sie leben rund um den Strand und das Restaurant.
Nachtwanderung
Unbedingt machen sollte man eine der angebotenen Nachtwanderungen. Wir wurden zwar durch einen massiven Regenguss klatschnass, aber davor durften wir noch viele viele große und noch viel größere Spinnen, Gespenstschrecken (das sind diese Tiere, die aussehen wie ein Ast), Schlangen und große Ameisen sehen. Die Führung war super interessant und wir haben richtig viel gelernt. Man musste sich dazu nur bei der Unterkunft eintragen und einen kleinen Betrag zahlen.
Wanderungen im Bako Nationalpark
Generell bietet der Bako Nationalpark viele kleinere und größere Wanderungen. Viele sind relativ ähnlich, man läuft ewig durch den Regenwald und kommt dann zu einem kleinen Aussichtspunkt. Ehrlicherweise fanden wir die Wanderungen jetzt weniger spektakulär, aber es waren nette Touren. Gut gefallen hat die Wanderung zum Aussichtspunkt Teluk Delima, weil man am Weg wirklich super schön durch den Regenwald geht. Hier sind wir ca. 1 – 1 1/2 Stunden gegangen. Sehr empfohlen wird die Wanderung Tanjung Sapi zum Strand Pandan Kecil, die wir jetzt von der Aussicht her als mittelmäßig toll empfanden. Hier geht man ca. 2 Stunden.
Generell benötigt man nicht so richtig festes Schuhwerk, ich fand meine Turnschuhe komplett ausreichend. Wenn es allerdings geregnet hat, kann es wohl etwas unangenehm und rutschig werden. Ich denke, man sollte auf jeden Fall Schuhe mit gutem Halt mitnehmen.
Mein Fazit zum Bako Nationalpark
Für mich war der Bako Nationalpark ein netter Ausflug mit tollen tierischen Highlights. Mehr als 1 Übernachtung würde ich nicht wirklich brauchen, das hat für uns gereicht, denn so spektakulär fanden wir den Nationalpark nicht. Aber dennoch, für die ersten Tiersichtungen, die wir ganz in Ruhe hatten, war es ideal. Und wir hatten einen wunderschönen Sonnenuntergang.