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Auf der Suche nach einer Weitwanderung auf abwechslungsreichen, teils einsamen, teils belebten Wanderwegen, die einen auch immer wieder ins Tal führt? Dann ist der KAT Walk in den Kitzbüheler Alpen die ideale Wahl. Ich habe im Juni reingeschnuppert, bin 2 1/2 Etappen davon gegangen und zeige euch hier meine Eindrücke.
Pressereise / Einladung
Was ist der KAT Walk?
Auf 6 Tagesetappen (kann abgekürzt werden), führt der KAT Walk Alpin durch die Kitzbüheler Alpen Regionen Hohe Salve, Brixental und St. Johann in Tirol bis ins Pillerseetal. Dabei könnten die Etappen nicht unterschiedlicher sein. Einerseits erfährt man den Trubel, Glanz & Glamour von Kitzbühel, man bestaunt die steile Abfahrt des Hahnenkammrennen, man kann einen spektakulären Steig (etwas ausgesetzt) erwandern und man erlebt auch einsame Weiten auf den Almen der Region und die etwas ruhigeren und traditionelleren Tiroler Orte.
Die verschiedenen KAT Walk Optionen
Der KAT Trail kommt in den unterschiedlichsten Ausführungen, von klein bis groß, von zu Fuß bis zum Bike.
Praktisch: Bei vielen Etappen gibt es relativ einfach die Möglichkeit, ein Stück abzukürzen, da am Weg auch einige Seilbahnen sind.
- KAT Walk Alpin: Der ursprüngliche 6-tägige KAT Walk einmal quer über die Kitzbüheler Alpen, siehe mehr dazu unten
- KAT Walk Kompakt: Eine kürzere 5-tägige Variante, die letzten 2 1/2 Etappen (ab der Streif) sind auf der gleichen Strecke wie beim KAT Walk Alpin, die ersten 3 führen etwas direkter von der Hohen Salve bis Kirchberg
- KAT Walk Kurz: Auch eine kurze 3-tägige Variante ist möglich – von Hopfgarten bis Kitzbühel
- KAT Bike: Auch für Radfahrer gibt es hier verschiedene Möglichkeiten auf den Strecken des KAT Bike.
- KAT Walk Family: Ein kürzeres Programm mit vielen abenteuerlichen und spielerischen Highlights am Weg und vielen Möglichkeiten, einmal ein bisschen abzukürzen und auszurasten.
Die Anreise zum KAT Walk
Von Wörgl findet man regelmäßige Zugverbindungen zum Ausgangspunkt des KAT Walk in Hopfgarten, weshalb ich die Anreise mit dem Zug sehr empfehlen kann. Unkomplizierter geht es fast nicht.
Alternativ kommt man über Autobahn bis nach Kufstein und von dort über die Bundesstraße an die Ausgangsorte.
Organisation des KAT Walk
Den KAT Walk muss man nicht selbst organisieren, sondern bekommt man im praktischen Paket geliefert, mit Frühstück und optionaler Halbpension. Übernachtet wird hier zum Großteil in komfortablen Hotels im Tal, das Gepäck wird von Unterkunft zu Unterkunft transportiert, man muss also nur den Tagesrucksack schnappen und loswandern.
Der KAT Walk Alpin mit 6 Tagen und 8 Übernachtungen ist dabei ab 745 Euro pro Person angesetzt, 5 Etappen bei 7 Übernachtungen ab 705 Euro.
Der KAT Walk Alpin
Der KAT Walk Alpin führt über 113 Kilometer und 6300 Höhenmeter über 6 Etappen einmal quer über die Kitzbüheler Alpen. Ich bin 2 1/2 Etappen davon gegangen und deshalb stelle ich euch Etappe 4-6 vor. Heiko aus unserer Wandergruppe hat alle Etappen bezwungen und das könnt ihr hier in seinem Blogpost lesen.
KAT Walk Alpin – Etappe 4
Etappe 4 führt von Aschau über den Hahnenkamm nach Kitzbühel
- 16km & 1050 Höhenmeter bergauf
- Ab ins Getümmel auf der Streif
- Highlights: Abstieg über den Hahnenkamm, schöner Wanderweg über Wiesen zum Schigebiet
Die gesamte Etappe 4 wird als sehr abwechslungsreich beschrieben – erst noch der ruhigere Anstieg von Aschau und der Weg durch das Skigebiet (hier macht man viele steile Höhenmeter), kommt man plötzlich ins Getümmel mit vielen Leuten am Hahnenkamm.
Etappe 4 habe ich quasi zum Teil und umgekehrt erledigt – für mich ging es nämlich zu Fuß bergauf auf die Streif (bereits zum 2. Mal). Für jeden Ski-Fan definitiv ein absolutes Muss, findet man hier viele Informationen zu den legendären Rennen. Einen detaillierten Beitrag über die Wanderung auf die Streif findet ihr hier.
KAT Walk Alpin – Etappe 5
Etappe 5 führt uns von Kitzbühel nach St. Johann.
- 21km & 1250 Höhenmeter bergauf – konditionell anspruchsvoll
- kann an vielen Stellen sowohl bergauf, als auch bergab abgekürzt werden
- Highlights: Alpenblumengarten, Kitzbüheler Horn & Scheibersteig (trittsicher!), Abfahrt mit dem Mountaincart
Wir starten in Kitzbühel im Zentrum und laufen in Richtung Hornbahn. Hier bei der Hornbahn gibt es die Möglichkeit den Aufstieg unterschiedlich lange abzukürzen – mit der Bahn entweder zur Mittelstation, zur Bergstation oder von der Mittelstation auf die Bergstation. Zu Fuß folgt man den Schildern in Richtung Kitzbüheler Horn, denn das wird das erste Ziel an diesem Tag sein.
Anfangs führt der Weg von der Hornbahn entlang einiger Bauernhöfe auf der Asphaltstraße. Nach rund 30 Minuten vom Zentrum biegt der Weg dann in einen etwas steileren Waldweg, der sehr schön in Serpentinen über ein paar kleine Bäche & Brücken führt, bis man zu einer kleinen Alm kommt und dort über die Wiesen ansteigt. Anschließend gelangt man wieder einen Waldweg, der zur Mittelstation führt, wo man nach rund 1 1/2 Stunden ankommt.
Von der Mittelstation Hornbahn steigt man hinter der Adlerhütte auf einem Steig auf, der in einem Forstweg landet, dem man über Almwiesen zur Bergstation folgt.
Von der Bergstation führt eine Schotterstraße zum Alpenblumengarten, der verschiedenste Alpenblumen aus aller Welt zeigt und mit viel Liebe gepflegt wird. Das fand ich sehr spannend. Nach dem Alpenblumengarten gelangt man zum Gipfelkreuz des Kitzbüheler Horn. Ab hier gibt es ein paar Optionen – Man könnte noch zum Fernsehmasten & dem höchsten Punkt des Kitzbüheler Horns aufsteigen. Wir sind aber gleich in den Scheibersteig eingestiegen, der für mich das Highlight auf dieser Route war. Es ist ein etwas ausgesetzter Steig und man benötigt Trittsicherheit. Wer Höhenangst hat oder sich auf seilversicherten Steigen weniger wohl fühlt, sollte eventuell in Erwägung ziehen, die etwas längere Option rundherum zu wählen.
Nach dem Scheibersteig erfolgt schon der Abstieg in Richtung St. Johann, vorbei an der Stanglalm (Einkehr empfohlen!) und dem Alpengasthof Hirschberg. Von hier hat man einen schönen Ausblick zurück auf das Kitzbüheler Horn.
Bei der Mittelstation der Harschbichlbahn kann man den Abstieg dann super abkürzen – indem man den schnellen (und lustigen ;)) Weg mit dem Mountaincart bergab nach St. Johann wählt. Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß dabei und die Knie haben uns gedankt.
KAT Walk Alpin – Etappe 6
Etappe 6 führt von St. Johann ins Pillerseetal
- 19km & 1000 Höhenmeter
- Einsame Wanderwege über sanfte Almwiesen, kann mit Wandertaxi abgekürzt werden
- Achtung! Keine bewirtschafteten Almen bis zur Winterstelleralm. Ausgesetzt bei Gewittern!
- Highlights: Die vielen kleinen Gipfel am Weg, die 360° Aussicht und der Pillersee
Für mich das Highlight vom KAT Walk war die Etappe 6 von St. Johann ins Pillerseetal. Gestartet wird mit einem langen Marsch auf der Asphaltstraße über die Trabrennbahn und den Weiler Scheffau, bevor man in Richtung Adlerspoint abbiegt. Hier quert man auch einige Bauernhöfe. Weiter geht es bergauf durch den Wald, über einige Wiesen und Wälder, bis man einen Großteil des Anstiegs geschafft hat und unterhalb des Baumooskogels steht.
Den schönen Gipfel des Baumooskogel konnten wir natürlich nicht auslassen und so haben wir noch den Umweg von rund einer halben Stunde auf uns genommen, um das 360° Panorama zu genießen. Nach dem Abstieg wandert man über die Baumoosalm entlang einer Forststraße, einen Bauernhof querend bis zum Adlerspoint. Das ehemalige Berggasthof erreicht man nach rund 3 1/2 Stunden von St. Johann. Wir haben dort unsere mitgebrachte Jause genossen, leider ist das Gasthaus nicht mehr in Betrieb.
Weiter geht es ein kurzes Stück auf der Forststraße und dann biegt man links in den Wald und in meinen zweiten Lieblingsabschnitt an diesem Tag. Vom Wald geht es auf eine Alm und bis zum höchsten Punkt der Tour auf 1550m mit tollem Rundumblick.
Nun folgt der Abstieg über die Gerstbergalm bis zur Winterstelleralm, die einzig bewirtschaftete Hütte auf dieser Tour. Hier haben wir unser Tiroler Knödelduo sehr genossen (unter der Woche ist hier Selbstbedienung). Die Alm ist ein Zusammenschluss mehrerer Bauern aus der Region, deren Kühe den Sommer auf der Alm verbringen. Seit 2024 wird die Alm von einer jungen Sennerin mit Herzblut betrieben. Es wird Wert gelegt darauf, dass alles zusammenspielt, von den verschiedensten Pflanzen, die auf einer Alm wachsen, bis zum Vieh, das seinen Teil dazu beiträgt. Wir bekamen einen sehr spannenden Einblick von dem Leben auf einer Alm und wie hier alles zusammenspielt. Künftig wären solche Almentouren auf der Winterstelleralm häufig geplant.
Der Abstieg von der Winterstelleralm ins Pillerseetal ist dann noch lang, aber mit schönem Ausblick auf den Pillersee und die rundumliegenden Berge. Einen Beitrag zum Pillerseetal im Winter gibt’s übrigens hier.
Fazit zum KAT Walk
Landschaftlich ist es wirklich ein toller Weitwanderweg, mit der Möglichkeit, immer wieder ins Tal zu kommen und einen Einblick in verschiedene Dörfer Tirols zu bekommen. Dementsprechend muss man natürlich auch immer wieder einige Höhenmeter bergauf und bergab hinter sich bringen, weshalb man schon ein bisschen Fitness mitbringen sollte. Man kann die Tour an einigen Stellen abkürzen, wenn dann doch die Beine zu schwer werden. Eine gelungene Tour und es war eine tolle Idee, diesen KAT Walk vor 10 Jahren ins Leben zu rufen!
2 Kommentare
…war schön, dich zu treffen. Und, du bist doch noch die Streif gelaufen. Daumen hoch! 🙂
Absolut! 🙂 Ja genau, einmal hoch, dafür runter mit der Bahn hehe