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Von jung bis alt, sportlich bis gemütlich, die Region Hohe Salve ist vielfältig und bietet verschiedenste Highlights. Mit einem freundlichen „Griass enk bei uns“ begrüßt uns der Hotelchef an unserem ersten Tag in Mariastein, einer der 8 Gemeinden, die die Region bilden und wo mit der entzückenden Wallfahrtskapelle bereits eines der Highlights der Region wartet. Wir haben ein Wochenende dort verbracht und ich zeige euch nun unsere Eindrücke.
Pressereise, Einladung
Reisetipps für die Hohe Salve
Die Gemeinden Hopfgarten, Itter, Kelchsau, Wörgl, Angath, Angerberg, Mariastein und Kirchbichl bilden die Region Hohe Salve und sowohl im Winter, als auch im Sommer finden sich hier viele Ausflugsziele. Unter anderem Tirols schönsten Platz 2020 (lt. der ORF 9 Plätz, 9 Schätze Auszeichnung), viele schöne Bergseen und die höchstgelegenste Wallfahrtskirche Österreichs.
Übernachten in der Hohen Salve
Unterkünfte gibt es in allen Orten der Region Hohe Salve. Wir haben im Mariasteinerhof in Mariastein übernachtet und fanden es wirklich traumhaft. Moderne und helle Zimmer, tolles Rundumangebot wie Fitnessraum oder Sauna und das Essen war wirklich fantastisch.
Hohe Salve Gästekarte
Bei mindestens einer Übernachtung in der Region erhält man automatisch die Hohe Salve Gästekarte, die nicht nur viele Vergünstigungen (zB bei den Bergbahnen), sondern auch gratis Zug- & Bahnfahrten in der Region beinhaltet.
Unterwegs mit Bus & Bahn
Für uns völlig überraschend war die gute Anbindung von den Orten der Region mit Bus und Bahn. Wörgl ist an das Bahnnetz perfekt angeschlossen und von dort aus verkehren regelmäßig Züge zb in Richtung Hopfgarten und auch Busse, auch nach Angath und Mariastein. Zudem gibt es einige Park & Ride Bahnhhofsplätze, für die man mit der Gästekarte auch Parkberechtigungen bekommt (im Hotel einfach erfragen).
Hohe Salve – Wandern oder mit dem Bike – Große oder kleine Salvenrunde
Was darf bei einem Besuch in der Hohen Salve nicht fehlen? Richtig, ein Ausflug zum Gipfel der Hohen Salve. Auch hier gilt wieder – es ist für jeden was dabei, ob nur Spaziergang, eine Wandertour oder mehrere hundert Höhenmeter (E-) Bike Tour. Mit der Bergbahn lässt sich die Region auch für müde Füße wunderbar erkunden. Ich beschreibe euch die Tour, die wir gemacht haben.
Kleine Salvenrunde mit dem E-Bike
Wir entschieden uns für eine Tour mit dem E-Bike. Los ging’s in Hopfgarten, von wo aus man mit der Gondel bis zur Mittelstation abkürzen kann, was wir auch gemacht haben. Von der Mittelstation startet man die Tour dann am besten gegen den Uhrzeigersinn und fährt los in Richtung der Speicherseen auf der Hohen Salve. Meiner Meinung nach ist das die bessere Richtung am Bike.
Nun geht es stetig rund 30 Minuten auf einer (teilweise etwas ausgewaschenen) Forststraße bergauf bis zum ersten Speichersee, wo wir natürlich einen kleinen Fotostopp einlegten. Dort befindet sich außerdem eine kleine Jausenstation und bei Schönwetter lässt es sich hier sicher ein bisschen aushalten. Um die E-Unterstützung der Bikes waren wir auf jeden Fall froh, der Anstieg ist hier rauf nicht zu unterschätzen, nicht umsonst ist die Tour als schwer markiert.
Vom ersten See zum 2. Speichersee geht es so weiter – viele Anstiege auf der Forststraße und auch hier fährt man rund 30 Minuten. Von hier aus kann man auch den Gipfel der Hohen Salve mit der kleinen Kapelle super erkennen. Wir treffen auch einige Wanderer, die zum Gipfel aufsteigen, wir genießen aber die Aussicht vom Speichersee Hohe Salve, bevor wir den Weg retour zur Mittelstation antreten. Die Abfahrt erfolgt über die Kleine Salve – die Forststraße hier ist gut in Schuss und auch etwas weniger steil und deshalb für Mountainbike Anfänger wie uns etwas besser geeignet. Eigentlich wollten wir am Weg noch den Speichersee der Kleinen Salve besuchen, aber wir sind einmal zu bald abgebogen und haben erst später festgestellt, dass wir wohl daran vorbei gefahren sind.
Auffahrt auf die Hohe Salve
Bei der Mittelstation angekommen entschieden wir uns, die Räder dort zu parken und mit der Seilbahn noch bis zum Gipfel der Hohen Salve zu fahren. Leider war das Wetter so schlecht, dass man nichts gesehen hat, aber alleine die höchste Wallfahrtskirche Österreichs am Gipfel war es wert, noch hinauf zu fahren.
Buchacker / Hundsalm – Wandernung
Die Wandertour zum Buchacker bzw. der Hundsalm ist definitiv ein Highlight in der Region und das beste daran ist – die Gegend hier lässt sich für Wanderer wie ein Puzzle ganz individuell zusammenbauen – von einer kurzen Wandertour bis zur Tagestour mit > 1300 Höhenmeter ist hier wirklich alles dabei.
Almgasthof Buchacker
Los geht’s für uns in Embach beim Wanderparkplatz (gebührenpflichtig & relativ klein – 2024 2€ am Tag) mit dem Aufstieg zur Almgasthof Buchacker. Hier geht man entlang der Forststraße, kann aber immer wieder im Wald abkürzen und den direkten Weg nehmen. Wir entschieden uns für den Anstieg über die Forststraße und nach knapp 650 Höhenmeter und 1 1/2 Stunden sind wir am ersten Ziel angelangt, wo wir gleich mal den (ausgezeichneten) Kaiserschmarrn kosten.
PS: Wer möchte, kann auf der Buchackeralm auch übernachten!
Gipfel Buchacker / Adlerhorst / Daxerkreuz
Nach einer kleinen Verschnaufpause und gestärkt beschließen wir spontan, nicht nur das Buchacker Wirtskreuz in der Nähe der Hütte zu besuchen, sondern wandern weiter zum tatsächlichen Buchacker Gipfel mit Kreuz. Alternativ wäre hier der Anstieg weiter über die Forststraße bis zum Adlerhorst / Daxerkreuz, wo wir schlussendlich auch hin kommen.
Hundsalm Eishöhle
Auf der Hundsalm findet man auch tatsächlich eine Eishöhle, zu der wir jetzt beim Adlerhorst abbiegen. Ca. eine halbe Stunde geht es hier über einen einfachen Wanderweg bis zur Höhle. Dort angekommen warten wir darauf, dass die nächste Führung startet – Führungen finden je nach Interesse statt und dauernd rund eine halbe Stunde. Die Höhlentour ist auf jeden Fall ein kleines Abenteuer für sich – teilweise fast auf allen Vieren bewegen wir uns durch die Eisschichten. Leider ist auch hier der Klimawandel spürbar und das Eis ist schon deutlich zurückgegangen und eindrucksvolle Tropfsteinformationen gibt es leider (nicht) mehr, da in den frühen Jahren der Entdeckung der Höhle viele davon abgeschlagen wurden. Aber dennoch lohnt sich die Tour!
Achtung! Jacke nicht vergessen & für Leute mit Platzangst ist das hier nichts!
Variante A: Abstieg ins Tal
Nach der Eishöhle gibt es nun mehrere Möglichkeiten für die weitere Tour. Variante A ist, dass man den Aufstiegsweg wieder absteigt ins Tal. Damit hat die Tour gesamt rund 870 Höhenmeter im Anstieg und 5,5km pro Richtung. Dauer: ca. 5h gesamt (+ Höhlenführung)
Variante B: Über Hundsalm, Köglalm zum Höhlensteinhaus
Wer noch nicht genug hat, kann nun noch weiter entlang der Forststraße und leichten Wanderwegen über die Hundsalm und die Köglalm zum Höhlensteinhaus wandern. Das Höhlensteinhaus ist bewirtschaftet. Damit sind es knappe 950 Höhenmeter gesamt im Aufstieg und 11km von Embach.
Variante C: Teilstück vom Adlerweg – Hundsalmjoch, Lindlkreuz, Köglhörndl zum Höhlensteinhaus
Wir entschieden uns für die 3. Variante und wanderten einen Teil vom Weitwanderweg Adlerweg. Diese Variante ist mit rund 1300 Höhenmeter gesamt definitiv die anstrengendste und sollte damit auch nicht unterschätzt werden. Am Weg findet man den Gipfel des Hundsalmjoch (sehr schönes Gipfelkreuz), das Lindlkreuz (liegt am Boden, hätten wir ohne GPS nicht gefunden) und das Köglhörndl (auch ein recht schöner Gipfel). Da die Eishöhle etwas abseits vom Weg dieser Tour liegt, muss man nach der Führung in der Eishöhle wieder retour zum Adlerhorst / Daxerkreuz und von dort erfolgt der Aufstieg über Wanderwege zum Hundsalmjoch. Hier geht es nur bergauf. Ab dem Hundsalmjoch zu den weiteren beiden Gipfeln ist es ein ständiges auf und ab durch Latschen auf schmalen Wegen, nicht wirklich ausgesetzt, aber Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ist definitiv notwendig für die Tour. Nach dem Köglhörndl steigt man dann rund 400 Höhenmeter ab zum Höhlensteinhaus.
Höhlensteinhaus – Abstieg ins Tal
Im Höhlensteinhaus haben wir noch die Chance auf ein kaltes Getränk genutzt, bevor wir uns an den Abstieg wagten. Am Weg sind wir noch die knapp 10 Minuten Umweg zum Feuerköpfl Gipfel gegangen und sehen damit unser 7. Gipfelkreuz an diesem Tag. Der Abstieg ins Tal von hier ist die erste halbe Stunde eine absolute Geröllpartie und alles andere als lustig, bevor man dann in einen normalen Waldweg gelangt und von dort auf die Forststraße, die in der Straße nach Embach mündet. Nach 11 Stunden in den Bergen (inklusive Pausen und Höhlentour) waren wir erschöpft, aber glücklich wieder beim Auto.
Mariasteiner Walfahrtskapelle
Ein kleines aber feines Highlight für mich war die schöne Walfahrtskapelle in Mariastein. Aufgrund seiner Lage ist sie ein tolles Fotomotiv und der kleine Ort und die Kapelle sind Zeitzeugen der Geschichte der Region.
Weitere Highlights in der Region Hohe Salve
Wandertouren-Vorschläge
Wandertouren gibt es in der Region viele und bei der Tourismusinformation liegen tolle Magazine auf, die ein paar Tourenvorschläge beinhalten, ich habe hier mal ein paar Schätze herausgesucht:
- Möslalmkogel – der Wörgler Hausberg mit Rast im Almgasthof Mölalm
- Lodron von Kelchsau – anspruchsvolle und lange Tour
- Hörbrunn-Engelsberg-Runde – 3 Stunden Rundwanderung mit der Burgruine Engelsberg
- Regenfeld Runde – schöne Almenwanderung, rund 3 1/2 Stunden
- Schafsiedel – von Kelchsau über 3 Wildalmseen – ausgiebige Tagestour mit rund 7h
KAT Walk
KAT-Walk: Vor ein paar Wochen habe ich ja bereits den KAT-Walk erkundet, dieser Weitwanderweg führt über die verschiedenen Regionen der Kitzbüheler Alpen und auch die Hohe Salve erwandert man hier. Einen ausführlichen Beitrag zum KAT Walk Alpin gibt es hier.
Schlechtwetter- & Kulturprogramm
Weil Schlechtwetter in den Bergen immer weniger lustig ist, möchte ich euch ein paar Schlechtwetter Alternativen vorstellen (die sich aber natürlich auch an einem Sonnentag machen lassen):
- Museum in Wörgl
- Ausflug zu Swarovski Kristallwelten
- Kletterhalle in Wörgl
- Wellness im „Das Hohe Salve Sportresort“
- Ausflug nach Kufstein mit Stadtbummel und Festung
- Genusswelt in Itter oder Schnapsbrennerei Fuchs
- Trampolinpark Zahmer Kaiser
Radtouren in der Region
Die Mountainbike Tour an der Hohen Salve habe ich oben ja schon vorgstellt, in der Region wird aber generell Radfahren groß geschrieben und es gibt 540km Bikerouten, deshalb hier noch ein paar Radtouren Vorschläge:
- Innradweg – entlang des Flusses Inn quer durch Tirol, bis zu 226km
- Brixentalradweg – 47km verbinden Wörgl und Kitzbühel, Möglichkeit mit dem Zug zurück zu fahren
- Haag Alm runde – anspruchsvolle MTB Tour, 3:15h
- Pölvenradrunde – rund um den Großen und kleinen Pölven, 30km in rund 3h
- Möslalm – Auch mit dem Rad kann man von Wörgl auf die Möslalm und zum Gipfel
Winter in der Hohen Salve
An den Orten Itter und Hopfgarten gibt es direkte Einstiege mit der Bergbahn in die SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental. 270 Pistenkilometer warten hier darauf, erkundet zu werden. Außerdem gibt es hier Nachtskifahrten.
In der Region gibt es außerdem 60km Langlaufloipen und viele Winterwanderwege und Möglichkeiten für Rodeln.
Brixentaler Bergleuchten
Wir hatten zufällig das Glück, dass an dem Wochenende wo wir unterwegs waren, das Brixentaler Bergleuchten stattfand. Hier werden im August (nicht wie traditionell um die Sommersonnenwende) Feuer entzündet und damit Schriftzüge, (Vereins-)Wappen oder künstlerische Objekte entzündet. Am besten zu sehen waren einige der Feuer direkt vom Ort Brixen aus. Allgemein war es für uns als Touristen ein bisschen schwieriger, festzustellen, wo man die Feuer am besten sehen kann, hier gilt es: Vorher informieren und eventuell eine der Bergbahnen nutzen, um die Feuer vom Berg zu beobachten.