Mountainbiken? Puh, das ist so eine Sache. Am Rad bin ich bergab ein echter Schisser und bergauf verfluche ich das Radfahren, weil es viel zu anstrengend ist. Wir hatten bei unserem Dolomiten-Aufenthalt dennoch den Plan, einmal Mountainbiken zu gehen und eine gemütliche Runde zu fahren. Gemütliche Runden gibt es aber in den Dolomiten nicht wirklich, vor allem nicht, wenn man auch etwas sehen will. Also entschieden wir uns für eine größere Runde, dafür mit einem E-Bike.
Da ich ohnehin die Rosengartengruppe und den Karersee erkunden wollte, wollten wir den Tagesausflug dorthin gleich mit unserer Mountainbiketour verbinden. Vorgenommen hatten wir uns eine Runde mit 24km und 900hm über den Niger Pass, den Karerpass und den Karersee. Gestartet wurde in Welschnofen wo wir uns die E-Bikes holten.
Mountainbikerunde in der Rosengartengruppe mit Besuch beim Karersee
Wir fragten beim Fahrradverleih nach, wo der Start der Tour ist, doch diesem war diese Tour unbekannt und deshalb ging es für uns leider im Ort schon auf der falschen Straße los. Irgendwann kamen wir dann komplett vom Weg ab und landeten auf einem Wanderweg, der so mit Wurzeln und Steinen gespickt war, dass wir umdrehten und eine Forststraße zum Nigerpass nehmen mussten. Hier auf den ersten wenigen Kilometern macht man viele Höhenmeter wett. Irgendwann schafften wir es dann endlich auf den Nigerpass, von dem aus es dann paralell zur Straße einen Mountainbiketrail gibt, um zum Karerpass zu gelangen.
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Teilweise fuhren wir auf der Straße, weil der Weg ebenso voller Wurzeln und teilweise dichtem Gestrüpp war und ich ständig absteigen musste, weil ich irgendwo hängen blieb. Auf dem Weg zum Karerpass fährt man einige der Höhenmeter wieder bergab, grundsätzlich für Mountainbiker gut machbar. Ich bin allerdings wirklich ein Schisser und bin daher auch hier einige Male abgestiegen. Die Aussicht auf dem Weg ist immer wunderschön, es zahlt sich wirklich aus, hier die Tour zu fahren. Das E-Mountainbike hat sich ebenfalls ausgezahlt, denn ohne unterstützenden Motor hätte ich wahrscheinlich irgendwann aufgegeben, auch wenn ich immer nur mit der wenigsten Unterstützung gefahren bin. Vom Karerpass geht es auf der Straße bergab zum Karersee, den wir noch umrundeten und einige Fotos machten. Vom See selbst war ich ein bisschen enttäuscht, weil dieser nicht wahnsinnig viel Wasser hatte und eine ziemliche „Latschn“ war. Dennoch ist die Farbe vom See wunderschön und die Spiegelungen einfach der Hammer!
Von da weg geht es nur mehr bergab und da war für mich Schluss mit lustig. Anfangs ist der Weg noch passabel, es geht zwar relativ steil bergab, aber immer auf Schotterwegen ohne Wurzeln. Irgendwann (und hier würde ich empfehlen, die Tour im Wald abzubrechen) quert man eine Straße und über Stock und Stein muss man hier bergab viel Mut beweisen. Für diesen Teil der Strecke sollte man erfahrener Mountainbiker sein. Ich habe von da weg fast ausschließlich geschoben und mich immer wieder über den Weg geärgert. Das einzig positive an diesem Waldstück war der schöne kleine Wasserfall, der uns begegnet ist. Schlussendlich gelangt man aber irgendwann wieder in den Ausgangsort zurück. Die Tourenbeschreibung findet ihr hier.
Retour nach Cortina d‘ Ampezzo über die Marmolata
Da wir unsere Unterkunft in Cortina d‘ Ampezzo hatten, mussten wir auch dort hin wieder zurück. Wir entschieden uns für eine Fahrt über die Marmolata und durften dort noch als Ausklang einen tollen Sonnenuntergang miterleben. Marmolata ist übrigens der höchste Berg der Dolomiten.