Inhaltsverzeichnis
Kuba war bisher eines der aufwändigsten Reise-Länder, wo ich mich im Vorhinein bereits sehr gut informiert habe. Das liegt zum einen daran, dass ich leider die Sprache nicht beherrsche, bzw nur Brocken verstehe, andererseits aber auch daran, dass das Reisen und auch das Leben in Kuba extrem anders ist zu den westlichen Ländern. Deshalb hier ein paar Tipps für alle, die zum ersten Mal nach Kuba reisen.
Auf der Suche nach einer Reiseroute in Kuba? Dann ist dieser Beitrag genau richtig
Welche Währung ist in Kuba? Wie bezahle ich?
Es gibt 2 verschiedene Währungen auf Kuba. Die Einheimischen nutzen die Cuban Pesos, die man als Tourist nicht, oder nur schwer, bekommt. Als Tourist bezahlt man in CUC (Cuban Pesos Convertibles). 1 CUC ist in etwa 24 Pesos wert. Wichtig ist, dass man, wenn man zahlt, das Wechselgeld immer genau nachkontrolliert, ob einem nicht ein CUP untergejubelt wurde, denn die sind somit so gut wie nichts wert. Unterscheiden kann man die Scheine daran, ob eine Person oder ein Gebäude abgebildet sind. Die CUC sind immer mit Bildern von Gebäuden bedruckt. Der Euro Wechselkurs für CUC stand bei uns bei etwa 1,19. Wenn ihr Geld wechseln wollt benötigt ihr einen Ausweis dafür. Geld wechseln kann man eigentlich überall, wir nutzten gleich die Chance am Flughafen und der Kurs war dort nicht sonderlich unterschiedlich zum Kurs in der Stadt. Auch bei den Playas war der Kurs nur minimal schlechter.
Wir hatten genug Bargeld mit um über die Runden zu kommen, weil die Situation mit den Bankomaten wohl etwas mühsam sein soll. Da wir es nicht versucht haben, kann ich dazu nicht viel sagen, ich habe aber inzwischen gehört, dass wohl inzwischen sowohl Visa, als auch seit einigen Jahren Mastercard verwendet werden können und ohne Probleme funktionieren. Generell zahlt man allerdings immer überall bar, auch am Flughafen am besten – denn der Wechselkurs ist sonst bei Kartenzahlung eine Frechheit.
Reiseführer für Kuba, Amazon
Wo übernachte ich auf Kuba?
In Kuba ist es eigentlich fast ein Muss nicht im Hotel, sondern in Privatunterkünften, sogenannten Casa Particulares, zu üernachten. Die Hotels sind staatlich und nicht vergleichbar mit Hotels bei uns – teuer, aber schlechte Ausstattung, schlechter Service.
Casa Particulares / Airbnb
In den Privatunterkünften jedoch bekommt man das Leben in Kuba hautnah mit, die Besitzer helfen einem Touren zu organisieren, man bekommt ein leckeres Frühstück (meist gegen einen Aufpreis von 5 CUC), die Zimmer haben alles was man benötigt und sind liebevoll eingerichtet. Das einzige Problem ist hier vielleicht die Sprachbarriere wenn man kein spanisch kann, aber die Besitzer(innen) sind immer bemüht, sich irgendwie zu verständigen und viele sprechen auch englisch.
Wir haben unsere Unterkünfte über Airbnb gebucht, weil dort die Suche deutlich einfacher ist, als über die offizielle casaparticulares.com Webseite. Man kann allerdings auch immer spontan einfach nur ein paar Unterkünfte vorab buchen und den Rest über Empfehlungen der Unterkunftsbesitzer dazubuchen lassen. Jeder Besitzer einer Casa hat Connections zu den Besitzern von Casas in den anderen Städten oder touristischen Orten, weshalb das kein Problem ist, irgendwo irgendwie eine Unterkunft zu bekommen. Eine Casa kostet ungefähr 20-30 Euro pro Nacht für 2 Personen.
All Inclusive Hotels
Wer nach Varadero, Cayo Santa Maria oder andere Strandgegenden kommt, der kann dort eines der typischen All Inclusive Hotels buchen. Diese Hotels sind wie in Europa, bieten also alles, was ein All Inclusive Hotel bietet. Wir hatten auch 3 Nächte in einem solchen Hotel, weil wir ein paar Tage gemütlich beim Strand entspannen wollten. Die Hotelanlage hat ganz gut gepasst, der Strand war sehr schön, nur das Essen konnte uns absolut nicht überzeugen, da hatten wir in den Casas deutlich besser gespeist.
Unterkünfte in Cayo Santa Maria findet ihr hier
Welche Sprache wird in Kuba gesprochen?
Kuba ist ein lateinamerikanisches Land und daher ist die Sprache hier Spanisch. Seit den 90ern wird an den Schulen Englisch unterrichtet, allerdings beherrschen nur wenige Kubaner die Sprache. Die Casa Besitzer sind immer sehr bemüht, einem auch mit Händen und Füßen und Zeichnungen zu erklären, was sie einem auch immer erklären wollen, dennoch würde ich sehr empfehlen, ein paar spanische Wörter im Vorhinein zu lernen. Hier ein kleines Spanisch 1×1 für Anfänger mit all den Wörtern, die wir regelmäßig benötigt haben: Manana (Morgen), Hoy (Heute), Ayer (Gestern), Zählen (bis 100), La Cuenta por Favor (Die Rechnung bitte), Gracias (Danke), Por Favor (bitte), Cuanto Cuesta eso (Wie viel kostet das?), Puesta del sol/Salida del sol (Sonnenauf-/untergang)
Wie bekomme ich mein Visum für Kuba?
Für Touristen gibt es ein 30 Tage Touristenvisum, das man entweder bei Buchung eines Hotels für ein paar Nächte im Reisebüro ohnehin kostenlos dazu bekommt (einfach nachfragen), oder für 30 Euro (soweit ich informiert bin) kaufen kann. Wir hatten ohnehin 3 Nächte in einem Hotel in Cayo Santa Maria und bekamen daher die Touristenkarte dazu.
Wie ist die Wlan Situation aktuell in Kuba?
In Kuba gibt es das Telekommunikationsunternehmen ETECSA, das Wlan in Parks und anderen frequentierten Plätzen anbietet. Dafür muss man sich eine Einwählkarte kaufen, die man zwischen 1 und 3 CUC immer in den Bars rundherum, bei den Casa Besitzern oder direkt in den Etecsa Stores kaufen kann. Damit hat man eine Stunde Wlan, die man zwischendurch auch immer wieder unterbrechen kann. Den Code gibt man im Browser ein und wenn man fertig ist, loggt man sich aus und die Restzeit wird gut geschrieben. Die Verbindung ist meist relativ gut, je nachdem wie viele Leute im Netz hängen.
Welches Essen erwartet mich in Kuba?
Das Essen in Kuba hatte ich etwas gefürchtet, weil mir viele im Vorhinein schon sagten, dass wir extrem aufpassen sollen, um keine Probleme mit dem Magen zu bekommen. Wir hatten eigentlich bis auf 2 Ausnahmen Glück und gutes Essen bestellt, Probleme mit dem Magen hatten wir dennoch (kann ja auch von anderen Faktoren abhängen). Die kubanischen Speisen bestehen typischerweise immer aus einer Portion Reis, dann meist Yucca, Kürbis oder Süßkartoffel, etwas Gemüse (Tomate, Gurke, Kraut) und Fleisch in den verschiedensten Varianten, oft noch im Ganzen. Die Portionen sind immer mehr als ausreichend, meist extrem viel. Für Vegetarier gibt es wenige Optionen, wenn man auf Salate verzichten will da diese mit dem Leitungswasser gewaschen werden. Die einzige vegetarische Hauptspeise, abgesehen von Salat, war meist Reis mit gemischten Gemüse und ab und an Spaghetti.
Selbstverpflegung ist in Kuba eher mühsam, die Shops bieten kaum etwas an, vor allem nicht in kleinen Mengen. Chips oder Kekse kann man in Shops oft kaufen, fertige Sandwiches oder ähnliches gibt es nur in Restaurants.
Internationale Restaurants findet man weniger, ab und an gibt es einen Italiener bzw. werden manchmal auch in kubanischen Restaurants Spaghetti angeboten. Auf der Straße werden oft Pizzas verkauft, auch da haben wir einmal eine probiert, die eigentlich ganz passabel war.
Frühstücken in Kuba
Die Besitzer der Casas bieten immer ein Frühstück zu einem Aufpreis (bei uns immer 5 CUC pro Person) an, das wir immer genutzt haben. Das Frühstück ist reichlich und lecker, es gibt meist eine Portion Obst, Omelett, Schinken, Käse, etwas Gemüse, Brot und oft noch irgendwelche Süßspeisen wie Pancakes, Muffins, Kekse oder ähnliches. Getränke hatten wir immer einen frisch gepressten Saft, Milch (und Kakaopulver) und Kaffee. Da manche Casa Besitzer nicht vorher nachfragen, würde ich empfehlen, schon im Vorhinein Bescheid zu geben, wenn man irgendetwas davon nicht will.
Preise beim Essen
Die Preise variieren, je nachdem ob man in einer Touristengegend isst, in einem Einheimischenlokal und auch je nach Stadt und Region. Das günstigste Essen hatten wir in Santa Clara um umgerechnet knapp 2 Euro für eine sehr ausreichende Hauptspeise mit Fleisch, das teuerste Essen war eine Platte mit Seafood um 16 CUC, die teuerste Hauptspeise mit Fleisch 12 CUC. Meist bewegen sich die Hauptspeisen irgendwo zwischen 5 und 8 CUC.
Welche Verkehrsmittel kann ich auf meiner Reise in Kuba nutzen?
In Kuba hat man einige Möglichkeiten zu reisen. Einerseits gibt es natürlich die Inlandsflüge, wenn man also zB den Osten und den Westen erkunden will, bietet sich ein Flug nach Santiago del Cuba an, um nicht beide Richtungen quer durch die Insel fahren zu müssen. Touristen reisen großteils in den Touristenbussen und im Taxi. Man kann aber auch einen Mietwagen mieten.
Taxi fahren in Kuba
Taxis sind im Vergleich zu Europa sehr günstig. 1 CUC pro Kilometer ist so in etwa das, mit dem man rechnen kann und was man gut als Verhandlungsbasis nutzen kann. Die offiziellen, gelben Taxis waren gefühlt teurer, daher sind wir eigentlich nie damit gefahren. Wer zu einer bestimmten Uhrzeit ein Taxi benötigt, oder für Langstrecken (wie zB Ausflüge in die Natur) und so wie wir keine Spanischkentnisse hat, dem kann ich empfehlen, das entweder über die Casa zu organisieren oder bei den infotur Touristeninformationen nachzufragen. Dort haben wir zB die Fahrt von Santa Clara nach Cayo Santa Maria oder auch einen Fahrer für den gesamten Tag zum Hanabanilla See gebucht. Bezahlt wurden die Fahrer direkt, die Agentur hat uns den Fahrer nur vermittelt.
Taxi Collectivo
Eines meiner Kuba Highlights war die Fahrt mit den Taxi Collectivos in Havanna. Taxi Collectivo sind (meist eher ältere) Taxis, die auf einer Strecke mehrere Personen einsammeln und somit der Fahrtpreis für den Einzelnen günstiger wird. Für Langstrecken kann man Taxi Collectivo als Alternative zum Bus wählen, denn sie bieten eigentlich immer den gleichen, oder sogar günstigeren Preis pro Person als der Viazul Bus. Komfortabler für eine Langstrecke ist aber dann doch der Bus, auch wenn man da immer etwas Wartezeit davor hat. Für Kurzstrecken ist aber das Taxi Collectivo eine super Alternative.
In Havanna gibt es eine Straße, wo die Taxi Collectivo immer auf und ab fahren und man mit Handzeichen den Taxifahrer aufhalten kann, um aufzuspringen. Das haben wir ein paar Mal genutzt und es war immer günstig (1 CUC für 2 Personen) und irgendwie eine „echte“ kubanische Erfahrung.
Bus fahren in Kuba
Die einfachste, komfortableste Möglichkeit, um längere Strecken zu bewältigen, ist in Kuba definitiv der Bus. Dabei wird unterschieden zwischen den Bussen, die die Einheimischen nutzen und den teureren, aber dafür moderneren Bussen, die für Touristen (oder reichere Einheimische) genutzt werden. Für Touristen gibt es das Busunternehmen Viazul, das momentan auf den Hauptstrecken komplett ausgebucht ist, weshalb wir dann einmal alternativ mit dem transtur Busunternehmen gefahren sind. Die Viazul Tickets kann man online kaufen, muss sie aber dann vorort eine Stunde vor Abfahrt des Busses umtauschen auf „echte Tickets“. Wer dem Online System nicht traut oder flexibel sein will, kann die Tickets auch vorort am besten ein paar Tage im Voraus kaufen. Wie gesagt, die Busse sind wegen der vielen Touristen aktuell extrem ausgelastet. Die Transtur Busse sind hauptsächlich für Hotelgäste, aber zB im Vinales Tal kann man bei der Touristeninfo Tickets dafür kaufen. Bei den Bussen muss man fast immer mit etwas Verspätung rechnen, kann aber auch sein, dass der Bus pünktlich fährt, also lieber nicht darauf verlassen. Die Toiletten im Bus sind fast immer zugesperrt, allerdings gibt es immer Stopps auf der Strecke bei Raststätten.
Mit dem Mietwagen durch Kuba
Für die, die ungebunden sein wollen und Kuba komplett auf eigene Faust erobern wollen, bietet sich eventuell ein Mietwagen an. Ich persönlich bin ja ein absoluter Roadtrip-Fan, allerdings froh, in Kuba mit dem Bus unterwegs gewesen zu sein. Wer einen Mietwagen bucht, muss grundsätzlich immer damit rechnen, dass dieser vorort dann nicht verfügbar ist, zumindest haben uns das alle Personen, mit denen wir in Kuba gesprochen haben und die mit dem Mietwagen unterwegs waren, so erzählt. Ein Paar musste 2 Tage darauf warten, endlich einen Mietwagen zu bekommen. Zudem sind die Mietwagen im Verhältnis sehr teuer (ein Tag ca 80 Euro) im Vergleich zu Bus & Taxi Collectivo (wo wir gesamt für alle Strecken ca. 100 Euro pro Person ausgelegt haben). Die Straßen auf Kuba sind übersät mit Schlaglöchern. Einzig das Fahren in den Städten sollte, bis auf das Ausweichen bei den Schlaglöchern, relativ leicht sein, denke ich. Alles in allem sollte man sich eine Rundreise als Selbstfahrer in Kuba sehr gut überlegen.
In einem weitern Beitrag hier könnt ihr Meine Reiseroute in Kuba und was eine Reise in Kuba kostet nachlesen
Hier noch ein paar Blogposts von Bloggerkollegen die ich sehr empfehlen kann (weil sie mir selbst bei der Planung geholfen haben):
- Katrin von viel-unterwegs.de hat ganz viele Kuba Reisetipps, auch zur Reise mit dem Mietwagen
- Kerstin von paradise-found.de hat ebenso einige Kuba Blogposts
- Auch Melanie von goodmorningworld
- Und Steffi von adailytravelmate
2 Kommentare
Liebe Sabrina, Kuba ist toll und so wie du es beschreibst auch eine Reise wert. Doch ich bitte alle die nach Kuba wollen: erkundigt euch WO IHR hinfahrt und übernachtet. Es gibt leider auch einige Orte wo Reisende nicht unbedingt nächtigen sollen. Aber natürlich überwiegt das schöne Land den Schattenseiten. Sollte aber erwähnt werden.
Liebe Grüße
Marko
Hi Marko,
Ja, da hast du absolut recht, dass man sich im Vorhinein sehr wohl erkundigen soll.
Lg