Inhaltsverzeichnis
Die ehemalige Inkahaupstadt Cusco in Peru dient als Ausgangspunkt für Touren in das heilige Tal der Inka. Die Inka waren in Südamerika zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert die Herrscher des Inka Reiches und erbauten in dieser Zeit viele Städte. Beeindruckend war der damals bereits fortschrittliche Bau an Terrassen, auf denen die Inka nach heutigem Wissensstand Getreide und anderes anbauten. Zwischen Cusco und Machu Picchu in den Anden lag damals eine bedeutende Route in dem heiligen Tal der Inka. Viele der damals bedeutenden Städte und Festungen kann man heute besuchen und neben Machu Picchu gibt es hier einige Stopps, die sehr sehenswert sind und unbedingt auf der Liste bei einem Besuch in Cusco & Umgebung stehen sollten.
Auch die Inkahauptstadt Cusco ist wunderschön und sehr sehenswert, mehr Tipps dazu findet ihr hier.
Tipps für eine Reise in das heilige Tal der Inka
Die Sache mit dem Gepäck & dem Reisepass
Wer geplant hat, Machu Picchu zu besuchen, für den empfiehlt es sich, einen Großteil des Gepäcks in Cusco zu lassen. Insbesondere, wenn man mit dem Zug von Ollantaytambo nach Aguas Calientes fahren möchte, darf man nämlich nur kleines Gepäck mitnehmen.
Zudem sollte man immer den Reisepass dabei haben, denn bei Machu Picchu wird man ohne Reisepass nicht eingelassen.
Eintrittstickets Inkastätten – Boleto Turistico Ticket
In und um Cusco und im heiligen Tal gibt es viele Inkaruinen, die man besichtigen kann. Für diese gibt es Sammeltickets (Boleto Turistico Ticket). Entweder kann man 4 der Stätten um 70 Soles in 2 Tage oder alle der Stätten um 130 Soles (ca. 35 Euro umgerechnet) in 10 Tagen besichtigen. Das Boleto Turistico Ticket kann man bei den meisten der Inkastätten kaufen. Achtung: Bei Pisac gab es bei uns das große Ticket leider nicht zu kaufen. Kann aber sein, dass dies nicht immer so ist.
Reiseführer für Peru – Amazon
Reisen mit dem Taxi Collectivo
Wer auf eigene Faust unterwegs ist und das vielleicht auch zum kleinen Budget, der kann hier das recht gute System der Taxi Collectivo nutzen. Diese Autos nehmen so viele Leute auf, wie in das Auto passen und dann wird losgefahren. Damit ist der Preis für den Einzelnen sehr niedrig, sehr viele Einheimische nutzen diese Taxi Collectivo. Einzig die Wartezeit kann sich deutlich verlängern, wenn aktuell niemand in diese Richtung fahren möchte. Zu finden sind die Taxi Collectivo immer an gewissen Orten in den Städten.
Sehenswertes im heiligen Tal der Inka
Alpakafarm Awanakancha
Wer mehr über Alpaka und verwandte Artenfamilien erfahren will, ist bei der Alpakafarm Awanakancha richtig. Man lernt die unterschiedlichen Arten der Familie der Lama & Alpaka kennen, zudem kann man sich ansehen, wie der Prozess der Wollproduktion entsteht, wie mit natürlichen Materialien die Wolle gefärbt wird und wie das Weben vonstatten geht. Auch wenn man hier nicht allzu viel Zeit benötigt, so lohnt sich ein kurzer Ausflug wirklich, um etwas mehr über den Hintergrund der Entstehung von Alpaka Schals und vielem mehr zu lernen.
Wie kommt man zur Alpakafarm?
Zur Alpakafarm kommt man am einfachsten mit einem Taxi, das einen direkt zur Farm bringt, dort wartet und dann weiter nach Pisac fährt (ca. 30 Euro für das Taxi nach längerem Verhandeln). Wer günstiger reisen will, kann von Cusco aus auch einen Bus nehmen, der nach Pisac fährt, dieser stoppt auch bei der Alpaka Farm. Alternativ gibt es dann noch organisierte Touren.
Pisac
Der kleine Ort im Valle Sagrado hat in den letzten Jahren viel an Berühmtheit gewonnen, weil dort ein kleiner Wochenmarkt stattfindet, der viele Touristen anlockt. Der Markt selbst ist wenig spektakulär, das meiste, das dort angeboten wird, gibt es in jedem anderen Touristenladen ebenso zu kaufen, dennoch lohnt sich ein Ausflug in das Ortszentrum von Pisac. Pisac liegt auf etwa 3000 Metern und damit niedriger als Cusco. Wer an Höhenkrankheit leidet, dem wird dies sicher positiv auf das Gemüt schlagen.
Wie kommt man nach Pisac?
Nach Pisac kommt man von Cusco aus mit einem öffentlichen Bus, mit dem Taxi oder mit einer Tour. Es lohnt sich, die oben erwähnte Alpakafarm Awanakancha am Weg anzusehen und anschließend nach Pisac zu fahren.
Ruinen von Pisac
Auch wenn der Markt sehr touristisch ist, sehr sehenswert hingegen sind die Inkaruinen der Stadt Pisac. Schätzungsweise erbaut im 15. Jhdt, liegt diese Inkastätte über dem Tal und bettet sich perfekt an den Bergrücken, der über Pisac thront. Die Ausmaße der Inkastätte sind gewaltig, ich würde sogar behaupten, dass es größere Ausmaße annimmt, als die berühmte Inkastätte Machu Picchu. Vermutet wird, dass es als südlicher Eingang und Bewachung des Inka Tales diente. Hier findet man unzählige Terrassen, die die steilen Hänge fruchtbar machen. Zudem kann man nachwievor sehr gut die Form der Häuser und Tempel erkennen, die die Inka in ihrer Stadt nutzten. Sehr angenehm ist auch, dass sich hier kaum Touristen verirren und man so wirklich Zeit und Ruhe hat, diesen beeindruckenden Eingang des heiligen Tales zu erforschen.
Wie kommt man zu den Ruinen von Pisac?
Die Ruinen von Pisac kann man vom Ort aus relativ leicht erwandern, auch wenn es durchaus teilweise etwas steiler nach oben geht. Alternativ kann man auch mit einem Taxi oder Uber zu den Ruinen fahren und im Idealfall geht man dann zu Fuß zurück in den Ort. Die Inkastätte liegt nämlich am Hang und wenn man alles sehen möchte, geht man ohnehin irgendwann bergab. Eine weitere Alternative ist natürlich, sich ein Taxi oder Uber zu nehmen und den Fahrer warten zu lassen.
Ollantaytambo
Ollantaytambo ist der letzte Ort des heiligen Tals, der mit dem Auto oder Bus ohne Probleme erreichbar ist. Auch hier gibt es eine alte Inkastätte, die sich prominent vor dem Gebirgszug der Anden erhebt. Auch diese Inkastätte ist im Boleto Turistico Ticket enthalten.
Von Ollanaytambo aus kann man den Inka Trail nach Machu Picchu wandern oder mit dem Zug zur heiligen Inkastätte fahren. Meiner Meinung nach lohnt es sich zudem, nicht nur zum Bahnhof zu gehen, sondern auch durch den Ort zu schlendern, es gibt einen sehr netten kleinen Markt, viele Taxi Collectivo halten hier und man trifft sehr viele Einheimische, die teilweise noch sehr unbeeindruckt von den Touristen sind.
Einen detaillierten Beitrag zu Machu Picchu findet ihr hier
Wie kommt man nach Ollantaytambo?
Von Pisac kommend, kommt man am einfachsten mit einem Taxi Collectivo oder einem normalen Taxi nach Ollantaytambo. Es gibt durchaus auch Busverbindungen, allerdings müsste man hier umsteigen und es ist definitiv nicht ganz so leicht. Wer das nötige Kleingeld hat, dem würde ich auf jeden Fall eher eine Fahrt mit dem Taxi (oder idealerweise mit Uber) empfehlen.
Übernachten in Ollantaytambo
In Ollantaytambo hatten wir eine wirklich sehr empfehlenswerte Unterkunft mit super leckerem Frühstück und einer schönen Aussicht auf die Inkastätte. Die Unterkunft heißt Ruinas View.
Machu Picchu
Im heiligen Tal der Inka findet man auch die bekannteste und touristisch doch recht überlaufene Inkastadt Machu Picchu. Auch wenn es hier noch so überlaufen ist und das Eintrittsticket mit mindestens 45 USD tief in die Tasche greifen lässt, so lohnt sich dennoch der Ausflug, denn die Magie des Ortes ist unbeschreiblich.
Alle Infos zu Machu Picchu findet ihr hier
Als Übernachtungstipp für Aguas Calientes kann ich das Hostal Machu Wasi empfehlen.
Salzminen von Maras
Nein, das sind keine Schnee-Badewannen, die sich an den Wänden dieses Tales entlang stapeln, das sind Salzbecken. Die Salzminen von Maras sind der einzige Ort, den ich euch vorstelle, der nicht im Boleto Turistico Ticket dabei sind, da sie privat sind. Hier wird Salz, vor allem für die peruanische Bevölkerung, gewonnen. Und das nicht von einem Unternehmen, sondern vom ganzen Dorf. Jede Familie aus der Umgebung erhielt eine dieser Salzpfannen und pflegt und „erntet“ sie. Dieser Ort ist wirklich beeindruckend.
Wie kommt man nach Maras?
Maras ist inzwischen in den meisten organisierten Touristentouren inkludiert, wer aber privat hin fahren will, für den ist es oft eher mühsam. Möglich ist es mit dem Taxi Collectivo von Ollantaytambo, allerdings muss man hier einmal umsteigen und es kann sein dass man dann sehr lange warten muss, dass man wieder zurück kommt. Wir haben uns einen Taxifahrer für den ganzen Tag „gemietet“, welcher uns zu Maras und weiteren Orten gebracht hat. Dazu unten mehr.
Ruinen von Moray
Eine weitere erstaunliche Inkaruine sind die Ruinen von Moray. Diese Kreisterassen dienten den Inka als eine Art Landwirtschaftsschule und um Experimente zu machen, welches Getreide wie angebaut werden kann. Der Fakt, dass die Inka bereits so ausgeklügelte Ideen hatten, hat mich hier sehr begeistert.
Wie kommt man nach Moray?
Diese liegen auf halbem Weg zwischen Cusco und Ollantaytambo und sind entweder mit dem Taxi Collectivo oder dem Taxi zu bereisen.
Chinchero
Der kleine Ort Chinchero, ca. 15km entfernt von Cusco, diente als Sommersitz der Inka. Heute ist von den alten Inkastätten wie überall nur mehr ein kleiner Teil übrig. Der Ort selbst mit seiner kleinen Kirche und dem kleinen Kirchturm ist aber wirklich entzückend und sollte bei einer Reise nach Cusco nicht fehlen. Ab dem Jahr 2023 wird es hier den internationalen Flughafen von Cusco geben.
Wie kommt man nach Chinchero?
Von Cusco aus ist es nicht mehr weit bis Chinchero. Es lohnt sich aber, Chinchero gemeinsam mit Maras und Moray zu besuchen.
Reiseroute Vorschlag heiliges Tal der Inka in 3 Tagen
Wer geplant hat, Machu Picchu nicht über eine Wanderung, sondern mit dem Zug zu bereisen, der kann das heilige Tal der Inka auf eigene Faust in 3 Tagen bereisen. Empfehlen kann ich folgende Tour in 3 Tagen (gilt natürlich auch in die umgekehrte Richtung).
Tag 1: Cusco – Alpakafarm – Pisac – Ollantaytambo – Zug nach Aguas Calientes
Am ersten Tag startet man in Cusco mit einer Fahrt nach Pisac. Am Weg lohnt sich ein kurzer Ausflug zur Alpakafarm. Mittagessen in Pisac und anschließendes besichtigen der Ruinen von Pisac. Entweder mit dem Taxi oder Bus nach Pisac & zur Alpakafarm. Weiter geht es von Pisac nach Ollantaytambo (zb. mit Uber, Taxi oder Taxi Collectivo) wo spät abends der Zug nach Aguas Calientes fährt.
Tag 2: Machu Picchu
Nach einer Übernachtung in Aguas Calientes geht es am nächsten Tag entweder zu Fuß oder mit dem Bus zu Machu Picchu, um die Inkastätte zu erkunden.
Tag 3: Ollantaytambo – Maras – Moray – Chinchero – Cusco
Früh morgens die Ruinen von Ollantaytambo, anschließend mit einem eigenen Fahrer (diese bieten sich im Ort Ollantaytambo mehrfach an), zu den Salzterassen von Maras, anschließend nach Moray und mit Zwischenstopp in Chinchero retour nach Cusco. Unser Fahrer war sehr freundlich und für ca. 30 Euro verbrachte er den Tag mit uns genau so. Alternativ könnte man das alles auch mit dem Taxi Collectivo bereisen, allerdings benötigt man dann etwas mehr Zeit, weil man überall Wartezeiten miteinrechnen muss.