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Ich habe ja schon viele verrückte Sachen in meinem Leben gemacht, aber in einem Fluss gewandert bin ich noch nie. Einen Fluss überqueren muss man ja hin und wieder mal bei Wanderungen, aber bei „The Narrows“ wandert man tatsächlich mehrere Kilometer in einem Fluss durch den Canyon.
Ich war anfangs eher skeptisch wegen dieser Wanderung, weil ich mir ehrlich gesagt nicht viel darunter vorstellen konnte, aber die nassen und kalten Füße haben sich ausgezahlt.
The Narrows – Die Wanderroute
Die Wanderung startet mit einem Spaziergang neben dem Fluss und nach schätzungsweise 20-30 Minuten erreicht man den Einstieg zu The Narrows. Der Weg bis dort hin ist auch schon wunderschön.
Anfangs geht man im seichten Wasser dahin, bis man zu etwas tieferem Wasser kommt. Der Einstieg in den Wanderweg ist eigentlich das schwierigste und am nässeste Stück, weil dort keine Sandbänke sind. Bei jedem Schritt den man macht, sollte man aufpassen, denn es kann schon einmal passieren, dass das Wasser ein paar Zentimeter weiter wesentlich tiefer ist und man versinkt. Zudem sind viele Steine in dem Fluss, auf denen man ausrutschen, sich den Zeh stoßen, oder sich im Extremfall auch den Knöchel verstauchen kann.
In den ersten Kurven verändert sich die Landschaft immer wieder. Je tiefer man in den Canyon kommt, desto spektakulärer und beeindruckender wird der Canyon. Wir haben uns von Sandbank zu Sandbank bewegt, weil man dann nicht in Gefahr läuft, irgendwo im hüfttiefem Wasser zu versinken. Einmal dachten wir uns nämlich, dass wir doch eine Abkürzung nehmen könnten und dann wussten wir nicht, wie wir aus dem bauchtiefen Wasser wieder wegkommen sollen.
Wer viel Zeit, Lust und Wärme mitbringt, der kann den ganzen Trail mit 16 Meilen machen. Wir haben nach 1 1/2 Stunden umgedreht, weil uns kalt war und sich die Landschaft dann auch nicht mehr so gravierend verändert hat. Zudem stellten wir fest, dass es wohl machbar ist, den Angels Landing Hike noch am gleichen Tag zu machen.
Packliste für The Narrows
Wer vor hat, die Wanderung in den Narrows zu machen, dem kann ich empfehlen, irgendwo einen Stock aufzugabeln, da im Wasser extrem viele Steine sind und man mit einem Stock einfach mehr Halt hat und sich vorantasten kann. Man kann sich auch im Visitor Center einen Stock ausleihen, gemeinsam mit Neoprenschuhen und –socken. Kostenpunkt war irgendetwas um 24 Dollar. Man kann auch eine Fischerhose ausleihen, oder wenn man eine besitzt, mitbringen. Wir haben die Wanderung in den normalen Sportklamotten und Wanderschuhen gemacht und es gab eigentlich keine Probleme damit. Das Wasser ist so oder so kalt, ob jetzt mit Neoprenschuhen oder normalen Schuhen, ist ziemlich egal.
Definitiv mitnehmen sollte man eine Dry Bag, also eine Tasche, die Wertgegenstände trocken hält. Ich bin einmal ausgerutscht und ohne diese Dry Bag hätte meine Kamera im Rucksack sicherlich Wasser abbekommen.
Auch Wasser darf natürlich, wie bei jeder Wanderung, nicht fehlen. Wir hatten auch noch etwas Verpflegung mit. Insbesondere beim Essen sollte man bedenken, wie lange man im Zion Nationalpark bleiben will, da man nicht mit dem Auto zu den einzelnen Punkten fahren kann (siehe mehr unter Anreise). Es gibt zwar ein Restaurant bei einem der Busstopps, aber dennoch zahlt es sich aus, Essen mitzubringen.
Wer klug ist, bringt auch noch trockene Schuhe, Socken, eventuell ein Handtuch und eventuell eine trockene Hose mit – dann muss man die Busfahrt retour und eventuelle folgende Ausflüge nicht komplett durchnässt verbringen.
Anreise
Im Zion Nationalpark sind keine Autos erlaubt, weshalb man zu allen Aussichtspunkten, außer zum Overview, mit dem Shuttle fahren muss. The Narrows ist im Tal im Zion Nationalpark der allerletzte Punkt, der mit dem Visitorshuttle angefahren wird. Hier muss man viel Geduld mitbringen. Wir waren jetzt im November, also definitiv nicht in der Hauptreisezeit, mussten aber auf den Bus relativ lange warten, obwohl diese im 10 Minutentakt fahren. Da aber alle Busse sofort voll sind, dauert es ewig, bis man einen Sitzplatz ergattert. Die Fahrt vom Visitorcenter zum Trail beträgt knappe 40 Minuten.
8 Kommentare
Typisch Sabi – echt verrückt!
Haha ja, du kennst mich ja 😀
Die Bilder sind so beeindruckend, das würde mir auch sehr gefallen. Ich weiß nur nicht ob ich es aushalten würde mehrere Stunden im kalten Wasser zu waten.
Liebste Grüße
Doris
http://www.miss-classy.com
Hallo Doris,
Vielen lieben Dank – sagen wir mal so, man gewöhnt sich an das kalte Wasser.
Lg
Hi Sabi!
Wir waren schon einmal im Zion und auf dem Angels Landing und kommen im April zurück für die Narrows.
Von anderen Urlauben haben wir Flossen mit separaten Füßlingen (Neoprenpascherl) – sind diese ausreichend für die Wanderung oder macht man die an den spitzen Steinen und mehreren Stunden doch eher kaputt und sollte auf die Neoprenschuhe des Parks vertrauen?
Liebe Grüße,
Christina
Hi Christina,
Also wir sind in unseren Wanderschuhen gegangen und ich war froh darüber, weil die Neoprenschuhe zum Baden meistens ja nicht so eine dicke Sohle haben und da kann man die Steine schon durchspüren. Ich kann mir auch vorstellen, dass man nicht so einen guten Halt hat. Ich war selbst jetzt einmal Canyoning wo man auch diese speziellen Neoprenschuhe bekommt, diese richtigen Neoprenschuhe für solche Zwecke sind schon wesentlich besser als die dünnen Neopren oder Wanderschuhe, alleine schon wegen dem Grip.
Es kommt darauf an wie weit ihr gehen wollt… Wenn ihr nach einer halben Stunde umdrehen wollt, ist es wahrscheinlich egal, welche Schuhe ihr nehmt, wenn ihr mehrere Stunden durch den Canyon wandern wollt, würde ich euch die Neoprenschuhe im Park empfehlen.
Lg
Hallo Sabi
Wir wollen die Flusswanderung in zwei Wochen mit unseren Kindern (8,9jahre) machen. Wäre das machbar? Was denkst du? Wo ist der beste Einstiegspunkt bzw. Wie genau kommt man hin?
Lg Gabi
Hi Gabi,
Ich denke schon dass es machbar ist, man muss ja nicht die ganze Wanderung machen, ihr könnt ja so weit gehen, wie es euch gefällt. Es ist schon ein Highlight. Die Kinder können hoffentlich schwimmen? Bei manchen Stellen waren schon bisschen Strömungen, bzw. bisschen tiefer, da muss man eben ein bisschen aufpassen. Der Einstiegspunkt ist beim Riverside Walk Trailhead, der letzte Stopp den der Bus nimmt.
LG Sabrina