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Java liegt ja bekanntlich am indonesischen Feuerring, weshalb die Insel viele viele Vulkane hat, davon einige sehr aktive und gefährliche. Der Mt. Ijen ist einer der 38 Vulkane auf Java, allerdings ist er etwas besonderes, denn er ist bekannt für seinen Schwefelabbau und die sogenannten blauen Feuer.
Reisetipps und viel wissenswertes zur Insel Java findet ihr hier
Der Ijen Vulkan
Der Ijen liegt im Osten der Insel, nahe der Küstenstadt Banyuwangi, von der aus man bereits Bali sehen kann. Der Vulkan umfasst einen Kratersee, der auch als „größtes Säurefass der Erde“ bezeichnet wird. Im Vulkankrater befinden sich zudem viele Spalten und Löcher aus denen Schwefel austritt. Deshalb begann man in dem Krater damit, den Schwefel abzubauen und zu verkaufen. Die Geschichte der Schwefelarbeiter im Ijen geht bis in das 18. Jahrhundert zurück, mehr dazu aber unten. In der Finsternis, wenn Schwefeldämpfe auf Sauerstoff treffen, entstehen durch eine chemische Reaktion blaue „Flammen“, die sogenannten blauen Feuer. Die Bilder der blauen Feuer gingen um die Welt und inzwischen ist der Ijen nicht nur für die armen Schwefelarbeiter, sondern auch dafür weltberühmt.
Nachtwanderung auf den Ijen, um die blauen Feuer zu sehen – Mein Erfahrungsbericht
00:00 der Wecker klingelt und wir machen uns auf den Weg zum Ijen. Um 2 Uhr schultern wir den Rucksack und starten die Wanderung in den Krater. Eine Maske haben wir glücklicherweise bekommen, um den Schwefel nicht komplett ungefiltert einzuatmen. 2 Stunden dauert es, erst bergauf an den Kraterrand, dann bergab in den Krater, um dort anzukommen, wo Arbeiter unter widrigsten Bedingungen Schwefel abbauen um es dann schließlich für kleines Geld verkaufen zu können. Dort finden wir die blauen Feuer – Der Kontakt von Schwefel mit Luft lässt diese entstehen. Der Gestank vom Schwefel ist weniger schlimm als gedacht, die Lungen kratzen dennoch. Eine Weile bleiben wir unten um den blauen Feuern zuzusehen, zu Sonnenaufgang machen wir uns schließlich auf, um den Krater inklusive dem Kratersee von oben zu betrachten. Dazu soll es leider wegen dem schlechten Wetter nicht kommen – der Kratersee und freie Sicht auf den Krater bleiben uns verwehrt. Die Enttäuschung ist groß, hatte ich mich doch so sehr auf die wundervolle Landschaft gefreut. Hilft nichts, das Wetter kann man nicht ändern. Deshalb steigen wir wieder ab und versuchen den restlichen Tag etwas Schlaf nachzuholen.
Das war unser Morgen am Ijen Krater.
Die Schwefelarbeiter vom Ijen
Ich hatte oben ja bereits die Schwefelarbeiter des Ijen mehrfach erwähnt. Bestürzend, unter welchen Bedingungen im Krater geschuftet wird. 2x täglich versucht jeder Arbeiter zwischen 70 und 100 kg den steilen Weg bergauf zu tragen. Verkauft wird das dann um wenige Cent pro Kilo an eine Firma. Man wird geboren in den Job – war der Vater hier tätig, wird es der Sohn auch sein. Viele der Arbeiter können sich kaum etwas leisten, weshalb sie teilweise nur in spärlichen Schuhen und ohne Atemschutzmaske unterwegs sind. Die Filter für die Masken wären zu teuer. Inzwischen verdienen die Arbeiter mit den Touristen ein bisschen Trinkgeld dazu, aber dennoch ist die Situation nicht wirklich besser. Aus Frust und um sich abzulenken beginnen alle zu rauchen, verpesten so ihre Lungen noch mehr. Keine Ahnung wie dieser Kreislauf durchbrochen werden kann… Seht selbst auf meinen Fotos…
Mein Fazit zum Ausflug zum Ijen, eure Fragen und meine Antworten
Der Ijen Krater war wirklich faszinierend. Die blauen Feuer waren super interessant, die Arbeitsbedingungen der Schwefelarbeiter sind katastrophal und der Kratersee bzw. der Kraterrand von oben gesehen ist sicher wunderschön, wenn nicht so viel Wind geht und damit die Dämpfe alle aus dem Krater steigen.
Würde ich die Tour wieder machen?
Ja, auf jeden Fall.
War die Wanderung auf den Ijen anstrengend?
Ich fand die Wanderung sehr leicht, ich bin allerdings denke ich auch relativ fit. Wanderanfänger werden sicher etwas schwitzen und länger benötigen.
Benötige ich wirklich eine Maske?
Wenn dir deine Gesundheit lieb ist, ja. Ich fand die Dämpfe, obwohl sie an dem Tag wo wir waren recht intensiv waren, nicht soooo schlimm wie überall geschrieben wird, aber man merkt deutlich wenn man die Maske abnimmt, dass das nicht gesund sein kann….
Wo buche ich eine Tour für den Ijen?
Touren könnt ihr alle vorort in Banyuwangi buchen, es gibt aber auch online die Möglichkeit, Touren vorzubuchen. Üblicherweise bekommt man im Ort und bei der Unterkunft den Kontakt zu einem einheimischen Tourenanbieter, da bei uns aber das Hotel nicht wirklich geholfen hat, buchten wir es schlussendlich über Klook. Gezahlt haben wir pro Person ca. 30 Euro.
Was muss ich mitbringen zur Wanderung auf den Ijen?
Festes Schuhwerk, eventuell bereits eine Maske falls man keine bekommt, Taschenlampe, Jacke (es kann kalt werden) und viel Geduld, weil so viele Touristen in den Krater steigen, dass man ständig stehen bleiben muss.
Würde ich die Wanderung auf den Ijen wieder mit einer Tour machen oder eher selbst organisiert?
Ich würde die Wanderung wieder mit einer Tour machen, denn ich habe die Steigung zum Ausgangspunkt gesehen und wie sehr sich das Auto unseres Tourguide dort hoch geplagt hat – ich hätte keine große Lust, das selbst mitten in der Nacht zu fahren, weder mit dem Auto, noch mit dem Moped. Aber hier ist jeder anders.
Wo starten die Touren zum Ijen?
Geführte Touren werden von Bali oder eben von Java angeboten. Sinnvoll ist es natürlich, direkt in Banyuwangi zu starten, wo man meist direkt vom Hotel abgeholt wird mit dem Shuttle zwischen 23.00 und 01.00 (Je nach Tourenanbieter und Zeit des Sonnenaufgangs).
Übernachten in Banyuwangi
Wer eine schöne Unterkunft mit Pool für einen guten Preis sucht, der ist im Illira Hotel Banyuwangi richtig. Wir haben den Aufenthalt dort sehr genossen.