Inhaltsverzeichnis
Auf Reisen gibt es vieles zu bedenken. Ein Thema, das auch mich bei jeder Reise beschäftigt, ist das Thema Internet bzw. Sim-Karte im Ausland. Und da ich bereits häufig gefragt wurde, wie ich das immer löse, will ich meine Erfahrungen der letzten Jahre mit euch teilen und euch den ein oder anderen Tipp geben, wie ihr an Sim-Karten im Ausland kommen könnt.
Benötige ich auf einer Reise überhaupt Internet?
Diese Frage habe ich mir selbst bereits häufig gestellt. Denn eigentlich will man auf einer Reise doch gerne mal offline sein, modern genannt auch „Digital Detox“ betreiben. Und wenn man es sich so überlegt – früher sind Menschen auch komplett ohne Internet und ohne Smartphone gereist und auch immer ans Ziel gekommen, manchmal vielleicht sogar abenteuerlicher.
ABER: Jetzt das große Aber… Auf einigen meiner letzten Reisen habe ich festgestellt, dass Digital Detox zwar toll ist, ständige Erreichbarkeit definitiv nicht notwendig ist und man fast jedes Land ohne Empfang bereisen kann, aber man kann tatsächlich auf einer Reise viel Geld, Zeit und Nerven sparen, wenn man eine Sim-Karte nutzt. Deshalb hier einmal ein paar
Situationen, in denen ich froh war, dass ich im Ausland eine Sim-Karte mit Internet hatte
Die verpeilte Reisende / die Spontane
Ich gebe es zu – ich bin zwar grundsätzlich auf Reisen recht organisiert und weiß meist bereits vor der Reise, was ich mir ansehen möchte, aber es passiert mir immer wieder einmal, dass ich keine Zeit mehr gefunden hatte, oder vergessen habe, mich wegen irgendetwas zu informieren und dann spontan keinen blassen Schimmer habe, was man sich ansehen muss, wie man zu gewissen Sehenswürdigkeiten kommt, oder dass ich spontan eine Tour für den nächsten Tag buchen will. Natürlich geht es auch hier, dass man sich vorort mit Einheimischen austauscht oder im Hostel erfragt, welche Orte man besuchen soll, aber ich habe auch schon häufig die Erfahrung gemacht, dass mir dadurch nur die touristischen Plätze aufgeschwatzt wurden, weshalb ich meine Recherche gerne selbst mache – um Touren und Orte zu finden, die mir auch tatsächlich Spaß machen. In solchen Fällen war ich bisher immer froh, einfach spontan googeln zu können, insbesondere in Ländern, wo es nicht so gängig ist, dass an jeder Ecke eine Fast-Food-Kette mit WLAN lauert & die Einheimischen meine Sprache nicht sprechen.
Die Touristenfalle
Als Tourist wird man ganz gerne einmal (oder desöfteren ;)) über den Tisch gezogen und das teilweise doch relativ hoch. Insbesondere bei Taxifahrern im Ausland bin ich immer sehr vorsichtig und will vorher wissen, welche Preise hier gängig sein sollten. Ich bin sehr gewillt, einem Taxifahrer ein großzügiges Trinkgeld zu geben, ich mag es allerdings wirklich nicht, komplett über den Tisch gezogen zu werden und den 10-fachen Preis zu zahlen. Hier nutzen wir meist Apps wie Uber, Grab oder GO Taxi und auch Google Maps zeigt teilweise an, wie viel in etwa eine Fahrt kosten sollte. Aber auch bei Restaurants sehen wir ganz gerne spontan nach, welches Restaurant oder welcher Markt in der Umgebung empfohlen wird – a) um Touristenfallen zu umgehen, b) vielleicht ein Restaurant mit einheimischer Küche zu finden und c) um möglichst nicht später an einer Lebensmittelvergiftung zu hängen… Hat uns nur leider in Usbekistan nicht viel gebracht, denn das Restaurant, in dem wir eine Lebensmittelvergiftung zuzogen, hatte eine tolle Bewertung…. PS: Wir essen logischerweise auch an Straßenständen und googeln nicht immer – aber manchmal eben doch 😉
Der gesperrte Wanderweg – spontane Planänderung
In Las Vegas hatten wir heuer die glorreiche Idee, eine Wanderung zu einer heißen Quelle zu unternehmen. Nur leider hatten wir übersehen, dass die Wanderung wegen eines Steinschlags gesperrt war und so standen wir nach einer längeren Anfahrt vor dem Start der Wanderung, relativ planlos, was wir stattdessen tun sollen. Hier wollten wir einfach schnell eine Alternative finden, was uns auch gelungen ist.
Die Panne
Hat man eine Autopanne, lohnt es sich natürlich, wenn man den Abschleppdienst anrufen kann.
Die langweilige Busfahrt
Und ich bin ehrlich…. Manchmal bei langen Busfahrten ist mir auch einfach fad und dann nutze ich das Handy auch ein bisschen als Zeitvertreib.
Wie kommt man an Internet oder eine Sim-Karte fürs Smartphone im Ausland
Es gibt mehrere Möglichkeiten, im Ausland an eine Sim-Karte zu kommen, um über das Smartphone surfen oder telefonieren zu können.
Variante A: Den Tarif von Zuhause nutzen – Roaming und extra Datenpakete
Möglichkeit 1 ist natürlich immer, den üblichen Tarif von zuhause zu nutzen. Das funktioniert in der EU inzwischen wunderbar (Achtung bei Schweiz und England!), da hier die Roaming Gebühren aufgehoben wurden und man zum hauseigenen Tarif ganz normal surfen kann. In vielen anderen Ländern zahlt man hier aber extrem viel. In England beispielsweise gibt es manche Anbieter, bei denen der eigene Tarif in England nachwievor wie in einem EU-Land ohne Roaming Gebühren genutzt werden kann, manche andere Anbieter sehen England aber seit dem Brexit inzwischen (korrekterweise) als Nicht-EU-Land an und man kann innerhalb von 2 Minuten im Internet eine saftige Telefonrechnung über 80 Euro bekommen. Auch die Schweiz ist hier ein Problemfall, vor allem, da man diese weniger wahrnimmt, weil sie im Herzen von Europa liegt und man auch gerne einmal bei der Durchreise gleich den Fehler machen kann, wenn man hier Roaming nutzt, dass es teuer wird.
Deshalb: Bei Ländern, wo ihr nicht sicher seid, wie viel ihr genau zahlt bei eurem Tarif, immer das Datenroaming ausschalten und darauf warten, dass man eine SMS mit allen Infos bekommt.
Viele Tarifanbieter haben inzwischen auch Angebote, dass man Pakete fürs Ausland dazubuchen kann. Das ist natürlich eine Möglichkeit, häufig aber doch immer noch sehr teuer für wenig Angebot.
Variante B: Bei Ankunft am Flughafen eine Sim-Karte kaufen
Etwas, was wir sehr häufig bei Reisen machen ist, dass wir direkt bei Ankunft am Flughafen, eine Sim-Karte kaufen.
Das funktioniert in manchen Ländern sehr gut (insbesondere in Entwicklungsländern meist einfach) und günstig, in manchen Ländern ist es allerdings ein Horror. Bester Vergleich: Kirgistan und Usbekistan. In Kirgistan bekamen wir direkt am Flughafen um 5 USD eine Sim-Karte mit einigen GB Internet und einigen Freiminuten. In Usbekistan gab es am Flughafen nichts, also sind wir in die Stadt gefahren und dort versuchten wir unser Glück bei 3 (!) Läden, bis uns jemand weiterhelfen konnte, der bereits Erfahrung damit hatte, Sim-Karten an Ausländer zu verkaufen. Hier mussten wir dann unseren Pass vorzeigen, der gescannt wurde, alles in allem war es ein ziemliches Prozedere und hat locker 1-2 Stunden gedauert.
In vielen Ländern müssen die Sim-Karten dann noch über einen Anruf oder eine SMS freigeschaltet werden, was bisher auch immer ein Abenteuer war – einige Male hatten wir Glück, dass wir hilfsbereite Verkäufer hatten, die uns die Sim-Karte eingelegt haben und den Anruf für uns getätigt haben (in Guatemala und Kirgistan beispielsweise).
Variante C: Im Vorhinein ein Paket bzw. eine Sim-Karte buchen / kaufen, z.B. über Simlystore
Für unsere letzte Reise im März in die USA wagten wir einen neuen Schritt – wir haben nämlich eine Sim-Karte im Internet bestellt und waren irre gespannt, ob das dann auch tatsächlich klappt. Dazu muss man wissen, dass die USA sehr teure Tarife hat, wenn man also in Amerika direkt eine Sim-Karte kauft, setzt es einen auf gut österreichisch „auf den Scheisser“. Insbesondere für Reisen in die USA würde ich empfehlen, vorab die Sim-Karte zu kaufen, weil hier die Konditionen oft wesentlich besser sind, wie beispielsweise bei Simlystore.
Karte für die USA oder Kanada vorab bei Simlystore bestellen
Hier habe ich einen Anbieter gefunden, nämlich Simlystore, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Touristen aus dem DACH Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) mit Sim-Karten für Amerika schnell und unkompliziert auszustatten. Hier bestellt man die Karte vorab online, bekommt diese dann zugeschickt. Das Aktivierungsdatum übermittelt man und damit wird die Karte automatisch ab diesem Datum aktiviert und steht im Grunde bei der Einreise sofort bereit. Die Tarife sind immer 30 Tage gültig (und immer für weitere 30 Tage verlängerbar) und sollten Probleme auftreten, steht hier jederzeit ein deutscher Support bereit. Die Abdeckung erfolgt im T-Mobile Netz, was in Amerika wichtig ist – denn bei einigen anderen Netzen kommt es immer wieder mal zu Funklöchern, die Abdeckung bei T-Mobile ist in den USA aber sehr gut.
Unterschieden wird hier noch zwischen den normalen Sim-Karten und den neuen eSim-Tarifen. Bei normalen Sim-Karten hat man automatisch auch immer eine Rufnummer und kann somit kostenlos SMS und Anrufe in diesem Land tätigen. Bei den eSim Tarifen gibt es keine physische Sim Karte mehr, man hat nur einen Datentarif, dafür maximale Flexibilität, weil man nicht mehr vom Versand abhängig ist. Ich bevorzuge bei Roadtrips immer eine Sim-Karte mit Rufnummer, da man im Notfall den Pannendienst erreichen kann. Da wir in Amerika immer mit dem Auto unterwegs sind, hatten wir hier auch eine Sim-Karte mit Rufnummer.
Für eine Reise in die USA und Kanada würde ich euch auf jeden Fall empfehlen, die Tarife von Simlystore zu nutzen.
Auch wer längere Aufenthalte plant, kann bei Simlystore einfach eine Langzeit-Konfiguration nutzen. Praktisch, denn für längere Aufenthalte an einen guten Tarif zu gelangen, ist in den USA nicht so leicht (wie ich aus Erfahrung bei meinem Praktikum in Amerika weiß)
Werbung
Die Sim-Karte im Ausland nutzen
Hat man im Ausland nun eine Sim-Karte, stellt sich die Frage, wie man diese nutzt.
Pro-Tipp: Vergesst nicht, dass ihr für das Austauschen einer Sim-Karte irgendetwas spitzes (zb eine Büroklammer) benötigt!
Variante A: Die heimische Sim-Karte mit der ausländischen Sim tauschen
Im Smartphone kann man natürlich jederzeit die Sim-Karte von zuhause mit der ausländischen Sim tauschen und dann das Smartphone mit der ausländischen Sim nutzen.
Variante B: Dual Sim Smartphone
Ich besitze ein Dual Sim Smartphone, das heißt, dass ich dann beide Sim-Karten in mein Smartphone einlegen & nutzen kann. Ich mache es meist so, dass ich zwar beide Sim-Karten einlege, meine österreichische allerdings in den Flugmodus gebe und (sehr wichtig) für den Fall, dass ich den Flugmodus einmal unabsichtlich ausschalten sollte, das Roaming ausschalte – meist direkt beim Betreiber, dann kann ich es nicht unabsichtlich einschalten. Durch das Dual-Sim könnte ich im Notfall meine österreichische Sim-Karte nutzen und die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie irgendwo verliere, ist geringer, als wenn ich sie in den Rucksack gebe.
Variante C: externe Router oder zweites Smartphone
Wer das eigene Smartphone nicht angreifen will, der kann auch ein zweites Smartphone mitnehmen, in das die Sim-Karte eingelegt wird und dieses dann als WLAN-Hotspot nutzen (oder generell als Handy im Ausland). Achtung: Nicht jede Sim-Karte im Ausland lässt die Funktion „WLAN-Hotspot“ zu – hier sollte man sich im Vorhinein informieren.
Für solche Fälle lässt sich auch ein externes Gerät, das als externer Router dienen kann. Über externe Geräte kann man allerdings nur reine Internet-Datenpakete nutzen und natürlich nicht telefonieren (ist wie ein WLAN-Router).
3 Kommentare
Hallo Sabrina,
vielen Dank für die tolle Zusammenfassung.
Wir nutzen auf Reisen auch immer unser Smartphone, und wenn es nur GoogleMaps für die Navigation ist.
Ohne Internetverbindung können wir uns das nur schwer vorstellen 🙂
Innerhalb von Europa ist das ja zum Glück kein Problem mehr 🙂 außerhalb von Europa kaufen wir uns meistens eine zweite Simkarte.
Viele Grüße,
Tanja und Martin
Das ist immer eine sehr nervige Sache;(
Ja, das ist immer bei der Reiseplanung noch ein Punkt auf der Liste 🙂