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Island ist kein großes Land. Wer nach Reisetipps für Island googelt, wird sicherlich bald auf die Ringstraße treffen, die einmal rund um das gesamte Land führt. An dieser 1341 km langen Ringstraße befinden sich viele der Highlights und vor allem alle bekannten Highlights, die Island zu bieten hat. Und genau diese Ringstraße sind wir während unserer Reise im September gefahren. Deshalb zeige ich euch nun gerne meine Reiseroute für Island.
Die vorgestellte Route auf der Ringstraße – Island in 11 Tagen
Die Ringstraße kann man natürlich in beide Richtungen bereisen und erst mit dem Süden oder mit dem Norden starten. Bei uns war es wetterbedingt die beste Variante mit dem Norden zu starten, ich denke aber, dass es besser ist, erst in den Süden zu fahren. Ich stelle hier aber dennoch meine Variante vor, die dich zuerst in den Norden führt.
Die folgenden Tour beinhaltet extrem viele Highlights, ist aber schon teilweise etwas straff. Ich mag gerne die Action und viel Programm und außerdem war zeitlich für uns nicht mehr möglich als diese 11 Tage. Wer es etwas entspannter will, dem habe ich notiert, was man weglassen könnte, um Island etwas gemütlicher bereisen zu können.
Zudem lohnt es sich natürlich, etwas mehr Zeit als 11 Tage zu haben, insbesondere im Westen und im Osten könnte man damit entspannter reisen. Der Golden Circle, Reykjavík und die Ostfjorde könnten etwas mehr Zeit vertragen.
Wichtig ist auch noch zu bedenken, dass wir Mitte bis Ende September unterwegs waren, wo es noch verhältnismäßig relativ lange hell war (von ca. 7 Uhr bis ca. 20 Uhr). Wer im Sommer unterwegs ist, hat quasi 24 Stunden Zeit, Island zu erkunden, weil es dank der Mitternachtssonne nie wirklich dunkel wird, allerdings muss man generell auch schlafen….
Tag 1: Ankunft in Reykjavík, Fahrt zur Snæfellsnes Halbinsel
Fahrzeit vom Flughafen nach Reykjavík und weiter bis Grundarfjörður ca. 3 1/2 Stunden
Je nachdem wann man in Reykjavík ankommt, kann man am ersten Tag noch die Stadt erkunden und sich dann auf den Weg zur Halbinsel Snæfellsnes in den Westfjorden von Island aufmachen, oder direkt vom Flughafen dorthin fahren. Die Halbinsel Snæfellsnes ist definitiv ein Highlight in Island, sie liegt aber nicht direkt an der Ringstraße und ist quasi ein „Zusatzhighlight“.
Routenalternative: Wer weniger Zeit hat und wirklich nur auf der Ringstraße fahren will, kann die Halbinsel natürlich auch auslassen. Wer aber genug Zeit findet, sollte Snæfellsnes unbedingt einplanen, die Halbinsel ist wirklich wunderschön.
Geplant war an diesem Tag auf der Halbinsel nichts mehr, wir wollten uns aber noch den Sonnenuntergang beim Kirkjufellsfoss ansehen. Allerdings liegt dieser hinter einem kleinen Hügel, weshalb es sich hier empfiehlt, bereits eine Stunde vor Sonnenuntergang dort zu sein, weil es sonst im Schatten liegt.
Übernachtung in Grundarfjördur, Empfehlung von mir ist das Grundarfjördur Hostel
Tag 2: Snæfellsnes Halbinsel und Fahrt in den Norden (Hvítserkur)
Highlights vom Tag
- Wasserfall Kirkjufellsfoss
- Leuchtturm Svörtuloft (Allrad!)
- Felsen beim Djúpalónssandur
- Snaefellsjökull Gletscher (Allrad!)
- Hvítserkur
Sehenswertes auf der Snaefellsnes Halbinsel
Am zweiten Tag haben wir die Halbinsel Snaefellsnes erkundet. Unbedingt stoppen sollte man hier beim Wasserfall Kirkjufellsfoss mit Ausblick auf den Berg Kirkjufell.
Danach sind wir die Straße Nummer 574 rund um die Halbinsel gefahren.
Sehenswert ist die kleine Kirche Ingjaldshóll, die einsam auf einem kleinen Hügel liegt. Dabei gibt es erst eine Schotterstraße, die zur Kirche führt, fährt man an dieser aber vorbei, gibt es eine asphaltierte Straße, die man ein Stück weit rein fahren kann, um die Kirche auf dem Hügel zu sehen.
Ein Highlight auf der Snaefellsnes Halbinsel ist der orange Leuchtturm Svörtuloft. Dieser liegt allerdings am Ende einer Schotterstraße, die von der 574 weg führt. Hier empfiehlt sich ein Allrad-Auto bzw. zumindest ein etwas höheres Auto, da hier doch einige Schlaglöcher sind.
Anschließend ging es für uns weiter auf der 574 rund um die Halbinsel und wir legten einen weiteren Stopp bei Djúpalónssandur ein, das ich auch sehr empfehlen kann.
Weiters empfiehlt sich die Fahrt zum Snaefellsjökull Gletscher, allerdings ist auch hier die Straße eine Schotterstraße, die in dem Fall auch recht kurvig ist und steil bergauf geht. Hier sollte man (finde ich) unbedingt einen Allrad haben!
Einen kurzen Stopp kann man dann noch bei der Kirche Búdakirkja einlegen.
Landschaftlich ist die Snæfellsnes Halbinsel generell einfach wirklich super schön und man könnte hier sicherlich noch viel mehr Zeit verbringen.
Fahrt von Snaefellsnes in den Norden
Für uns ging es anschließend über die nördlich gelegene Straße 54 weiter in den Norden. Die Straße 54 ist im Norden der Halbinsel auch nicht geteert, hier fährt man knapp 2 Stunden auf nicht asphaltierten, aber relativ Schlaglochfreien und gut befahrbaren Straßen. Landschaftlich lohnt sich die Fahrt auf jeden Fall, man kann alternativ allerdings auch über die südliche Straße fahren.
Hvítserkur
Wir fuhren an diesem Tag noch bis nach Hvítserkur, um den schönen Torbogen im Meer zu besuchen. Hier haben wir in einem Hostel direkt beim Torbogen übernachtet (Anreise: Schotterstraße), da ich eigentlich zu den Nordlichtern zum Bogen wollte. Von der Aussichtsplattform führt direkt ein Weg zu einem kleinen Strand, von dem aus man den Bogen sehen kann. Der Weg von der Aussichtsplattform ist allerdings sehr steil, weshalb ich das im Dunklen nicht gehen wollte. Es gibt aber vom Parkplatz einen längeren, dafür weniger steilen Weg, der zum Bogen Hvítserkur führt. Fototipp: Der Sonnenuntergang beim Torbogen kann fantastisch sein!
Routenempfehlung und Alternative
All das in einem Tag und mit der Weiterfahrt bis Hvítserkur ist definitiv stressig, vor allem wenn es bald dunkel werden sollte, geht sich das zeitlich sicher nicht aus. Daher würde ich eher empfehlen, den Torbogen Hvítserkur auszulassen und beispielsweise in Laugarbakki zu übernachten.
Übernachtung direkt bei Hvítserkur im Osar Hostel oder in der Umgebung von Laugarbakki
Tag 3: Fahrt in den Osten bis Myvatn
Highlights vom Tag
- Torfhäuser in Glaumbaer
- Akureyrarkirkja in Akureyri
- Wasserfall Godafoss
- Heiße Quellen Hverarönd in Myvatn
Glaumbaer
Das Städtchen Glaumbaer ist bekannt für das kleine Museum mit Torfhäusern, das man hier findet und zu dem sich ein Ausflug lohnt. Die Torfhäuser wurden nicht nur in Island erbaut, auch in anderen Ländern konnte man solche Häuser finden. Dabei wurde mit Steinen und Torf der Grundaufbau erstellt, eine Holzfassade und Sand und Torf für die Dämmung und, um das Wasser abfließen zu lassen. Man kann rund um Island einige solcher Häuser sehen, aber ein Abstecher nach Glaumbaer empfiehlt sich.
Akureyri
Weiter ging es für uns nach Akureyri. Die Stadt ist die größte Stadt im Norden Islands und eine Hochburg für Waltouren. Wer auf Walbeobachtung gehen will, könnte das hier einplanen. Abgesehen von den Waltouren gibt es in Akureyri nicht viel sehenswertes außer der Kirche Akureyrarkirkja und dem kleinen Hafen Fiskitangi.
Wissenswert: Der kostenpflichtige Tunnel Vaðlaheiðargöng
Wer von Akureyri weiter in den Osten fährt, passiert hier einen Tunnel, den man ONLINE auf das Kennzeichen anmelden muss. Online zahlen kann man den Tunnel bis zu 3 Stunden nachdem man durch gefahren ist, allerdings zahlt man dann einen Aufpreis, weshalb es sich empfiehlt, den Tunnel bereits im Vorhinein auf das Kennzeichen anzumelden. Wer den Tunnel generell nicht zahlt, dem droht eine Strafe.
Tipp: Im September kann man hier einen richtig schönen Indian Summer (tolle Herbstfarben der Bäume) vorfinden.
Godafoss
Unser nächster Stopp war der Wasserfall Godafoss. Dieser ist einer der bekanntesten Wasserfälle Islands. 30 Meter breit fließt hier das Wasser bis zu 17 Meter in die Tiefe. Parkplätze gibt es auf beiden Seiten des Wasserfalls von denen man jeweils in wenigen Gehminuten bei der Aussichtsplattform ist.
Heiße Quellen Hverarönd in Myvatn
Da uns noch etwas Zeit blieb an diesem Tag, nutzten wir diese, um die heißen Quellen in der geothermalen Zone am Fuße vom Vulkan Námafjall in Myvatn zu erkunden. Die schwefelhaltigen Quellen riecht man schon aus weiter Entfernung.
Übernachtungsmpfehlung im Myvatn Hostel
Tag 4: Die Gegend rund um den See Myvatn
Highlights vom Tag
- Vulkankrater Hverfjall
- Vulkankrater Viti
- Höhle Grjotagjá
- Lavafeld Dimmuborgir
- Vulkankrater Skútustadagigar
- Myvatn See
- Eventuell Myvatn Nature Baths oder Dettifoss Wasserfall
Hverfjall und Viti
Die Gegend um den See Myvatn ist voller vulkanischer Aktivitität und hier kann man die beiden Vulkankrater Hverfjall und Viti besuchen. Bei beiden konnte man den Krater umrunden, allerdings ist das beim Viti nicht mehr möglich (bzw. zumindest aktuell nicht, September 2020). Bei starkem Wind sollte man auch die Umrundung vom Hverfjall unterlassen, da man hier dem Wind extrem ausgesetzt ist.
Grjotagjá
Sehenswert ist auch noch die Höhle Grjotagjá, die durch die Serie Game of Thrones weltberühmt geworden ist. In der Höhle ist eine (sehr) heiße Quelle, in der man früher baden konnte, inzwischen ist das nicht mehr erlaubt.
Sehenswertes bei einer Umrundung des Myvatn See
Wir sind dann noch eine Runde um den Myvatn See gefahren und haben Stopps eingelegt bei dem Lavafeld Dimmuborgir und bei den kleinen Vulkankratern Skútustadagigar, die ein ich als Highlight beim Myvatn See empfand.
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Myvatn Nature Baths
Wer auf die Blue Lagoon in Reykjavík verzichten will, kann hier in die Myvatn Nature Baths gehen. Diese stehen der Blue Lagoon um nichts nach, sind aber günstiger. Achtung: Hier lohnt es sich vor der Reise zu vergleichen, durch die aktuelle Corona Situation war die Blue Lagoon günstiger und damit gleich teuer wie die Myvatn Bäder.
Dettifoss Wasserfall
Da wir an diesem Tag noch etwas Zeit hatten, nutzten wir diese, um den Dettifoss Wasserfall zu besuchen. Von Myvatn kommend benötigt man ca. 40 Minuten auf die westliche Seite des Dettifoss. Man fährt dabei die Straße Nummer 1 in Richtung Osten und biegt dann bei der Straße 862 in Richtung Norden ein. Hier ist der Wasserfall bereits beschildert. Sehenswert ist auch der Selfoss Wasserfall. Es gibt auch eine zweite Route zum Dettifoss Wasserfall, diese führt allerdings auf die andere Seite des Wasserfall. Wer Zeit hat, kann hier durchaus beide Seiten besuchen, wir waren mit der hier beschriebenen Route sehr zufrieden.
Routenalternative
Da das alles relativ viel Programm für den Tag war, kann man den Detifoss auch auf den nächsten Tag verschieben, allerdings wird man dann auf einen der beiden Punkte am nächsten Tag verzichten müssen. Hier würde es sich lohnen (falls man mehr Zeit hat), einen Tag mehr einzuplanen um den nächsten und übernächsten Tag damit entspannter angehen zu können.
Die Vulkankrater Viti und Hverfjall in Myvatn
Tag 5: Húsavík & Walbeobachtung, Studlagil Canyon
Highlights vom Tag
- Walbeobachtung
- Studlagil Canyon oder Dettifoss Wasserfall
Walbeobachtung in Húsavík
Am 5. Tag ging es frühmorgens nach Húsavík, um um 10 Uhr bei einer Walbeobachtungstour teilzunehmen. Die Tour dauert 3 Stundenund war erfolgreich, wir konnten 2 Wale mehrere Male auf- und wieder abtauchen sehen. Húsavík gilt als das Walzentrum von Island, hier tummeln sich die Wale im Meer. Wir hatten an dem Tag Regen und starken Wind, weshalb uns danach richtig kalt war, obwohl wir warme Kleidung vom Tourenanbieter bekamen. Vergesst nicht, Handschuhe und Mütze mitzubringen, das hatten nämlich einige bei uns am Boot vergessen.
Studlagil Canyon
Nach der Waltour wollten wir uns noch den Studlagil Canyon ansehen, der in den letzten Monaten an Berühmtheit gewann. Der Canyon ist deswegen so besonders, weil er aus vielen Basaltsäulen besteht, durch die sich ein leicht türkiser Fluss zieht. Hier gibt es 2 Möglichkeiten, den Canyon zu besuchen, von Osten und von Westen. Mehr dazu könnt ihr in diesem Beitrag über den Studlagil Canyon lesen
Übernachtet haben wir in einer tollen Unterkunft in der Nähe von Egilsstadir am See Lagarfljót. Die Unterkunft kann ich sehr empfehlen! Hier geht es zur Unterkunft in Egilsstadir
Tag 6: Der Osten von Island, Fahrt bis nach Höfn
Highlights vom Tag
- Hengifoss Wasserfall
- Seydisfjördur
- Klifbrekku Wasserfall
- Schiffswrack im Mjoifjordur Fjord
- Hot Pot Pool
- Die Natur der Küste entlang
Der Osten von Island ist eine Gegend, die die meisten Leute gerne auslassen, obwohl sich hier viele Schätze befinden. Wir hatten relativ viele Stopps geplant, weshalb ich allen, die es etwas entspannter angehen wollen, empfehlen würde, hier ein paar der Stopps auszulassen. Die Fahrtstrecke ist nämlich, wenn man der Küste entlang fährt, relativ weit.
Tipp: Hier gibt es wenige Tankstellen und Lebensmittelläden, besser bald genug tanken.
Wasserfall Hengifoss
Unser erster Stopp war der Wasserfall Hengifoss. Diesen muss man früh morgens besuchen, um den Wasserfall in seiner vollen Pracht mit den roten Linien, die sich durch die Gesteinsschichten ergeben, zu erleben. Zum Hengifoss führt vom Parkplatz ein ca. 2km langer, fast immer bergauf folgender Wanderweg, den Wasserfall erreicht man dann in ca. 45 Minuten. Am Weg sieht man schon einen ersten Wasserfall, der auch sehr schön ist. Wir waren erst um ca. 10 Uhr oben beim Wasserfall, da war dieser schon halb im Schatten. Ich würde also empfehlen, eher schon um 8 Uhr tatsächlich beim Wasserfall oben zu sein.
Die Fjorde im Osten von Island
Weiter ging es in die Ostfjorde und zwar zum kleinen Ort Seydisfjördur. Nach diesem Ostfjord und dem kurzen Stopp in dem Ort ging es weiter in den nächsten Fjord namens Mjoifjordur zum Wasserfall Klifbrekku. Die Straße dorthin ist nicht asphaltiert und eignet sich (meiner Meinung nach) nur für Allrad-Fahrzeuge. Der Fjord ist aber wunderschön, alleine schon der Anblick wenn man über die Kuppe kommt ist fantastisch. Hier liegt außerdem ein Schiffswrack von einem Landungsschiff, das seit 1966 hier liegt.
Entlang der Küste im Osten von Island
Für uns ging es dann immer weiter der Küste entlang, bei einigen Leuchtturmen und einem Geothermalbecken vorbei bis nach Höfn, wo wir im Hostel übernachtet haben.
Unterkünfte in Höfn findet ihr hier
Tag 7: Stokksnes, Diamond Beach, Jökulsarlon und Fahrt bis nach Vík
Highlights vom Tag
- Stokksnes
- Jökulsarlon Gletscherlagune
- Diamond Beach
- Svinafellsjökull Gletscherzunge
- Svartifoss Wasserfall
- Fjadrargljúfur Canyon
Stokksnes
Stokksnes ist ein wahrer Fotografen Traum. Die wunderschöne Landschaft mit den Sanddünen und dem Blick auf die Bergkette Vestrahorn ist einfach fantastisch.
Der Tag war einer meiner Lieblingstage, aber auch sehr anstrengend, da wir gleich mit dem Sonnenaufgang in Stokksnes starteten. Der Ausblick von dem Strand mit den Dünen ist einfach fantastisch. Hier wird zum ersten Mal eine Gebühr fällig, 800 ISK muss man für die Fahrt hinein zahlen, aber es lohnt sich. Beim Viking Café gibt es einen Automaten, bei dem man rund um die Uhr ein Ticket mit QR Code lösen kann, welches man bei der Schranke scannt. Alternativ kann man auch beim Cafe parken und zu Fuß hinein gehen.
Im Vikiing Café kann man auch übernachten, siehe hier
Jökulsarlon und Diamond Beach
Nach einem gemütlichen Frühstück ging es dann weiter immer mit dem Ausblick auf die verschiedenen Gletscherzungen des größten Gletscher Europas Vatnajökull zur Gletscherlagune Jökulsarlon. Die großen Eisblöcke brechen vom Gletscher ab und treiben dann über die Lagune ins Meer.
Dort wo sie ins Meer münden, findet man den sogenannten Diamond Beach, von dem aus man die Eisblöcke sehen kann und wo sie teilweise auch am schwarzen Strand stranden. Bitte hier NICHT auf die Eisblöcke klettern, das kann sehr gefährlich sein, weil diese kippen können! Das Meer hier ist eiskalt und hat viele Strömungen!
Drohnen-Info: Im gesamten Vatnajökull Nationalpark gilt Drohnenverbot, das bezieht auch Jökulsarlon ein (dort sind auch Schilder). Beim Diamond Beach bin ich mir nicht sicher, da dieser eigentlich nicht mehr zum Nationalpark gehört und dort auch keine Schilder mehr waren, zumindest nicht dort wo wir waren. Deshalb bin ich hier auch mit der Drohne geflogen, allerdings muss man hier beachten, dass man üblicherweise nicht alleine ist und dann sollte man die Drohne natürlich am Boden lassen.
Svinafellsjökull
Unser nächster Stopp war die Gletscherzunge Svinafellsjökull, die wieder nur über eine sehr schlechte und holprige Schotterstraße erreichbar ist, aber sehr schön ist.
Svartifoss
Danach ging es zum Svartifoss Wasserfall. Dieser ist definitiv einer der spektakulärsten Wasserfälle mit den herabhängenden Basaltsäulen. Auch hier muss man wieder zum Wasserfall wandern, ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde sollte man in eine Richtung einplanen. Der Weg ist fast komplett mit Gummimatten ausgelegt und nicht schwer, allerdings geht es durchaus ein bisschen bergauf und bergab.
Núpsstadur
Einen Stopp, den ihr euch sparen könnt und viele empfehlen, ist Núpsstadur. Die Torfhäuer konnte man bis vor ein paar Jahren noch besichtigen, inzwischen ist die Zufahrtsstraße aber eine Privatstraße. Andreas von Reisewut hat allerdings einmal nachgefragt und anscheinend kann man als Privatperson durchaus noch hingehen zu den Torfhäusern, ich habe mich damit allerdings nicht so wohl gefühlt mit dem Schild „Private Property“.
Fjadrargljúfur Canyon
Sehr schön im vorbei fahren ist der Wasserfall Foss a Sidu, haltet Ausschau nach diesem.
Unbedingt einen Stopp einlegen sollte man dann noch beim Fjadrargljúfur Canyon. Das ist der berühmte Canyon, in dem Justin Bieber sein Video für „I’ll show you“ gedreht hat und der dann plötzlich einen absoluten Hype ausgelöst hat. Der Canyon ist aber auch wirklich atemberaubend schön und den hatten wir noch als letzten Stopp, bevor es für uns nach Vík für unsere Übernachtung ging.
Reiseroute Tipp: Um dieses Programm wirklich an einem Tag durchziehen zu können, sollte man bald starten. Die Strecke ist mit 272 km und 3 ½ Stunden (auf asphaltierter Strecke) zwar nicht extrem lang, aber die Stopps benötigen Zeit und lohnen sich alle.
Reiseroute Alternative: Der Fjadrargljúfur Canyon liegt nur mehr 50 Minuten von Vík entfernt, diesen kann man somit auch sonst am nächsten oder übernächsten Tag ansehen.
Übernachtungsempfehlungen für Vik ist die Farmhouse Lodge und diese Unterkunft
Tag 8: Gletscherwanderung in Vík & Dyrhólaey Halbinsel zu Sonnenuntergang
Highlights vom Tag
- Gletscherwanderung
- Sonnenuntergang Dyhólaey Halbinsel
Gletscherwanderung am Sólheimajökull
Dieser Tag war eines meiner Highlights, denn wir waren auf dem Gletscher Sólheimajökull wandern. Die Tour führte auf und ab, um Gletscherspalten, in Gletscherspalten, es ist einfach schwer zu beschreiben. Ausgestattet wurden wir mit Steigeisen und Pickel und dann ging es los mit unserem Guide. Für die Gletscherwanderung muss man nicht wirklich Wissen oder Können mitbringen, aber man sollte halbwegs fit sein, da man doch 200-400 Höhenmeter hinter sich bringt. Auch hier gilt leider Drohnenverbot!
Dyrhólaey Halbinsel zu Sonnenuntergang
Nach der Gletscherwanderung legten wir eine kurze Rast mit Mittagessen ein, bevor es zum Sonnenuntergang zur Dyrhólaey Halbinsel ging, die einfach wunderschön ist. Achtung: Die Absperrungen hier nicht übertreten, das Gelände außerhalb dieser ist fragil und könnte jederzeit abbrechen. Das Drohnenverbot bitte hier unbedingt einhalten, hier geht es um den Naturschutz, hier brüten viele Vogelarten!
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Tag 9: Die Umgebung von Vík, Selajandsfoss und Fahrt bis nach Selfoss
Highlights vom Tag
- Solheimasandur Flugzeugwrack
- Skogafoss Wasserfall
- Seljavallalaug Swimming Pool
- Seljalandsfoss
Highlights in Vík Umgebung
Neben der Dyrhólaey Halbinsel gibt es in Vík noch andere Highlights, wie etwa die Yoda Höhle am Strand Hjörleifshöfdi, die endlosen schwarzen Sandstrände oder die Basaltsäulen von Reynisfjara.
Solheimasandur Flugzeugwrack
Weiter ging es für uns zum Solheimasandur Plane Wreck. 1973 stürzte hier ein Flugzeug ab bzw. musste vom Piloten notgelandet werden und da damals hier noch keine Ringstraße entlang führte und die Bergung somit viel zu aufwändig gewesen wäre, ließ man das Flugzeug einfach liegen. Die damalige Crew hat die Notlandung übrigens überlebt. Heute kann man es besichtigen, inzwischen fällt das Flugzeug schon total auseinander. Hier sollte man genug Zeit einplanen, denn um zum Flugzeugwrack zu gelangen, muss man 3,5km in eine Richtung gehen. Auch einplanen, dass es hier sehr kalt werden kann oder plötzlich das Wetter stürzen kann und man im Regen steht. Die Strecke ist übrigens wahnsinnnig langweilig, man sieht 3,5 km nur einen endlosen schwarzen Strand.
Skogafoss Wasserfall & Heimatmuseum Skogar
Als nächstes geht es zum Skogafoss Wasserfall, der wirklich gewaltig ist (und wo man wegen der Gischt immer einen Regenbogen sehen kann).
Direkt um die Ecke befindet sich das Heimatmuseum Skogar, das sich lohnt, um mehr über die frühere Lebensweise der Einwohner von Island zu erfahren.
Seljavallalaug Swimming Pool
Weiter in Richtung Reykjavík kann man dann noch einen Stopp beim Seljavallalaug Swimming Pool einlegen. Der Pool ist das älteste Schwimmbecken Islands und wurde von einem Isländer erbaut, um Kindern das Schwimmen beizubringen.
Anreise und Wissenswertes zum Seljavallalaug Schwimmbecken
Google Maps schafft es nicht, dich hier richtig hin zu navigieren. Man muss von der Ringstraße kommend rechts auf die 242 abbiegen und der Straße Seljavellir folgen. Hier kommt eine Schotterstraße, die große Schlaglöcher hat und nach Regen durchaus gewaltige Pfützen haben kann. Von hier muss man zu Fuß ca. 20 Minuten gehen, um zum Swimming Pool zu kommen. Im Pool kann man baden, allerdings sollte man beachten dass es kein Hot Pot ist und das Wasser eher lauwarm bis kalt ist. Zudem ist es ziemlich veralgt und man sollte definitiv nicht den Kopf unter Wasser halten, sonst hat man die Algen in den Haaren.
Seljalandsfoss und Gljúfrabúi
Für uns ging es dann noch weiter zu Sonnenuntergang zum Wasserfall Seljalandsfoss. Der Wasserfall ist einer der spektakulärsten in Island, hier kann man nämlich hinter den Wasserfall gehen, der über eine Klippe in ein Becken stürzt. Zu Sonnenuntergang (oder auch Sonnenaufgang) ist dies besonders speziell, da man hier wunderschön die Farben einfangen kann, die die verschwindende oder kommende Sonne hervorzaubert. Ein Highlight ist hier aber auch der absolut unbekannte Wasserfall Gljúfrabúi, der sich in einer Höhle befindet, die man durch den kleinen Bach auch betreten kann (nasse Zehen bekommt man dabei ziemlich sicher).
Anschließend ging es für uns weiter nach Selfoss, wo wir übernachtet haben.
Tag 10: Golden Circle und Reykjavík
Highlights vom Tag
- Wasserfall Gullfoss beim Golden Circle
- Heiße Quellen am Golden Circle
- Geysir Strokkur
- Reykjavík oder Blue Lagoon
Golden Circle
Der Golden Circle mit einigen Highlights in kurzer Fahrweite ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Island. Der Golden Circle ist deshalb so beliebt, weil dieser unweit von Reykjavík liegt und sich somit für alle eignet, die nur für kurze Zeit in Island unterwegs sind. Zudem deckt er vieles ab, was Island zu Island macht: Man sieht einen Vulkan, einen Geysir, ein geothermales Feld und einen Wasserfall.
Wer all diese Highlights, die ich euch vorstelle, erkunden will, wird eher 2 Tage dafür benötigen, aber es sei gesagt – es lohnt sich.
Von Osten kommend ist der erste Stopp der Vulkan Kerið, den man auch umrunden kann und in den man hineingehen kann. Hat man bereits die Vulkane im Norden gesehen, wirkt der Kerið unspektakulär, auch wenn dieser wirklich schön ist. Hier wird zum ersten Mal ein Eintritt fällig, 2 Euro, diese kann man ohne Probleme mit Kreditkarte zahlen.
Sehr schön entlang vom Golden Circle ist auch der Ort Skálholt mit der Domkirche Skálholtsdómkirkja.
Weiter ging es für uns zum Wasserfall Gullfoss, wo man zu einer Aussichtsplattform laufen kann. Der Wasserfall war für mich einer der schönsten in Island.
Das dritte Highlight am Golden Circle ist der Geysir Strokkur. Dieser bricht alle 5-10 Minuten aus. Das geothermale Feld hier ist einen kurzen Stopp wert.
Ein weiterer Stopp ist der Nationalpark Þingvellir mit dem See Þingvallavatn. An diesem Ort treffen die eurasische und nordamerikanische tektonische Platte aufeinander bzw. entfernen sich immer weiter – weshalb hier die Silfra Spalte entstand, in der man in eiskaltem Wasser zwischen den beiden Platten schnorcheln kann. Sehenswert ist die Kirche Úlfljótsvatnskirkja und auch das Spa in Laugarvatn.
Der Golden Circle bietet generell viele Möglichkeiten, in einer heißen Quelle zu baden. Einerseits wäre hier der Fluss Reykjadalur, den ich bei meinem zweiten Aufenthalt in Island erkundet habe. Hier muss man allerdings wandern, aber die Details dazu findet ihr in meinem ausführlichen Beitrag zu Reykjadalur. Weiters gibt es noch die Secret Lagoon in Fludir (ca. 20 Euro Eintrittspreis) und Hrunalaug, eine heiße Quelle auf einer Farm, ebenfalls in Fludir.
Mehr Tipps zum Golden Circle habe ich euch am Blog von traveloptimizer zusammengeschrieben.
Reykjavík
Den Nachmittag und Abend haben wir in Reykjavík verbracht, wo wir uns die Highlights wie die Altstadt, das in der Nacht beleuchtete Harpa Gebäude, die Hallgrimskirkja, die berühmte Kirche von Reykjavík, die Skulptur Sun Voyager und den Leuchtturm von Reykjavík angesehen haben.
Tag 11: Blue Lagoon oder Reykjavík und Heimflug (abends)
Am letzten Tag kann man dann noch entspannen in der Blue Lagoon, oder weiterhin in Reykjavík einige der Highlights entspannt ansehen, bevor es zurück nach Hause geht.
Blue Lagoon
Wir waren ja mit unserer Corona Quarantäne (mehr dazu in meinem Beitrag) etwas länger in Island und waren daher auch in der Blue Lagoon bereits vor der Rundreise, als wir das negative Testergebnis bekamen. Eigentlich würde ich die Blue Lagoon so mittelmäßig empfehlen, da es üblicherweise teuer und völlig überlaufen ist. Während der Corona Phase kamen jedoch wenige Gäste und so konnten wir unseren Aufenthalt richtig genießen und die Preise waren auch mit 35 Euro pro Person günstiger als üblicherweise (Handtuch, Gesichtsmaske und Getränk inkludiert). Wie die Situation nach 2020 aussieht, kann ich hier natürlich noch nicht sagen.
Weitere Tipps für Island
Ich habe euch hier die Ringstraße in 11 Tagen vorgestellt, was machbar ist, allerdings ziemlich stressig ist. Ich würde mindestens 2 Tage mehr empfehlen, damit man sich beim Golden Circle für die heißen Quellen, für Reykjavík und den Osten von Island etwas mehr Zeit nehmen kann.
Auf meinem Blog werden jetzt noch ein paar Beiträge zu Island erscheinen, aber wenn ihr weitere Tipps sucht, dann seid ihr bei diesen beiden auf jeden Fall richtig:
Andreas von reisewut ist Island Kenner. Fast 10 Mal (?) war er bereits in Island und hat so viel darüber auf seinem Blog geschrieben, er könnte ein ganzes Buch schreiben. Viele meiner Tipps habe ich von seinem Blog, hier bei Reisewut also unbedingt reinschauen!
Und die liebe Alina vom kleinlautblog hat auch einen ganz tollen Beitrag über ihren Roadtrip in Island geschrieben, den ich ebenso als Vorlage für meine Roadtrip Planung verwendet habe.
4 Kommentare
Hallo!
Das ist ein wirklich toller Beitrag über euren Roadtrip durch Island. Finde ich wirklich gut gelungen. Da müssen wir unbedingt nochmal hin. ☺️
Freut mich, dass ich euch inspirieren konnte. 😁
Hallo Alina,
Danke dir! 🙂 War auch echt viel Arbeit, wenn ich das mal so zugeben darf 😀
Tolle Reiseroute von dir war das – ideal auch, weil es ca. von der Anzahl an Tagen für uns gepasst hat.
Lg Sabrina
Wahnsinnig toller Beitrag!!! Ich will schon so so soooo lange mal nach Island! Wollten diesen September eigentlich auch eine Rundreise machen (nur 8-9 Tage) aber nachdem ich diesen Blogartikel gelesen habe, glaub ich, dass ich da noch mal gründlich drüber nachdenken muss. Vielleicht doch lieber mindestens 11 Tage einplanen, denn ich wüsste echt nicht, was ich wirklich auslassen wollen würde! Danke sabrina für die Inspiration und die Mühe, die du dir gemacht hast! LG aus Rom Julia
Hallo Julia,
Vielen lieben Dank & es freut mich sehr, dass ich dir da ein bisschen helfen konnte. Ja, ich wollt’s auch nicht recht glauben, dass die 11 Tage notwendig sind, aber war dann gut dass wir so „viel“ Zeit hatten – wir wollten ursprünglich auch eher 9 Tage ca.
Lg Sabrina