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Wie verpeilt muss man sein, um schlussendlich auf der Verpeilspitze zu landen? Oder wie wenig verpeilt darf man sein, um es dort hoch zu schaffen? Die Frage stellte ich mir anfangs, als es hieß „Wir klettern auf die Verpeilspitze“…. Verpeilwas? Auch wenn ich wirklich viel in den Bergen unterwegs bin und immer schon war, die Verpeilspitze war mir bis vor wenigen Wochen völlig unbekannt und das irgendwie völlig zu Unrecht, steht die Eroberung der 3425m der Tour auf die viel bekanntere und dadurch auch extrem touristische Wildspitze um nichts nach.
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Die Verpeilspitze – wirklich so verpeilt?
Das Wort Verpeilt steht in der heutigen Zeit für chaotisch, wirr und planlos. Zur Zeit der Siedler bedeutete Verpeil verriegelt oder abgesperrt. Vielleicht ist damit die schwierige Zugänglichkeit des Gipfels gemeint? Den Erzählungen nach rührt der Name Verpeilspitze daher, dass das Wort „Verpeil“ „schöner Boden, schönes Land“ bedeutet. In der Geschichte wird über die Verpeilspitze folgendes geschrieben „Die Linien des Berges sind so zart gezeichnet und seine Gestalt so formenschön, dass man sich an seinem Anblicke wohl niemals satt sehen kann“. Schön gezeichnet, das ist sie, die Verpeilspitze. Und alleine schon der Weg über den Cottbusser Höhenweg ist ein Weg, an dem man immer wieder neues entdeckt und sich schwer satt sehen kann.
Die Tour auf die Verpeilspitze
Eines sei gesagt: Die Verpeilspitze ist eine hochalpine Tour auf nicht offiziell in der Kletterkarte eingetragenem Weg. Die Tour startet bei der 2817m hoch gelegenen Kaunergrathütte, auf die man über 2 Wege kommen kann. Unsere Bergführer hatten die Tour so geplant, dass wir am ersten Tag über den Cottbusser Höhenweg zur Kaunergrathütte wanderten, dort übernachteten und am nächsten Tag auf die Verpeilspitze aufstiegen und anschließend bis ins Tal retour abstiegen. Einen Post zur Kaunergrathütte und der Wanderung dorthin findet ihr hier.
Hinter der Hütte führt der Weg auf die Verpeilspitze. Dabei quert man einige Schneefelder, die auch im Sommer großteils noch da sind, weshalb es sich lohnen kann, Steigeisen mitzunehmen. Wir sind ohne Steigeisen ohne Probleme gegangen, bei anderen Bedingungen kann das schon wieder ganz anders aussehen.
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Nach der Querung der Schneefelder kommt man zu den ersten leichteren Kletterpassagen, die wir in der Gruppe recht gut meisterten. Hier oben empfang uns doch schon so ein Wintergefühl, waren die Felsen alle mit Wasser gefroren und teilweise lagen bis zu 30cm Neuschnee. Nach der ersten Kletterpassage kam wieder ein Stück durch den Schnee, wo wir dahin stapften bis wir vor den letzten Mehrseillängen auf den Gipfel standen. Der Schnee und das Eis machten die doch eher leichte Kletterei zu einer kleinen Challenge. Ein paar Schrammen habe ich mitgenommen, als ich ein oder zwei Mal ausgerutscht bin und mich abfedern musste. Unsere Seilschaft mit meinem Bergführer Fredl war aber hochmotiviert, hatte eine super Gruppendynamik und Fredl zeigte uns viele Tricks, die uns halfen, sauber zu klettern und ohne gröbere Fehler bis zu den 3425m auf den Gipfel zu kommen.
Verpeilspitze, 3425m, geschafft!
Mein erster 3000er, meine erste Kletterpassage am Felsen und die erste Mehrseillängentour und das alles noch im Schnee. Da ist die Brust vor Stolz ein bisschen geschwollen als das Gipfelkreuz dann nur mehr wenige Meter entfernt war. Nach der großen Freude über die geschaffte Tour, einigen Gipfelselfies, einem Gipfelschnapserl (Ja, so etwas trinkt man bei uns wenn man es geschafft hat) ging es dann wieder retour zur Kaunergrathütte auf leckere Kasnudeln und Kaiserschmarrn, bevor der lange Abstieg ins Tal folgte. Generell war der Abstieg erst durch den Schnee mühsam, anstrengend und fordernd, nach der Stärkung in der Hütte und den leichteren Abstieg ohne Schnee war ich dann zwar erschöpft, aber super glücklich.
Und jetzt noch einige Bilder zu der coolen Tour:
2 Kommentare
Das sieht sehr cool aus und macht Lust auf höhere Berge, selbst jetzt mit Schnee!
Das freut mich! Ja ich finde auch 🙂