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Die drei Zinnen in den Dolomiten sind eine traumhafte Region für Ausflüge jeglicher Art, vor allem aber für Wandertouren und auch Klettersteige jeglicher Art. Die Dolomiten allgemein bieten viele tolle Klettersteige von leicht bis schwer und es lohnt sich hier durchaus, mehrere Tage einzuplanen.
Ich möchte euch die beiden Highlight Klettersteige, den leichten Klettersteig auf den Paternkofel und den etwas schwereren, aber immer noch leichten Klettersteig auf den Toblinger Knoten vorstellen.
Ein toller Weg ist der Wanderweg um die drei Zinnen, meine Eindrücke dazu gibt es in meinem Beitrag über die Umrundung der drei Zinnen
Klettersteig auf den Paternkofel – De Luca Innerkofler
Schwierigkeit B/C, Kletterei 1- (von der Gamsscharte zum Gipfel), Höhenmeter: 380, Dauer: ca. 4 Stunden mit Zustieg
Der mit 2744 Höhenmeter hohe Paternkofel ist ein Aussichtsgipfel, von dem man einen Rundumblick auf die drei Zinnen hat. Auf diesem Klettersteig ist definitiv der Weg das Ziel, denn der de Luca Innerkofler Steig ist einer der Klettersteige, die durch ehemalige Kriegsstollen führen. Verbunden mit dem Passportensteig bietet der Klettersteig eine tolle Rundtour.
Einstieg zum Paternkofel Klettersteig
Der Klettersteig startet bei der Drei Zinnen Hütte, die man über verschiedenste Wege erreichen kann. Am einfachsten ist die Anreise mit dem Auto (Mautstraße 30 Euro) bis zur Auronzohütte und anschließend führt eine ca. 1 stündigen Wanderung an der Lavaredohütte vorbei über den Paternsattel bis zur Drei Zinnen Hütte. In allen 3 Hütten kann man übernachten, wenn man bald genug reserviert.
Über die Galleria Paterna und die Kriegsstollen auf den Paternkofel
Kurz vor der Drei Zinnen Hütte führt der Weg über die kleine Hütte nebenan nach oben zu der Galleria Paterna. Hier starten die ersten Kriegsstollen, durch die man eine Zeit lang geht (Taschenlampe!). Zwischendurch finden sich immer wieder leichte Klettersteigpassagen (maximal B/C, meist eher A). Anschließend kommt man auf die Gamsscharte, die man kaum übersehen kann. Von dieser führt der Weg auf den Gipfel, erst mit ein paar kurzen Klettersteigpassagen (B/C) und anschließend in leichter Kletterei (1-) bis zum Gipfel. Der Weg hier ist leider total schlecht beschildert, weshalb sich viele an dem Tag, wo wir dort waren, verlaufen haben. Hier muss man den Pfeilen folgen und darf nicht links, sondern rechts abbiegen, um das erste Plateau zu überwinden.
Abstieg über die Passportenscharte und Paternsattel
Im Abstieg kann man über die Passportenscharte und den Paternsattel gehen, um einen tollen Ausblick zu bekommen. Dabei steigt man bis zur Gamsscharte ab und hier dann in das steile Geröllfeld zur Passportenscharte, von der aus man zum Paternsattel kommt. Wer etwas mehr Zeit hat, kann hier auch über den Schartenweg absteigen (Sentiero delle Forcelle), der bis zum Büllejoch führt. Hier muss man aber 2 Stunden mehr einplanen für die Tour.
Was man wissen sollte, bevor man den Paternkofel Klettersteig begeht:
- Der Paternkofel Klettersteig ist im Sommer ziemlich überlaufen. Hier lohnt es sich sehr bald zu starten, dann kann man den Gipfel und Klettersteig noch für sich genießen.
- Der Klettersteig an sich ist (meiner Meinung nach) kaum ein Klettersteig – es erinnert eher an eine seilversicherte Wanderung. Die Bewertung mit B/C kann ich nicht nachvollziehen, im Vergleich zu einem oberösterreichischen B/C waren die Stellen dort eher A/B. Dennoch sollte man ein Klettersteigset mitführen.
- Eine Taschenlampe mitzunehmen ist Pflicht – in den Stollen ist es stockdunkel
- Der Zustieg von der Gamsscharte bis an den Gipfel ist kompliziert, eine Kletterei und nicht ausgeschildert – wir waren nicht die einzigen, die sich hier verlaufen haben. Tipp: Von der Gamsscharte kommend muss man den Pfeilen am Boden folgen und hier nicht links, sondern rechts gehen, wenn man auf der ersten Anhöhe ist, wo man den Weg (sehr wahrscheinlich) nicht findet.
- Der Abstieg über den Paternsattel lohnt sich, um eine tolle Aussicht auf die drei Zinnen zu bekommen.
- Der Ausblick auf die beiden kleinen Seen in der Nähe der Drei Zinnen Hütte ist vom Klettersteig fantastisch!
- Das Wetter in den Dolomiten sollte man beobachten – im Sommer gibt es ab Mittag fast immer Wärmegewitter, am Paternkofel ist man dem schutzlos ausgeliefert.
Tolle Bilder zum Paternkofel Klettersteig zeigt euch auch Sabine von Moosbrugger-Climbing
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Klettersteig auf den Toblinger Knoten
Schwierigkeit C, Höhenmeter: 270, Dauer: ca. 2 Stunden ab der Drei Zinnen Hütte
Den Klettersteig auf den Toblinger Knoten fand ich persönlich tatsächlich noch besser als den auf den Paternkofel, weil es tatsächlich ein Klettersteig und weniger ein Wanderweg ist. Der Toblinger Knoten ist auch bekannt als der Leiternsteig – hier überwindet man allerhand Eisenleitern bis zum Gipfel. Zudem ist die Aussicht fantastisch – 360 Grad Rundumausblick auf die drei Zinnen.
Einstieg zum Klettersteig Toblinger Knoten
Beim Klettersteig auf den Toblinger Knoten erfolgt der Zustieg HINTER der Drei Zinnen Hütte und zwar links davon. Von der Lavaredohütte kommend folgt man dem Weg links von der Drei Zinnen Hütte weiter hinauf dem Wanderweg 105 folgend am Sextner Stein vorbei in die Richtung des Toblinger Knoten (den roten Markierungen folgen!).
Der Leiternsteig Klettersteig
Der Klettersteig selbst startet mit einem steileren und kräftezerrenden Einstieg (C), bevor man zu den ersten Leitern kommt. Den Leitern folgt man immer bergauf bis zum Gipfel, manche davon sind leicht überhängend und sollten nicht unterschätzt werden. Mir hat dieser Klettersteig richtig gut gefallen, weil er viel knackiger und spannender ist. Für Anfänger ist der Klettersteig wahrscheinlich weniger geeignet. Der Abstieg erfolgt über die andere Seite, hier führen A/B Seilpassagen nach unten, bevor man auf einen Wanderweg retour zur Drei Zinnen Hütte kommt.
Der Einstieg und der Abstieg sind, wie vieles in den Dolomiten, nicht wahnsinnig gut gekennzeichnet, man muss den roten Markierungen folgen, aber auch die können manchmal weniger sichtbar sein, hier achtsam sein!
Meine liebsten Orte in Südtirol und den Dolomiten findet ihr in meinem Beitrag über die Highlights in den Dolomiten hier
2 Kommentare
Liebe Sabi,
ein schöner Beitrag über meine Lieblingsregion in den Dolomiten.
Danke fürs erwähnen. Ich hoffe, man kann bald wieder ohne Auflagen
in die Dolomiten reisen.
Schöne Grüße
Bine
Danke!! 🙂
Immer gerne 🙂
Ja, das hoffe ich auch