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Die Inka Stätte Machu Picchu in Peru hat seit einigen Monaten extrem an Beliebtheit bei Reisenden aus aller Welt gewonnen. Vor Jahren noch eher ein Ausflugsziel für Abenteurer, ist Machu Picchu inzwischen leicht bereisbar und deshalb auch ein Ziel für viele.
Ich will ehrlich sein. Da ich den großen Ansturm auf Machu Picchu die letzten Jahre verfolgt habe, hatte sich die Inkastätte für mich zur „Keine Chance, dort reise ich nicht hin“ Destination entwickelt, aber auf meiner Peru Reise stoppten wir dann doch bei der Inkastätte und ich war überwältigt von der Schönheit. Der Ort hat einfach etwas magisches an sich, sei es wegen der vielen Gipfel rundum, oder auch wegen der Geschichte von Machu Picchu. Auch wenn viele Touristen sind, die Magie blieb.
Um euch den Aufenthalt leichter zu gestalten, will ich euch meine Tipps zu Machu Picchu verraten.
Was ist Machu Picchu?
Für diejenigen, die Machu Picchu vielleicht von Bildern kennen, denen aber nicht bewusst ist, um was es sich überhaupt handelt, kurz ein paar Fakten. In Peru und vielen anderen südamerikanischen Ländern gibt es das indigene Volk der Inka, die zwischen dem 13. und 16. Jhdt über ein großes Reich verfügten und herrschten. Erst die Spanier zerstörten ihre Herrschaft und lieferten sich einen Kampf mit dem Volk. Während die Inka herrschten, wurden viele Städte erbaut. Machu Picchu ist eine davon und heute, aufgrund der Lage mitten in den Bergen, eine der beeindruckendsten. Was es genau mit der Ruinenstadt auf sich hat, ist bis heute nicht völlig geklärt, allerdings wird vermutet dass zur Zeit der Inka bis zu 1000 Menschen dort lebten. Die genaue Geschichte der Inka, der spanischen Eroberungen und auch die Geschichte der Wiederentdeckung der Inkastadt empfiehlt es sich nachzulesen.
Wo liegt Machu Picchu?
Die Ruinenstadt Machu Picchu liegt in 2430m Höhe mitten in der Berglandschaft zwischen den Gipfeln Machu Picchu und Huayna Picchu in den Anden in Peru. Die größte Stadt in direkter Umgebung ist Cusco, welche sich auf über 3400 Metern Höhe befindet und meist als ersten Stopp bereist wird, um in das heilige Tal der Inka zu gelangen. Direkt am Fuße von Machu Picchu liegt die kleine Touristenhochburg Aguas Calientes. Um Machu Picchu mit dem Zug zu bereisen, kommt man an Aguas Calientes nicht vorbei.
Tipps zur Inkastadt Cusco und das heilige Tal findet ihr in meinem beiden Beiträgen dazu.
Wie kommt man nach Machu Picchu?
Um die Inkaruinen zu entdecken, gibt es verschiedene Wege.
Mehrtägige Wanderrouten zu Machu Picchu
Der Inka Trail
Einerseits kann man in den Fußspuren der Inka am Inka Trail wandern. Dabei erwandert man über eine Mehrtageswanderung das heilige Tal und einige Ruinen am Weg, um dann schlussendlich bei Machu Picchu anzukommen. Hier ist definitiv auch der Weg das Ziel, denn es werden 44km in einigen Tagen erwandert, übernachtet wird im Zelt. Dieses Abenteuer muss man sehr bald buchen, 500 Personen sind täglich zugelassen und üblicherweise ist das Abenteuer viele Wochen im Vorhinein ausgebucht.
Der Salkantay Trek
5 Tage, viele verschwitzte Kilometer und Höhenmeter, so kann man sich über den Salkantay Trek auf den Weg zu Machu Picchu machen. Franka von Detailidee zeigt euch den Salkantay Trek hier.
Der Inca Jungle Trek
Wer eine gemütlichere Alternative sucht, bei dem nicht nur gewandert wird, sondern auch Ziplining oder Mountainbiken inkludiert ist, der kann den Inca Jungle Trek machen. Den stellt euch Imke hier vor.
Von Hidroelectrica in wenigen Stunden nach Aguas Calientes
Die günstigste Variante, um nach Machu Picchu zu gelangen, ist der Weg entlang der Bahngleise von Hidroelectrica. Das ist ein Kraftwerk zu dem man mit dem Bus von Cusco reisen kann. Von dort dauert es ca. 2 Stunden neben den Bahngleisen, bis man nach Aguas Calientes kommt. Hier findet man viele Backpacker, die sich auf den Weg machen, um Machu Picchu kostengünstig zu bereisen. Der Transfer nach Hidroelectrica kostet ca. 11 Euro mit dem Bus und kann in Cusco gebucht werden.
Hier bei Southtraveler findet ihr die verschiedenen Möglichkeiten, um nach Machu Picchu zu gelangen, noch einmal ausführlich erklärt.
Tolle alternative Trekkingmöglichkeiten in Peru findet ihr übrigens hier bei Anne & Clemens, eine tolle Geschichte zu ihrer Zeit in Peru gibt’s bei Riga und Chris
Von Cusco oder Ollantaytambo mit dem Zug nach Aguas Calientes
Die bequemste, aber gleichzeitig auch eine der teuersten Varianten, Machu Picchu zu bereisen, ist mit dem Zug nach Aguas Calientes. Hier lässt sich das Zugunternehmen (PeruRail oder InkaRail) allerdings teuer bezahlen, die Tickets von Ollantaytambo nach Aguas Calientes kosten schnell einmal 70 USD in eine Richtung pro Person für eine ca. 2 stündige Fahrt. Je früher man bucht, desto günstiger ist das Ticket. Außerdem kommt es ganz darauf an, zu welcher Tageszeit man unterwegs ist. Je flexibler man ist, desto billiger. Zusätzlich ist es wesentlich günstiger, von Ollantaytambo zu starten und nicht in Cusco. Es lohnt sich, denn dann kann man dann den Ausflug nach Machu Picchu mit einem Ausflug zu den Ruinen von Moray, Chinchero und Ollantaytambo und den Salzminen von Maras kombinieren. Dazu aber mehr bald in einem detaillierten Beitrag.
Wichtig: Ihr benötigt euren Reisepass für die Zugfahrt und sehr wichtig: Es ist nur ein kleines Gepäckstück erlaubt. Es empfiehlt sich, das Gepäck in Cusco zu lassen und für ein paar Tage mit einem kleinen Rucksack zu reisen.
Mit einer organisierten Tour
Eine Variante für alle, die selbst nichts organisieren wollen und nicht so gerne auf eigene Faust reisen, sind die vielen Tourenanbieter, die organisierte Touren zur Inkastätte anbieten. Dabei gibt es Touren, die die Zugfahrt beinhalten und auch andere, wo man diese extra dazu buchen muss. Achtet bei der Buchung darauf!
Reiseführer für Peru – Amazon
Übernachten bei Machu Picchu
Wer Machu Picchu morgens besuchen will, muss in Aguas Calientes übernachten. Generell empfiehlt sich eine Übernachtung in Aguas Calientes, um die Ruinen ohne Stress völlig aufsaugen zu können. Dazu sei gesagt, dass Aguas Calientes sehr sehr sehr touristisch ist (ja 3 sehr reichen wahrscheinlich nicht einmal aus). Wir haben uns tatsächlich auch unser eigenes Essen aus Cusco mitgebracht, da die Restaurants im Ort für peruanische Verhältnisse unverschämt teuer sind. Unsere preislich faire Unterkunft Hostal Machu Wasi kann ich für eine Übernachtung durchaus empfehlen.
Tickets für Machu Picchu
Wie bereits erwähnt, ist Machu Picchu ein beliebtes Reiseziel und wurde so überlaufen, dass es seit dem Jahr 2019 eine neue Regelung für den Ticketverkauf gibt.
Wichtig! Für den Eintritt müsst ihr euren Reisepass vorzeigen. Vergesst diesen also nicht im Hotel, sonst könnt ihr die Ruinen nicht besuchen!
Limitierte Tickets seit 2019
Zur Inkastätte selbst werden nur mehr 2500 Menschen täglich zugelassen, wer den Berg Machu Picchu besteigen will, muss mit einem Limit von 800 Personen pro Tag rechnen und bei Huayna Picchu sind es sogar noch weniger, 400 Personen dürfen hier täglich hoch. Zudem sind die Tickets auf einen Zeitslot ausgelegt, der auch mit dem Bus im direkten Zusammenhang steht. Will man einen der Berge erwandern, hat man 2 verschiedene zeitliche Möglichkeiten. Zwischen 7 und 8 Uhr morgens (damit Eintritt entweder ab 6 Uhr oder ab 7 Uhr beim Eingang für den allgemeinen Bereich) oder zwischen 10.30 und 11.30. Alle Informationen und den offiziellen Ticketverkauf findet ihr auf dieser Seite.
Kauft euch euer Ticket weit im Vorhinein! Insbesondere zur Hauptreisezeit zwischen April und November. Wir haben das Ticket für Oktober 2 Monate im Vorhinein gekauft und es waren nur mehr 100 Tickets für den Tag übrig.
Wer sich den Hustle & Bustle auf der peruanischen Seite bei der Buchung sparen will, kann alternativ auch über GetyourGuide ein Ticket buchen. Dazu hier ein paar Links:
Kosten Ticket Machu Picchu
Die Kosten belaufen sich auf mindestens 45 USD pro Person. Will man einen der Berge besteigen, muss man mit aktuell 62 USD (bzw. 200 Soles) rechnen. Alle Infos findet ihr bei der offiziellen Ticketverkaufsstelle hier.
Sobald ihr ein Ticket habt, müsst ihr es drucken! Nur gedruckte Tickets sind valide!
Von Aguas Calientes zur Inkastätte Machu Picchu
Vom Ort Aguas Calientes könnt ihr auf 2 verschiedene Arten zur Inkastadt gelangen. Entweder zu Fuß über einen relativ steilen, 1 1/2 stündigen Anstieg, oder, wie die meisten Touristen, mit einer rund 20 minütigen Busfahrt. Die Busfahrt kann man am Vorabend in Aguas Calientes buchen und seit der neuen Regelung läuft diese auch sehr gesittet ab. Es fahren gleichzeitig mehrere Busse, weshalb man keine Angst haben muss, nicht auf den Berg zu gelangen. Zudem erspart man sich seit 2019 das stundenlange Warten auf den Bus, da man ohnehin nur in den Bus gelassen wird, der zum Zeitslot am Eintrittsticket passt. Kaufen kann man ein Ticket für Hin- und Rückfahrt gemeinsam (Soweit ich mich erinnere um 25 USD) oder ein Ticket nur für Hin- oder nur für die Rückfahrt. Wir entschieden uns für ein Ticket nur für die Hinfahrt und nach unserem Besuch gingen wir über den Wanderweg, den ich vorhin erwähnt hatte, zu Fuß retour nach Aguas Calientes. Umgerechnet haben wir pro Person 11 Euro für die Busfahrt hinauf bezahlt. Die Tickets konnten wir mit der Kreditkarte zahlen, was in Peru nicht selbstverständlich ist.
Wanderung auf den Huayna Picchu
Die Wanderung auf den Huayna Picchu war für uns eines der Highlights bei unserem Besuch bei Machu Picchu. Wenn man auf den Berg wandert, erkennt man erst die Ausmaße der Inkastadt und wie schön die Umgebung tatsächlich ist. Wir haben uns für Huayna Picchu entschieden, weil wir relativ viel positives darüber gelesen hatten und es war die absolut richtige Entscheidung. Der Ausblick unterwegs und auch vom Gipfel ist grandios.
Wir hatten ein Ticket am Morgen, wurden um 7 Uhr eingelassen in die Inkastätte und gingen direkt zum Eingang zur Wanderung auf den Huayna Picchu. Meiner Meinung nach macht es absolut Sinn, sofort die Wanderung zu starten und anschließend die Inkastätte in Ruhe zu genießen. Einzig das zeitliche Limit muss man beachten – man muss nämlich erneut zum Eingang, um anschließend die Ruinen zu erkunden. Da das gesamte Ticket zeitlich begrenzt ist, darf man zwar trödeln bei der Wanderung und am Gipfel, aber nicht allzu viel, um rechtzeitig wieder am Eingang zu sein.
Der Aufstieg auf den Huayna Picchu
Der Aufstieg selbst ist anstrengend, weil es tatsächlich den gesamten Weg über steil bis nach oben geht. Man muss damit rechnen, dass man ordentlich schwitzt, für mich als begeisterte Wanderin war der Wanderweg leicht machbar, andere, die weniger fit waren, haben ziemlich geschnauft. Wer plant, Huayna Picchu zu besteigen, sollte außerdem ordentliches Schuhwerk mitnehmen, denn der Weg ist teilweise relativ rutschig und matschig. Zudem lohnt es sich, im Zwiebellook angezogen zu sein, denn auch wenn sich der Gipfel auf über 2700 Höhenmeter befindet, kann es durch den steilen Anstieg wohlig warm werden, auch wenn es am Morgen kühl war.
Tipp: Huchu’y Picchu
Macht unbedingt einen Abstecher zum kleineren Hügel Huchu’y Picchu, der auf knapp unter 2500 Höhenmeter liegt. Die Aussicht ist grandios und als Bonus hat man die Aussicht für sich alleine, denn die meisten Wanderer sind so erschöpft nach der Wanderung auf den Huayna Picchu, dass sie den kurzen Abstecher (ca. 10 Minuten Anstieg) auslassen. Wir waren wirklich komplett alleine oben und genossen die Ruhe und die Schmetterlinge, die sich am Gipfel auf 2497.50m Höhe tummelten.
Für mich war der Ausflug zu Machu Picchu auf jeden Fall etwas besonderes, auch wenn ich zuvor nicht so richtig Lust hatte. Lasst euch von der Magie des Ortes verzaubern!