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In den letzten Wochen und Monaten haben Instagram und ich unseren Beziehungsstatus auf „Es ist kompliziert“ gestellt. Komisch, waren wir doch immer so gute Freunde. Als ich während meines Auslandssemesters in England die App Instagram auf meinem ersten App-tauglichen Smartphone installierte, hatte ich ziemlich schnell Gefallen gefunden an der Foto-App. Ich bin ein sehr visueller Typ und habe schon früher gerne fotografiert und irgendwelche Ideen bei Modelshootings umgesetzt. Kreativ sein und das fotografisch festhalten hat mir immer schon Spaß gemacht. Als ich Instagram entdeckte, habe ich einfach ein paar private Momente, Shootingfotos und Reisefotos geteilt und bin irgendwann auf die ersten coolen Accounts gestoßen, die mich in vieler Weise inspiriert haben. Bis vor ein paar Monaten.
Reizüberflutung
Inzwischen habe ich kaum noch Lust, die App zu öffnen. Die letzten Monate hat sich Instagram sehr verändert. Es gibt so viele Accounts und coole Bilder, dass das zur kompletten Reizüberflutung führt. Eine Gucci Bag hier, der schöne See da, die perfekten #couplegoals hier, der Eiffelturm mit Macarons da. Das liegt einerseits an den immer besseren Bildern, andererseits auch an dem neuen Instagram-Algorithmus, der nur mehr die perfekten Accounts anzeigt.
Die Instagram Maschen
Ich habe ein echtes Leben. Mit echten Freunden. Und echten Hobbies. Und echtem Job. Mir ist bewusst, dass man auf Instagram aktiv sein muss, um auf sein Profil aufmerksam zu machen, aber um ehrlich zu sein, ist mir meine Zeit dafür zu schade. Deshalb finde ich so manche Entwicklungen wirklich zum schaudern.
Freunderlwirtschaft & Ehrlichkeit
Etwas, das ich noch nie mochte, ist, wenn sich Leute bei anderen einschleimen, um etwas zu bekommen. Genau so funktioniert Instagram aber inzwischen. „Mausi, du bist so hübsch“ lese ich in den Kommentaren. Privat erfahre ich dann, dass die Kommentatorin das Mausi eigentlich gar nicht mag, weil sie doch viel hübscher ist als sie. Aha. Trotzdem mal Alibi-halber das Bild von Mausi liken und kommentieren. Wieder was gelernt.
Likest du meins, like ich deins
Vor ein paar Wochen wurde ich das erste Mal eingeladen, einem Travel Pod zu folgen. Das sind private Instagram oder Whatsapp Gruppen, wo mehrere Instagrammer eingeladen werden und dann immer eine kurze Nachricht hinterlassen, wenn sie ein Bild hochgeladen haben. Die anderen Teilnehmer der Gruppe kommentieren oder liken dann das Bild. Ich habe die ersten paar Male dankend abgelehnt und wollte es mir dann einfach mal ansehen, was da so gemacht wird. Neugierig genug bin ich ja. Und nach 1 Tag wieder ausgestiegen. Warum soll ich Fotos liken, die mir nicht gefallen? Warum brauche ich Likes von Leuten, wo ich weiß, dass sie das Bild ohnehin nur liken, damit ich ihnen ein Herzchen zurück gebe? Und vor allem: Warum verschwenden Personen so viel Zeit ihres Lebens damit, Bilder zu liken, um ein Herz oder ein Follow zurück zu bekommen?
Follow – Unfollow Spiel
Hach das liebe Follow – Unfollow Spiel ist mein Instagram Favorit. Vor ein paar Monaten hat das angefangen, dass ich beobachtet habe, dass mir irgendwelche Leute gefolgt sind, nur um kurz darauf wieder zu folgen. Durch diverse Artikel im Internet lernte ich das als Follow – Unfollow Spiel kennen, durch das die Leute auf sich aufmerksam machen wollen. Inzwischen blockiere ich diese Accounts, sobald mir auffällt, dass jemand dieses Spiel spielt.
Zurück zur Normalität bei Instagram
Momentan lese ich immer mehr von „Mehr Realität auf Instagram“. Einerseits ist das ja eine nette Idee, andererseits muss ich für mich persönlich sagen, dass dieses Thema doch etwas schwierig ist, insbesondere für junge Menschen.
Jeder öffentliche Account auf Instagram ist frei zugänglich für jeden und das macht die Person auch sehr verletzlich. Zudem ist das beruflich auch in den meisten Fällen nicht sehr förderlich, wenn man seine privaten Probleme auf einer Internetplattform öffentlich macht. Einen Account kann ich an dieser Stelle aber sehr empfehlen und das ist die liebe Klara Fuchs. Sie schreibt über Selbstbewusstsein, Frauen, Sport und vieles mehr.
Ich bin eher der Fan von „Zurück zur Normalität“. Zurück zur Ehrlichkeit.
Instagram & Smilesfromabroad – Es ist kompliziert
Nach manchen Momenten wo ich schon drauf und dran war, meinen Account zu löschen, habe ich beschlossen, dass ich weiterhin meine Lieblingsmomente teilen werde. Allerdings bin ich nun verstärkt auf Facebook und Pinterest tätig und nehme euch dort auf meine Reisen mit. Und sind wir mal ehrlich – ich schreibe diesen Blog gerne und habe ihn auch aus dem Gedanken gestartet, meinen Lesern und allen die über Google zu mir finden, bei der Reiseplanung zu helfen – aber ohne Leser könnte ich auch in ein Notizheft kritzeln 🙂
Danke übrigens an der Stelle an alle meine Freunde, die immer wieder mal Instahusband spielen und meine coolen Fotos machen – ich hab nämlich auch außerhalb von Instagram immer eine riesen Freude mit den coolen Bildern 😀
Die Zukunft von Instagram?
Wer weiß, was die Zukunft bringt, aber ich bin gespannt, welche Plattform sich nach Instagram und Facebook nun etablieren wird.
Auch wenn der Post jetzt ganz sicher nicht jedem gefällt, denke ich, dass es vielen, die schon länger auf Instagram sind, genauso geht. Ich kann es bei vielen der alten Accounts beobachten, dass das Interesse schwindet und bin gespannt wie sich alles entwickeln wird.
So und nun bin ich bereit für eure Kommentare. Und vielleicht auf den ersten Shitstorm.