[Einladung, daher Werbung]
Wie es der Zufall so will habe ich kurz vor meiner Abreise nach Amerika festgestellt, dass in Los Angeles wohl im Oktober die Post abgehen soll, denn auch hier gibt es ein bzw. mehrere Oktoberfest(e). Die Entscheidung daheim, dass die abgespeckte Lederhosen-Variante in Form einer Badehose eingepackt wird, fiel dann ziemlich schnell und war gut so – denn letztes Wochenende ging es dann für ein paar Leute und mich aufs Oktoberfest im Alpine Village Center in Torrance.
Zünftig geht’s her mit der Blasmusik
Bei der Ankunft hörten wir schon die Blasmusikkapelle einige Märsche spielen. Ich fand das irgendwie sehr nett, weil sie damit schon was sehr traditionelles ins Zelt gebracht haben. Ich war übrigens begeistert davon, dass das Oktoberfest wirklich in einem Zelt stattfindet und nicht, wie befürchtet, in einem Gebäude, weil es dadurch den richtigen Zeltfest Flair hatte. Anfangs war dann eher die Stimmung noch wie bei einem Dorffest und eher sehr gemütlich mit der Blasmusikkapelle, die übrigens aus Deutschland war.
Das Zelt war auch richtig nett eingerichtet, sehr viel dekoriert mit deutschen und französischen Farben und bei der Bühne im Hintergrund konnte man ganz groß das Schloss Neuschwanstein sehen, wo ich erst neulich war. Update: Es sind nicht die französischen, sondern die amerikanischen Farben – aber ohne Sterne und nebeneinander dachten wir wirklich es ist die französische Flagge 😀 Mein Fehler.
Speiß und Trank
Ja das Bier… Was will man sagen… Geschmeckt hat es, aber irgendwie hat einfach der typische Wiesn Krug gefehlt. Man hätte einen Krug kaufen können, aber was würde ich dann damit machen? Also gab’s Bier aus dem Plastikbecher. Die Preise darf man da auch nicht hinterfragen, wobei ich dazu sagen muss, dass Fortgehen in LA überall sehr teuer ist und das Oktoberfest nicht teurer war als die Clubs.
Zum Oktoberfest gehört auch traditionelles Essen. Und siehe da, es gab eine Brezn, die sogar richtig gut war und noch warm war als wir sie bekommen haben. Zudem gab es kleine Säckchen Salzbrezn, die man sich beim Getränkekauf einfach dazu nehmen konnte.
Die Outfits
Bierkrüge am Kopf, Wickingerhelme und viel zu kurze, eher wie Faschingskostüm wirkende Dirndl sah man überall. Die Rüschen unter den Dirndlkleidern mancher Mädls haben mich sehr irritiert, mit Tradition hat das wenig zu tun, aber es ist wohl sexy. Vereinzelt fanden sich auch immer wieder mal richtige Lederhosen und Dirndl, meist getragen von anderen Deutschen und Österreichern. Generell war die Outfitwahl sehr kreativ, was ich sehr nett fand und beim Almöhi, der hinter uns saß, musste ich schon sehr lachen.
Eines der Highlights – der Chickendance
Dass das Oktoberfest in LA ein bisschen anders sein wird als die echte Wiesn (über die ich übrigens vor kurzem geschrieben habe), musste ich gleich mal feststellen, als ich online gelesen hatte, dass der Chicken Dance eines der Highlights ist. Daraufhin habe ich meine Kollegen in der Arbeit dazu befragt, was denn an dem Chickendance so spannend ist. Diese waren ganz schockiert, dass wir in Deutschland/Österreich wohl nicht zum Chicken Dance tanzen und das bei uns kein Highlight ist (außer dann nach ein paar Bier oder Schnaps)……
Am Fest war es dann so weit – der Chickendance wurde eingeläutet. Dann ging erst einmal das halbe Zelt auf die Bühne um miteinander zu tanzen. Weil mir ja nichts zu blöd ist, habe ich das natürlich auch irgendwann mitgemacht und ich musste so lachen, dass das mit dem Tanzen eher nichts geworden ist. Der Chickendance wurde dann jede Stunde einmal gestartet, wieder mit dem halben Zelt (vor allem Mädls) auf der Bühne. Auf dem Foto seht ihr die tanzenden Mädls und ihre Rüschendirndl.
Oans, Zwoa, Gsuffa – Bayrisch für Anfänger
Der Moderator ging irgendwann auf den Tischen herum und begann damit, eine kurze Bayrisch-Session für Anfänger zu geben, damit die Amerikaner bei Oans, Zwoa, Gsuffa wissen, was sie machen müssen. Auch „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ war bei der Bayrisch-Session dabei. Beides wurde dann immer wieder mal angespielt und das ganze Zelt sang mit.
Bierkrug stemmen
Was ich sehr lustig fand war die Challenge „Hold a stein“. Stein ist das englische Wort für den Maßkrug und dazu gab es die klassische Challenge, wo die Damen und Herren die Maßkrüge mit ausgestrecktem Arm halten mussten. Bei den Männern war es die Chicken-Challenge, die mussten lediglich ein Plastikhuhn halten. Das hat mich etwas irritiert, aber dennoch war es ganz lustig anzusehen.
Die Musik
Anfangs startete das Fest mit der Blasmusikkapelle, zu späterer Stunde ging es dann mit Partymusik los. Eines der Highlights war 99 Luftballons, wo schließlich Luftballons von der Decke gesegelt kamen. Ich fand die Musik dann sehr gut, es waren eben die typischen Zeltfest-Songs dabei.
Die Stimmung
Allgemein war die Stimmung einfach super! Die Amerikaner und auch die anwesenden Europäer waren alle schwer motiviert, überall wurde mitgesungen und getanzt und der Moderator schaffte es auch immer, eine lockere Stimmung ins Zelt zu bringen, indem er auf den Tischen herumgelaufen ist. In Amerika darf natürlich auch eine Kiss-Cam nicht fehlen, die dann ein paar sehr interessante Pärchen eingefangen hat.
Fazit
Ich war ziemlich begeistert. Klar ist ein Oktoberfest in LA nicht unbedingt mit dem Oktoberfest in München vergleichbar, aber dennoch war es extrem lustig, es wurde viel geboten und auch wenn die Outfits gewöhnungsbedürftig waren, gab es definitiv traditionelle Musik und einige typische „Bierzelt“-Songs die zu der Zeltfest-Stimmung beigetragen haben. Falls noch einmal irgendjemand hingeht, komme ich sicher wieder mit, denn die Stimmung war definitiv top und mit dem Oktoberfest vergleichbar, auch wenn die Ausführung etwas anders war.
PS: Ich wurde von einem Typen als lebender „Snapchat-Filter“ bezeichnet und er hat gemeint, das das wohl ein Kompliment sei… Lag wohl an meiner Blumenkette in den Haaren 😀
4 Kommentare
Das sieht echt lustig aus. Schön dass ihr einen tollen Abend hattet und dir noch eine schöne Zeit in LA!
Danke dir!! Ja es war sehr lustig 🙂
Die spinnen doch einfach, die Amis 😀 Aber irgendwie auch ganz cool, dass die so abgehen wenn es ums Oktoberfest geht!
Liebe Grüße,
Sonja von der Sunny Side ☼
Ja, ein bisschen spinnen sie tatsächlich, wenn man sich das hier so ansieht 😀 Aber für mich war es eine superlustige Erfahrung