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Die erste Wanderung im Jahr ist jedes Mal wieder spannend – in der Vorbereitung. Jahr für Jahr frage ich mich, was ich eigentlich auf eine Wanderung mitnehmen muss, um einerseits für etwaige Notfälle gerüstet sein zu können, andererseits aber auch um nicht zu viel unnötiges zu schleppen. Beim Wandern hängt sich nämlich jedes Kilo am Rücken ordentlich an. Daher gibt es hier eine kleine Packliste für Tagestouren, Sonnenuntergangs (oder Sonnenaufgangstouren) und Weitwanderungen.
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Packliste für eine normale Wanderung für einen Tag
Wanderschuhe und Socken
Seid ihr auch schon einmal mit Flipflops beim Wanderparkplatz gestanden und musstet feststellen, dass es die Wanderschuhe wohl nicht ins Auto geschafft haben? Oder dass zwar die Wanderschuhe dabei sind, die dazu gehörigen Socken aber nicht? Tja, damit seid ihr nicht alleine, ich habe beides inzwischen einmal von meiner Not-Todo-Liste gestrichen. Deswegen sind das erste, an das ich bei einer Wanderung denke, die Schuhe und die Socken.
Wanderstecken
Bei schwereren Wanderungen, wo ich weiß, dass der Abstieg mühsam sein kann, nehme ich immer Wanderstecken mit. Das entlastet beim bergab gehen die Knie, die bei mir durch einen Kreuzbandriss ohnehin schon eine Schwachstelle sind.
Tipps für das Nutzen von Wanderstecken
- Insbesondere bei den ersten Wanderungen die Wanderstecken nicht beim bergauf gehen nehmen. Damit gewöhnt man sich nämlich immer an die Unterstützung und das soll nicht so gut sein.
- Die Schlaufen (insbesondere beim bergab gehen) nicht nutzen – Wenn ihr nämlich ausrutscht, kugelt ihr euch so relativ schnell die Schulter aus.
- Faltbare Wanderstöcke benötigen weniger Platz. Der Discounter Hofer (Aldi in Deutschland) bietet jedes Jahr faltbare Wanderstecken an, die ich nutze und ich bin begeistert davon. Wer noch hochwertigere Stecken sucht, ist im Sportfachgeschäft gut aufgehoben.
Wanderrucksack
Ich nutze bei einer Tagestour meist einen Rucksack mit 28L Fassungsvermögen wenn ich meine Kamera mitnehme. Lässt man die Kamera zuhause, kann es durchaus weniger sein, denn man benötigt nur wenig für eine durchschnittliche Wanderung.
Erste-Hilfe-Set und Alpenvereins-Ausweis
Passiert am Berg ein Unfall, ist das meiste Krankenhaus und der nächste Rettungswagen meist weit weg. Deshalb habe ich immer ein kleines Erste-Hilfe-Set mit, um im Notfall zumindest Schrammen abdecken zu können.
Für den ernsthaften Notfall einer richtigen Bergrettung im steilen Gelände (die man hoffentlich nie im Leben benötigen wird) sollte man aber mit einer Berg-Versicherung ausgestattet sein. Dazu habe ich immer meinen Alpenvereins-Ausweis mit an Board. Die Mitgliedschaft beim Alpenverein in Österreich kostet jährlich ca. 60 Euro. Damit unterstütze ich zum einen Teil den Alpenverein in der Instandhaltung der Wege, zum anderen Teil habe ich aber im Notfall auch die Unterstützung und Hilfe und eine Versicherung für benötigte Helikopter-Flüge. Das soll aber nicht als Freibrief gelten und man soll seine Touren im Vorhinein so planen, dass man keine externe Hilfe benötigt! Pluspunkt an der Alpenvereinskarte ist auch, dass man sich etwas Geld bei den Übernachtungen auf den Alpenvereinshütten spart.
Blasenpflaster und Tape
Wenn der Schuh drückt, dann ist das schmerzhaft. Auch bei Schuhen, mit denen man nie Probleme hatte, können sich, zum Beispiel durch Socken, die etwas verdrückt sind, Blasen bilden. Für den Fall nehme ich immer Blasenpflaster mit. Das Tape kann man nutzen, um etwaige Druckstellen der Schuhe, die bekannt sind, abzudecken. Das Tape kann auch helfen bei plötzlichen Knieschmerzen, indem man das Knie unterstützt damit.
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Amazon Affiliate LinkJacke, Stirnband, Tuch
Am Gipfel kann es kalt werden, das darf man nicht unterschätzen. Je nach Wetterlage habe ich meistens eine Jacke mit und fast immer ein Stirnband und ein Tuch für den Hals. Ich liebe dabei die Stirnbänder und Tücher von P.A.C oder von Buff.
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Regenschutz
Je nachdem, was der Wetterbericht vorhersagt, nehme ich einen Regenschutz für mich mit. Einen Regenschutz für den Rucksack habe ich immer dabei, da meine Rucksäcke diese ohnehin integriert haben. Achtung: Beim Kauf darauf achten, ob der Rucksack einen Regenschutz enthält und wenn nicht, dann sollte man einen dazu kaufen – am Berg kommt man schneller in den Regen, als einem lieb ist.
Wanderproviant: Traubenzucker (oder etwas anderes Süßes), Wasser und Essen
Je nach Dauer, Länge und Tageszeit nehme ich etwas Essen für den Gipfel mit. Traubenzucker ist, falls plötzlich der Kreislauf instabil wird, immer mit an Board. Und natürlich genügend Wasser. Hier kann aber ordentlich Gewicht gespart werden. Meist habe ich 1 Liter Wasser mit, wenn Touren länger sind, dann 1,5 – 2L. Wenn ich zum Beispiel weiß, dass ich an Quellen vorbei komme, dann nehme ich nur 1 Liter mit und fülle den auf. Wer den Quellen nicht traut, kann auch eine Filterflasche mitnehmen, die Partikel herausfiltert.
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Amazon Affiliate LinkAsthmaspray oder sonstiges
Für mich als Sport-Asthmatikerin ist es wichtig, meinen Asthmaspray mitzunehmen, um im Notfall gerüstet zu sein. Wer zu Migräneattacken neigt, tut wahrscheinlich gut daran, dafür etwas mitzunehmen.
Taschentücher
Klingt komisch, sollte man aber nicht vergessen, denn wenn die Nase rinnt, ist das mühsam. Bitte aber nicht die Taschentücher für den Toilettengang im Wald benutzen – Taschentücher verroten nämlich nur sehr langsam!
Kamera & Objektive
Ich habe meist irgendeine Kamera mit, um ein paar Fotos machen zu können. Wer das aber mit dem Smartphone macht, kann auf die Kamera verzichten.
Packliste für eine Sonnenuntergangs- oder Sonnenaufgangs-Wanderung
Breche ich zu einer Sonnenuntergangs-Tour auf, unterscheidet sich meine Packliste nicht großartig von der Tagestour, es kommen nur ein paar Dinge hinzu.
Taschenlampe
Das wichtigste bei diesen Touren ist natürlich Licht, im Idealfall von einer Stirnlampe. Vergesst nicht, die Batterien zuhause zu testen.
Warme Kleidung
Sehr sehr wichtig für Sonnenuntergang und Sonnenaufgang am Berg ist eine zusätzliche (Daunen-) Jacke. Sobald die Sonne weg ist, wird es nämlich richtig kalt, das unterschätzt man sehr häufig. Für Sonnenaufgang packe ich ab und an auch einen Schlafsack ein, um mich zu wärmen.
Biwaksack
Bei Sonnenuntergangs-Touren habe ich meist einen Biwaksack mit, hauptsächlich aus dem Grund, falls etwas passiert, dass wir in der Nacht nicht sofort erfrieren.
Eventuell Heißgetränk
Zu Sonnenaufgang nehme ich inzwischen fast immer einen Tee in einer Thermoskanne mit. Empfehlen kann ich dazu übrigens diese Thermoskanne, die ich inzwischen nutze. Nicht jede Thermoskanne funktioniert leider, wie ich aus einigen Misskäufen erfahren musste.
Kamerastativ
Um in der Nacht nicht verwackelte Fotos machen zu können, packe ich meistens mein Kamerastativ ein. Das entscheide ich spontan je nach Tour und Lust und Laune.
Packliste für eine Mehrtageswanderung
Bei einer Mehrtagestour wird der Rucksack etwas größer und schwerer. Standard Ausrüstung ist hier meist das, was ich für eine Sonnenuntergangstour mitnehmen würde (Biwaksack, Taschenlampe) und zusätzlich noch ein paar Sachen. Üblicherweise versuche ich, auf vieles zu verzichten, um das Gewicht vom Rucksack niedrig zu halten. Denn insbesondere bei einer Mehrtagestour lohnt es sich, auf extra Gepäck zu verzichten.
Sehr wichtig: Bitte lass keinen Müll auf der Hütte. Die leeren Zahnbürste-Tuben, die Verpackung der Seife etc. Viele Hütten werden per Helikopter beliefert und zahlen für jedes Kilo Transport Unmengen. Was du hoch getragen hast, kannst du auch wieder mit nach unten nehmen.
Kleiner Waschbeutel & kleines Handtuch
Zahnbürste, eine kleine Zahnpasta, eine kleine Haarbürste und ein sehr kleines Mikrofaser-Handtuch dürfen bei einer Mehrtagestour nicht fehlen. Männer können wohl die Haarbürste / den Kamm weglassen. Wer Kontaktlinsen benötigt, sollte diese nicht vergessen.
Hütten-Knigge: Wasser auf Hütten ist SEHR kostbar. Versuche daher auf eine Dusche zu verzichten, die anderen machen das auch, du fällst also nicht auf, falls du dich unwohl fühlst mit dem Gedanke, zu stinken. Wenn du doch unbedingt duschen musst, dann gib dem Hüttenwirt einen kleinen Unkostenbeitrag. Ich war noch nie duschen auf einer Hütte.
Hüttenschlafsack
Ein leichter Hüttenschlafsack gehört zur Standard-Ausrüstung, um auf einer Hütte übernachten zu können. Die Hütten können ja die Bettdecken nicht täglich waschen, weshalb man die Decke bekommt, die bereits 10 andere vor einem genutzt haben. Deshalb kuschelt man sich in die leichten Hüttenschlafsäcke und legt die Decke nur als wärmende Funktion darüber.
Hüttenschuhe
Auf den Hütten müssen die Schuhe draussen bleiben, weshalb man Schuhe für die Hütte benötigt. Ich habe dazu ultra leichte Flipflops.
Ersatzkleidung
Ersatzkleidung auf Mehrtagestouren intelligent zu packen ist das A und O. Hier variiert die Packliste bei mir von der Länge der Tour. Auf jeden Fall mit dabei ist ein zweites Paar Wandersocken und frische Unterwäsche. Für 1 Übernachtung auf einer Hütte packe ich meist eine leichte Ersatzhose, um zumindest in der Nacht eine andere Hose tragen zu können und ein Ersatz-T-Shirt, das ich am zweiten Tag dann untertags nutze. Deshalb ist es bei mir immer ein Sport Top. Bei einer Mehrtageswanderung kommt zusätzlich ein Shirt für die Nacht und eventuell ein drittes Sport Top.
Tipp: Wer mehrere Tage wandert, bei dem empfiehlt es sich, Produkte aus Merino-Wolle zu kaufen. Diese beginnen weniger schnell zu müffeln und damit muss man weniger Kleidung mitnehmen. Insbesondere bei Socken sehr empfehlenswert.