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Das Sultanat Oman östlich von den UAE und Saudi-Arabien ist noch ein kleiner Juwel, der zwar immer mehr Touristen anzieht, aber immer noch ein bisschen versteckt liegt. Wir waren im Mai vorort, haben eine Rundreise durch den Oman gemacht und waren hellauf begeistert. Daher möchte ich euch ein paar Reisetipps und unsere Reiseroute vorstellen.
Wissenswertes zu einer Rundreise im Oman
Autofahren im Oman
Das Auto ist im Oman das Hauptverkehrsmittel, die Strecken auf meiner genannten Route sind alle nicht allzu lange, meist um die 2-3 Stunden. Die Straßen im Oman sind gut ausgebaut, insbesondere die Hauptverkehrsstrecken sind wirklich top. Sobald man in die Berge fährt, kommt man dann allerdings auf nicht asphaltierte Straßen, wo gerne ein Allradauto empfohlen wird. Für die Strecke nach Jabal Shams fanden wir einen 4WD nicht notwendig, die Schotterstraße ist gut, ein paar Schlaglöcher gibt es, aber es ging gut zu fahren. Nach Jabal Akhdar ist eine 4WD Pflicht, hier wird auch kontrolliert.
Speed Limit – Speed Kameras
Wer ein bisschen Geld übrig hat und nicht weiß wohin damit, der muss auf der Strecke Maskat – Nizwa nur ein bisschen zu schnell fahren, dann hat man gleich ein paar Knöllchen. Scherz beiseite, aber ganz ernsthaft – das Tempolimit wird häufig durch Kameras kontrolliert, die genannte Strecke ist wirklich vollgepflastert mit Radarfallen. Das Maximum ist 120km/h, auf normalen Überlandstraßen gilt Tempolimit 80.
Kleidungsrichtlinien
Allgemein gilt: Mehr ist mehr. Der Oman ist ein sehr traditionelles Land, auch wenn es vergleichsweise zu anderen Ländern im mittleren Osten noch eher lockerer ist. Frauen und auch Männer tragen lange Bekleidung, die meisten Frauen Abaya und Männer Dishdasha. Als Tourist(in) kann man grundsätzlich auch kürzere Kleidung tragen, ich persönlich hätte mich damit aber unwohl gefühlt, weil man damit ja doch sehr raussticht. Zumindest die Schultern und Knie sollten bedeckt sein (finde ich). An weniger touristischen Orten habe ich auch immer ein Tuch um meine Haare gelegt. Es gibt einige Orte, an denen freundlich darum gebeten wird, sich ansprechend zu kleiden und bei der Moschee in Maskat herrscht eine strenge Kleiderordnung und auch als Tourist(in) muss man hier bedeckt sein (auch der Kopf bei Frauen). Bei den Badeplätzen wie beispielsweise den Wadis wird erwünscht, dass man sich ansprechend kleidet – lasst auf jeden Fall zumindest euren Bikini zuhause und nehmt einen Badeanzug mit, im Idealfall habt ihr noch ein Shirt und eine kurze Short, die ihr für die Wadi Ausflüge tragen könnt.
Sicherheit im Oman
Eine Frage, die mir sehr häufig vor und nach meiner Reise gestellt wurde, war, wie es um die Sicherheit im Oman steht. Und ich muss sagen, dass ich mich wirklich überall wohl gefühlt habe und nie das Gefühl hatte, irgendwo in Gefahr zu schweben, auch nicht, als ich einmal spät Abends alleine unterwegs war. Deshalb würde ich den Oman als Reiseziel für Frauen empfehlen.
Wie viele Tage sollte man für den Oman einplanen?
Wir hatten 8 volle Tage vorort (+ 2 Tage Hin & Rückflug) und hatten eine tolle Zeit, durchaus teilweise ein recht straffes Programm, aber machbar. Lässt man eine Fahrt in das Gebirge weg, kann man sogar in 7 Tagen viele Orte im Oman erkunden, möchte man noch etwas mehr Zeit um zu entspannen, würde ich eher 10 Tage empfehlen. Wer auch den Süden oder Musandam (oberhalb von den UAE) erkunden, benötigt auf jeden Fall 2 Wochen Minimum. Ich bin mir sicher, dass man generell 2 Wochen Oman leicht ausfüllen kann, denn das Land ist so divers und bietet so viele Highlights, dass man definitiv länger bleiben kann als wir es waren. Alleine die vielen verschiedenen Wadis, die alle ein absolutes Highlight sind, oder das schöne Meer bieten so viel.
Rundreise im Oman – unsere Route und Stopps
Wie erwähnt waren wir 8 Tage unterwegs und haben so den Nordosten bereist. Wir sind nach Maskat geflogen, von wo aus wir mit der Rundreise starteten.
Birkat Al Mouz
Der Ort Birkat Al Mouz liegt auf dem Weg von Maskat nach Nizwa. Es ist eine Oasenstadt und dementsprechend grün, obwohl es rundum recht karg ist. Vom Aussichtspunkt beim Sender hat man eine tolle Aussicht auf die kleine Stadt und die verfallenen Ruinen, die am Hügel liegen. Die Ruinen selbst können ebenfalls besichtigt werden. Um zum Aussichtspunkt zu kommen, gebt auf Google Maps „Overlook spot near Birkat Al Mouz“ ein. Es gibt einen kleinen Parkplatz entlang der Haupstraße, von wo aus man zu Fuß ein paar Meter nach oben gehen muss.
Nizwa
Nizwa ist wohl eines der Highlights und sollte definitiv auf deiner Liste im Oman stehen. In der ehemaligen Hauptstadt (im 12. Jhdt) fühlt man sich, als wäre man in einem Traum von 1001 Nacht gelandet. Die Highlights in Nizwa sind der Souq ( = Markt), die Festung, die Tore an der Stadtmauer und alles was in diesem Umkreis der Altstadt liegt.
Wie viel Zeit sollte man in Nizwa einplanen? Zumindest 1 Tag, wenn man Bahla und Jabreen auch von Nizwa aus besuchen möchte, dann eher 1 1/2 Tage. Wir sind am 1. Tag von Maskat mit Zwischenstopp in Birkat Al Mouz angereist, haben Jabreen Castle besucht und Nizwa Fort am ersten Abend, Bahla Fort dann am nächsten Tag und anschließend die Fahrt ins Gebirge.
Nizwa Souq
Beim Souq von Nizwa müsst ihr unterscheiden zwischen den Souvenir-Ständchen und dem original Souq, wo Gewürze, Speisen und Getränke verkauft werden. Schlendert hier ein bisschen durch die Hallen, um einen Eindruck zu gewinnen. Was bei uns leider nicht stattfand, ist der Markt, an dem lebende Tiere ihren Besitzer wechseln, hier können Einheimische vom Schaf über Ziegen quasi alles auf 4 Beinen (ver-)kaufen. Scheinbar geht es hier allerdings doch recht rau ab, weshalb viele Touristen hier oft etwas schockiert sind.
Nizwa Fort
Die Festung von Nizwa ist ein wahr gewordener Traum. Hier hatten wir auch total nette Begegnungen mit den Mitarbeitern, sowohl beim Kauf unserer Tickets, als auch in der Festung. Das Nizwa Fort kann frei besucht werden und man kann mit einem Audioguide vieles über die Geschichte erfahren. Zudem gibt es täglich Vorführungen, wo die Kultur nähergebracht wird. Im Nizwa Fort kann man schon gut und gerne 2 Stunden verbringen, wir waren zu Sonnenuntergang und am nächsten Tag noch mal früh am Morgen beim Fort und hatten eine sehr schöne Zeit. PS: Unbedingt auch in die anliegenden Gärten gehen.
Restaurant- & Unterkunftsempfehlungen für Niwa
Kulinarisch kann ich das Shawathin Cafe empfehlen, wo es eine schöne Dachterrasse mit toller Aussicht gibt
Richtig einheimisch (zumindest von den Besuchern) wurde es beim Majestic Burger, einem kleinen Ständchen außerhalb der Tore der Altstadt. Preislich war es hier auf jeden Fall top, die Burger waren fantastisch und es liegt ein bisschen außerhalb der klassischen Pfade.
Unterkunftsempfehlung in Nizwa: Das Antique Inn. Ein toll restauriertes altes Gebäude mit super Dachterrasse und Frühstück. Pluspunkt bei unseren Temperaturen im Mai: Es gibt auch einen kleinen Pool.
Jabreen Castle
Eine halbe Stunde von Nizwa entfernt liegt eine weitere Festung und zwar die Jabreen Castle. Es diente auch als Wohnort und Schule für die Lehren des Islamischen Rechts. Zu finden sind hier auch eine Bibliothek, viele schön dekorierte Decken, Möbel, Teppiche und auch Gefängnisse, alles top beschildert. Der Ausblick vom Dach und den Türmen ist auf jeden Fall toll. Die Siedlung, die rundum stand, gibt es nicht mehr, nun blickt man auf Palmen rund um das Schloss.
Wie viel Zeit sollte man für Jabreen Castle einplanen? Hier kann man gut und gerne um die 2 – 3 Stunden oder mehr verbringen (je nachdem wie genau man dem Audioguide zuhört). Alleine die vielen verwinkelten Gänge führen dazu, dass man schon lange unterwegs ist, weil es durchaus mal sein kann, dass man sich ein bisschen verläuft.
Bahla Fort
Die Stadt Bahla, wo sich ein weiteres Fort befindet, war ebenfalls einmal Hauptstadt des Oman, zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert.
Wir hatten eine Zeit lang überlegt, ob wir uns wirklich eine dritte Festung ansehen wollen, entschieden uns aber dafür und fanden das UNESCO Weltkulturerbe definitiv sehenswert. Die 3 Festungen unterscheiden sich doch etwas, Bahla ist definitiv die rustikalere Festung, da sie völlig verfallen war und erst in den 90er Jahren restauriert wurde. Seit 2014 ist das Fort für Besucher zugänglich, die Räume sind hier nicht eingerichtet und in vielen Räumen tummeln sich Fledermäuse. Auch hier war beim Eingang der Herr bereits sehr freundlich und hat uns auch bereits vieles erklärt. Bahla Fort hat 4 größere Türme, von denen man eine tolle Aussicht auf die Stadt hat. Zudem würde ich sagen, dass es die größere Festung der genannten 3 ist.
Wie viel Zeit sollte man für Bahla Fort einplanen? 1 – 2 Stunden, hier gibt es definitiv etwas weniger zu entdecken als bei Jabreen Castle, weil die Räume nicht eingerichtet sind.
Al Hamra & Misfat Al Abriyeen
Die Stadt Al Hamra ist quasi das Eingangstor in die Berge, wir waren hier nur für einen Stopp zum Mittagessen. Was ich aber empfehlen kann, wenn man auf dem Weg in die Berge ist, ist ein Abstecher in das Bergdorf Misfat Al Abriyeen. Hier haben wir unerwartet 2-3 Stunden verbracht. Die traditionellen Häuser, die teilweise völlig verfallenen Gassen und die Wasserkanäle und Pools der Oasen haben hier völlig begeistert. Sehr empfehlen kann ich einen Spaziergang entlang der Wasserkanäle, wo es auch kleine Badebereiche (getrennt für Frauen und Männer) gibt. Wir fanden das alles per Zufall, da wir durch die Gassen bis zum Ende des Ortes gelaufen sind, aber ich denke die Kennzeichnung „Natural Pools“ auf Google Maps sollte euch hinführen. Wir haben dann noch ein Mittagessen auf der Dachterrasse des „Rogan’s Cafe“ genossen, das ohnehin das einzige war, das geöffnet war – die Aussicht war auf jeden Fall fantastisch, auch das Essen war gut.
PS: Dieser Ort ist sehr traditionell, hier wird auf angemessene Kleidung (Schultern, Knie bedeckt) Wert gelegt.
Jabal Shams & Balcony Walk
Als nächstes ging es für uns ab ins Gebirge. Diesen Teil lassen viele Oman Reisende aus, aber wir haben es wirklich geliebt und ich kann wirklich empfehlen, genug Zeit im Oman einzuplanen, um auch das Gebirge zu besuchen. Dabei gibt es ein paar Gebiete, die touristisch relativ gut erschlossen sind, Jabal Shams, das höchste Gebirge im Oman, und Jabal Akhdar sind dabei die bekanntesten Orte. Bei Jabal Shams, das wir besucht haben, blickt man in eine riesige Schlucht, einen atemberaubenden Canyon und man hat hier auch die Möglichkeit am sogenannten Balcony Walk in der Schlucht entlang zu wandern.
Unterkunftsempfehlung Jabal Shams: SAMA Al Khutaim Heritage Home – direkt am Berg mit fantastischem Abendessen und Blick auf die Schlucht.
Für die Anreise wird hier gerne ein 4WD empfohlen, weil die Straße nicht asphaltiert ist und bergauf geht. Wir sind mit einem ganz normalen Auto gefahren und hatten nicht wirklich Probleme, da wir es von unseren Bergstraßen in Österreich gewöhnt sind, wenn es mal bergauf und bergab geht und da die Schlaglöcher nicht extrem wild waren – ein bisschen mehr Bodenfreiheit wäre aber sicher klug gewesen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der kann auch ein Allrad-Auto buchen oder direkt mit einer Tour (oder eventuell mit einem Taxi?) fahren.
Balcony Walk
Der berühmte Balcony Walk ist ein Wanderweg, der am Rand in der Schlucht entlang führt, ohne dass man nennenswerte Höhenmeter hinter sich bringt. Unterschätzen sollte man die Strecke dennoch nicht – pro Richtung ist man zwischen 1 und 1 1/2 Stunden unterwegs und schwindelfrei muss man unbedingt sein, es geht teilweise relativ steil neben dem Weg nach unten. Am Ende des offiziellen Weges kommt man zu einer kleinen Siedlung im Hang. Absolut verrückt anzusehen, wo hier Menschen gewohnt haben mitten in den steilen Hängen der Berge. Hier kann ich empfehlen, noch ca. 20 Minuten weiter zu wandern, um den kleinen Spiegelsee mit der Höhle zu finden. Hierzu hält man sich nach der Siedlung und nach den Bergterrassen links, wo ein mit Punkten markierter Weg bergauf zur Höhle führt. Hier ist Vorsicht geboten – die Beschilderung ist nicht unbedingt ideal, also Augen auf, damit ihr keinen der Punkte überseht!
Startpunkt: Google Maps W6 Balcony Walk Trail
Achtung! Vormittags liegt dieser Teil der Schlucht in der Sonne, deshalb empfiehlt es sich, insbesondere in den wärmeren (Sommer-) Monaten, die Wandertour eher am Nachmittag zu absolvieren.
Wie viel Zeit für den Balcony Walk einplanen? Mit Pausen, Fotos und Besuch der Höhle würde ich rund 4 Stunden einplanen (ohne Anreise zum Ausgangspunkt).
Tanuf
Die Ruinen von Tanuf sind ein weiterer Ort, wo man eine verfallene Siedlung mit Lehmgebäude finden kann. Hier gibt es auch ein Wadi, für das man aber definitiv ein Allradauto benötigt bzw. wandern muss, weshalb wir das ausgelassen haben. Die Ruinen fanden wir einen netten kurzen Abstecher.
Ibra
Die Stadt Ibra ist von Touristen eher weniger besucht, obwohl es sich eigentlich auch perfekt als Übernachtungsstopp eignet. Wir hatten deshalb auch unseren Aufenthalt dort geplant und besuchten in dem Zuge noch die Altstadt von Ibra. Hier gibt es auch ein kleines Museum, das mit viel Liebe geführt wird und das ich definitiv empfehlen kann. Generell lohnt sich ein Abstecher in die Altstadt von Ibra.
Achtung! Die Anreise zur Altstadt ist ein bisschen schwierig – leider führt einen Google Maps irgendwo in ein (zu unserem Zeitpunkt) ausgetrocknetes Flussbett, wo wir schlussendlich parkten, aber das ist nicht unbedingt korrekt. Als Google Maps Standort sollte Old Ibra Al Minzifah funktionieren, aber haltet euch immer an den größeren Hauptstraßen, auch wenn euch das Navi in kleinere Straßen sendet, ich denke man muss einfach einen großen Bogen machen…
Wie viel Zeit benötige ich für Ibra? Wir blieben für 1 Nacht und besuchten am späten Nachmittag / Abend die Altstadt.
Wadi Bani Khalid
Die Wadi waren im Oman unsere absoluten Highlights. Ich habe selten so etwas cooles gesehen. Wadi Bani Khalid ist eines der 2 bekanntesten Wadi und auch das zugänglichste. Wichtig ist, dass ihr bei Google Maps „Wadi Bani Khalid, Muqal“ eingebt, damit ihr zum korrekten Ausgangspunkt kommt. Man fährt hier durch ein paar kleine Bergdörfer, bevor man bei einem großen Parkplatz ankommt. Dort gibt es auch Toiletten, die man zahlen muss. Anschließend geht man für ca. 15 Minuten über Stock und Stein bis zu den unteren, größeren Pools des Wadi Bani Khalid. Hier findet man auch ein Cafe und alles mögliche, ich würde aber empfehlen, noch weiter hoch zu den oberen Pools zu gehen, wo sich das Wasser durch das Gestein einen Weg gesucht hat. Das Wasser ist so klar, türkis und lädt definitiv zum Baden ein. Wir waren ein paar Stunden vorort, sind immer wieder ins Wasser gesprungen und hatten eine Menge Spaß. Nach den oberen Pools kann man noch ein wenig weitergehen, auch weiter oben finden sich noch 2 schöne kleine Pools, wo wir an diesem Tag völlig alleine waren. Noch weiter oben gibt es eine (eher unspektakuläre) Höhle, wir haben dort dann umgedreht.
Kleidungsvorschrift: Bei den Wadi wird auf angemessene Kleidung Wert gelegt, es gibt auch Tafeln, die darauf hinweisen. Ich hatte für die Reise extra ein Neoprenshirt eingepackt und im Eifer des Gefechts irgendwie vergessen, weshalb ich schlussendlich meinen Badenazug getragen habe, wie ihr auf den Fotos sehen könnt. Man merkt, dass hier ohnehin bei den Touristen ein Auge zugedrückt wird, aus Respekt der Kultur gegenüber würde ich zumindest keinen Bikini für Frauen empfehlen und evtl. einfach ein T-Shirt und eine kurze Short über den Badeanzug anziehen.
Wie viel Zeit benötige ich für Wadi Bani Khalid? Wir waren hier mehrere Stunden, ich denke der durchschnittliche Besucher bleibt so zwischen 2-3 Stunden.
Wahiba Sands
Die Wahiba Sands Wüste ist rund 12.500km² groß und kann von Touristen besucht werden. Es gibt hier viele Camps bzw. Resorts, wo es einem an nichts fehlt. Wir entschieden uns für eine Nacht in der Wüste, da ich das ohnehin schon immer einmal machen wollte und es war wirklich eine gute Entscheidung. In die Wüste kann man logischerweise nur mit einem 4WD Auto fahren, allerdings bieten die meisten Camps einen (kostenpflichtigen) Shuttle ab Al Wasil oder anderen Orten an. Wir waren im Desert Nights Resort (knapp 100€ für 2 Personen / Nacht) und fanden es wirklich schön. Es ist natürlich völlig touristisch und hat wenig mit einer realen Erfahrung, wie die Nomaden in der Wüste im Oman leben, zu tun, aber darum ging es uns an diesem Tag nicht und die Dünen zu Sonnenuntergang, die schöne Unterkunft und das gute, einheimische Essen waren wirklich fantastisch.
Viele der Camps bieten auch noch diverse Exkursionen an, wie Kamelritte oder ähnliches, wir haben das nicht in Anspruch genommen. Beim Desert Nights Resort ist eine gratis Fahrt auf die Dünen zu Sonnenuntergang inklusive, was sich wirklich auszahlt, weil die Dünen zu besteigen ist immer echt schweißtreibend.
Tipp: Wer mit dem Dachzelt unterwegs ist, kann auch selbst in die Wüste fahren und irgendwo übernachten.
Wie viel Zeit benötige ich für die Wahiba Sands Wüste? Wir hatten 1 Nacht geplant und kamen am ersten Tag gegen 15.00 ins Camp und fuhren am nächsten Tag um ca. 10.00. Die Wahiba Sands kann aber auch als Tagesausflug besucht werden.
Sur
Die Hafenstadt Sur an der Küste des Oman hat es uns persönlich wirklich angetan. Dieser Ort erinnert mit seinen weißen Häusern und vielen kleinen Türmen auf kleinen Hügeln ein bisschen an griechische Inseln und wir waren sofort verliebt in den mediterranen Flair von Sur. Sehenswertes in Sur sind der Leuchtturm Al-Ayjah Lighthouse, das (sehr) kleine Fort Al Ayjah Castle, der Aussichtspunkt beim Al Ayjah Watchtower und der kleine Souq. Zudem gibt es noch weitere Forts und man kann die Dhow, die traditionellen Boote im Oman, sehen. Wir finden: In Sur muss man am Abend sein und zu Sonnenuntergang die Stadt genießen, beim Aussichtspunkt hat man hier einen schönen Ausblick auf die Stadt.
Restaurantempfehlung: Wer frischen Fisch möchte, dem kann ich das Sahari Restaurant empfehlen.
Wie viel Zeit sollte man in Sur einplanen? Wir hatten 1 Nachmittag / Abend und das war perfekt.
Wadi Shab
Unser zweites Wadi Highlight im Oman war das Wadi Shab, das man sich aber mit einer Wanderung verdienen muss. Ich würde sogar behaupten, dass es für uns DAS Oman Highlight war. Beim Wadi Shab befindet sich der Parkplatz unterhalb einer Brücke. Hier gibt es viele kleine Boote, die einen um wenige OMR an den Startplatz der Wanderung bringen. Wir waren früh morgens dort und ergatterten das zweite Boot an diesem Tag – von 7.30 bis 17.00 kann man hier Boote finden. Vom Ausgangspunkt geht es nun ca. 45min zwischen den hohen Wänden geradeaus und bergauf. Hier muss man definitiv geschlossene Schuhe tragen, in Flip-Flops ist die Strecke nicht zu bewältigen. Am Beginn der Wanderung trafen wir noch auf Esel und einige Bauern, die hier arbeiteten. Später wurde es ruhiger und man ging durch die Schlucht bis zum ersten Pool. Dort legten wir unsere Sachen ab und ab dann watet und schwimmt man durch das Wasser bis man nach ca. 15 Minuten zum letzten Abschnitt kommt, von wo aus es in eine Höhle geht. Hier sollte man wirklich ein guter Schwimmer sein, denn die Strecke zur Höhle, wo man durchgehend schwimmen muss, sind doch ein paar Meter, in der Höhle ist ein Wasserfall und relativ starke Strömung und man kann sich hier nur an den Wänden festhalten, aber keinen guten Stand finden. Am Wasserfall kann man seitlich hinauf klettern und dann wieder hinunter springen, womit wir einen großen Spaß hatten. Die Höhle war einfach der absolute Wahnsinn! Ich sehe es immer noch vor meinen Augen, das war für mich das Highlight im Oman. Retour geht es über die gleiche Strecke.
Wie viel Zeit sollte man für Wadi Shab einplanen? Minimum 3 Stunden, eher mehr. Die Bootstour, dann die Wanderung hin & retour 1 1/2 Stunden, schwimmen, Spaß haben 😉
Wadi Tiwi
Gleich um die Ecke von Wadi Shab befindet sich Wadi Tiwi. Da man hier allerdings ein Allradauto benötigt, kann ich euch nicht mehr darüber erzählen, aber wir haben Reisende getroffen, denen es dort super gefallen hat, daher hier der Vollständigkeit halber noch aufgelistet.
Fins Rocky Beach / Hidden Beach
Dieser schöne weiße teils Kies / teils Sandstrand ist einen kurzen Abstecher wert. Hier findet man zwar überhaupt keinen Schatten, um es im Sommer auch länger auszuhalten, aber ich war kurz im Wasser und seht euch bitte mal diese Farben an….
Bimmah Sinkhole
Beim Bimmah Sinkhole waren wir unsicher, ob uns dieser Ort zusagen würde, da wir vorab gehört und gelesen haben, dass es eigentlich keinen Abstecher wert wäre. Wir fanden es aber wirklich cool. Diese Doline, also ein Loch, wo der Boden nachgegeben hat, befindet sich in einer sehr schönen Parkanlage, die schon fast zu perfekt war. In das Sinkhole kann man dann über viele Stufen hinabsteigen und darin baden. Das Wasser ist salzhaltig, da die Doline über einen Tunnel mit dem Meer verbunden ist. Hier sollte man sich an die Kleidungsvorschriften halten, da hier immer viele Einheimische anzutreffen sind.
Wie viel Zeit benötige ich für das Bimmah Sinkhole? Vielleicht 1 Stunde, wir waren länger, weil wir mit Leuten getratscht haben, aber vom Parkplatz aus geht man nur 5-10 Minuten bis man im Wasser ist.
Ad-Dimaniyat Island
Wusstet ihr, dass man im Oman super schnorcheln kann, das Wasser absolut glasklar ist und man eine Menge Schildkröten sehen kann? Wir waren völlig erstaunt, denn unser Schnorchelausflug zu den Ad-Dimaniyat Inseln war einfach nur fantastisch! Für mich ist das definitiv ein Must-Do im Oman, so viele Schildkröten wie hier habe ich selten wo gesehen.
Der Ausflug kann zB. über Getyourguide gebucht werden.
Wie viel Zeit benötige ich für den Ausflug zu den Inseln? Der Ausflug dauert einen halben Tag oder einen vollen Tag. Wir waren einen halben Tag unterwegs und das war perfekt.
Maskat
Maskat, die Hauptstadt des Oman, dient meist als Ausgangs- und Endpunkt einer Rundreise im Oman, da hier der internationale Flughafen ist. Maskat ist eine große Stadt und bietet einige Highlights, was mir persönlich aber ein bisschen gefehlt hat, war ein Ortszentrum im neuen Bereich der Stadt, alles ist ein bisschen durcheinandergewürfelt.
Die ein Stück außerhalb gelegene Altstadt von Maskat ist wunderschön. Hier findet sich auch der Al Alam Palace, eines der Gebäude, die für Zeremonien vom Sultan genutzt werden, wie beispielsweise wenn internationale Politiker den Oman besuchen.
Highlights in Old Town:
- Al Alam Palace
- Al Jalali Fort
- National Museum of Oman
- Al-Mirani Fort & die schöne Moschee davor (siehe Foto unten)
- Muscat Gate & Museum
- Old Muscat City View – ein schöner Aussichtspunkt, wo es allerdings keinen Parkplatz gibt.
- Riyam Censer
- Mutrah Corniche
- Souq – wobei hier die Verkäufer relativ lästig sind, kompletter Kontrast zum Nizwa Souq
In Maskat findet man außerdem die einzige Moschee, die man als Ausländer besuchen darf und zwar die Große Sultan-Qabus-Moschee. Hier herrscht strenge Kleiderordnung – Es muss alles bedeckt sein, auch die Haare (zb mit einem Tuch). Der Eintritt ist frei, Parkplätze gibt es mehr als genügend. Die Moschee ist wirklich beeindruckend und sollte auf jeden Fall bei deinem Besuch im Oman auf dem Plan stehen.
Sehr beeindruckend ist auch die Oper von Maskat mit dem angrenzenden Einkaufszentrum. Die professionelle Führung in der Oper kann man sich meiner Meinung nach sparen, wir haben ewig darauf gewartet und schlussendlich dauerte die „Führung“ nur knappe 10 Minuten und man besucht nichts, was man ohne Führung nicht auch sehen könnte…
Sehr beeindruckend, vor allem Abends, ist die Mohammed Al Ameen Mosque
Das war mein Beitrag zum Oman. Wart ihr schon mal im Oman? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar, wenn euch der Beitrag bei eurer Reiseplanung geholfen hat, oder wenn ihr Feedback habt.
2 Kommentare
Sehr gute Beschreibung, wir haben gerade viele der beschriebenen Orte besucht und können alles bestätigen was Sabi schreibt und empfiehlt.
Hi T.J.,
Danke dir, das freut mich sehr 🙂