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Mehrere Tage die Natur genießen, in Hütten übernachten und sich sportlich betätigen – eine ganz eigene Erfahrung ist es, eine Berggegend über mehrere Tage auf einem Höhenweg zu erkunden. Ich durfte unlängst den Schladminger Tauern Höhenweg auf mehreren Etappen kennenlernen und kam mit vielen schönen Erinnerungen und etwas müder Muskulatur wieder nach Hause.
Die Schladming-Dachstein Region bietet ja viel was das Sportlerherz begehrt – von Schifahren im Winter bis zu Mountainbiketrails und Wanderungen im Sommer kann man sich in der Bergregion das ganze Jahr über beschäftigen. Von den Wanderungen im Tal, auf die Planai oder zu den Riesachfällen kannte ich einige schon, auch den Dachstein selbst habe ich schon zum Teil über den Klettersteig bezwungen und war schon mehrfach mit der Seilbahn oben – was mir aber komplett neu war, waren diese Kämme, Gipfel und Seen, die man auf dem Schladminger Tauern Höhenweg zu sehen bekommt. Deshalb war ich umso begeisterter, als ich das erste Mal von den Klafferkesseln, Giglachseen oder Golllingwinkel hörte.
Mit zwischen 531hm und 1075hm pro Tag und insgesamt 45km im Anstieg ist der Schladminger Tauern Höhenweg sicherlich kein Zuckerschlecken und man sollte schon Kondition und Kraft mitbringen, um die Etappen genießen zu können. Die Anstrengung lohnt sich aber auf jeden Fall, denn die Landschaft ist wirklich ein Traum.
Pressereise
Die Etappen am Schladminger Tauern Höhenweg
Aufgeteilt auf 5 Tage durchquert man die Tauern von Hochwurzen bis zur Planai. Man übernachtet dabei in Berghütten (Hüttenschlafsack nicht vergessen) und man ist nur am Beginn und Ende der Tour im Tal – ein richtiger Höhenweg also.
Etappe 1 startet mit einer Seilbahnauffahrt auf die Hochwurzen. Wer motiviert ist und statt den 831hm im Anstieg an diesem Tag noch mehr haben will, kann natürlich auch zu Fuß in ca. 2 Stunden zur Bergstation aufsteigen. Bei Etappe 1 quert man viele kleinere Gipfel (zB Rossfeld und Guschen), bevor man schlussendlich über einige Serpentinen zu einem der Highlights des Höhenwegs, den Giglachseen, absteigt. Dort ist die erste Übernachtung geplant.
Etappe 2 startet bei den Giglachseen und führt über das Vetternkar zur Keinprechthütte. Die Etappe ist mit 531hm im Anstieg und insgesamt knapp 6km Gehweg die kürzeste aller 5 Etappen.
Auf Etappe 3 aber wird man dann gefordert. Über die Trockenbrotscharte gelangt man zum Gollingwinkel, dem größten natürlichen Amphitheater der Welt und anschließend zur urigen Gollinghütte. Wenn Schneefelder am Weg sind, kann es sein dass hier der Höhenweg gesperrt ist und dann muss man zur Landawirseehütte absteigen und anschließend wieder aufsteigen.
Etappe 4 ist eine der schönsten, aber auch anspruchsvollsten Etappen. In einem steilen Anstieg über Serpentinen geht es hoch bis zum dem Greifenberg Sattel. Von dort steigt man in nicht minder steilem Geröll (Trittsicherheit erforderlich) hinunter zu den Klafferkesseln, vorbei an den vielen Seen und weiter im Abstieg bis zur Preintalerhütte.
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Auch auf Etappe 5 hat man wieder einen tollen Ausblick auf einen See – der Riesachsee liegt unterhalb des Weges und kann vom Weg zum Hasenkar gesehen werden. Auch hier sind im Anstieg noch einmal einige Höhenmeter zu bezwingen bevor man zur Planai kommt und plötzlich wieder in „der Zivilisation“ ist.
Sollte man mit dem Auto angereist sein, muss man hier den Rückweg von der Planai zur Hochwurzen mit dem Wanderbus oder einem Taxi planen.
Eine genaue Beschreibung zu den Etappen findet ihr auf der Schladming Dachstein Webseite hier
Hütten am Schladminger Tauern Höhenweg
Die Hütten am Weg, bei der die Übernachtungen geplant sind, sind die Ignaz-Mattis-Hütte oder die Giglachseehütte nach Etappe 1, die Keinprechthütte nach Etappe 2 (kürzeste Etappe), die Gollinghütte nach Etappe 3 und die Preintalerhütte nach Etappe 4. Üblicherweise ist es möglich, spontan Schlafplätze zu bekommen, dennoch sollte man zeitig vorreservieren, denn bei unserem Aufenthalt waren einige der Hütten für die benötigten Nächte bereits voll.
Wer in Schladming selbst noch eine Unterkunft sucht, findet viele davon hier.
Den Höhenweg aufteilen – geht das?
Wer es sich nicht zutraut, den gesamten Höhenweg zu gehen, der kann auch einfach nur einen Teil des Höhenweges gehen. Nach jeder Etappe gibt es eine Möglichkeit ins Tal zu kommen und von dort aus mit einem Wanderbus oder einem Taxi retour nach Schladming zu fahren. Die Wanderbusse haben geregelte Zeiten, die sollte man sich im Vorhinein ansehen – teilweise fahren sie (wie zB von der Ursprungalm) nur 3x täglich.
Da leider wegen einiger vom Sturm zerstörten Wanderwegen Etappe 5 gesperrt war, mussten wir in diesem Fall auch ins Tal absteigen. Dabei kamen wir aber noch bei dem wunderbaren Riesachsee und den Riesachfällen vorbei, die auch sehr empfehlenswert sind. Das einzige Problem an den Riesachfällen ist, dass der obere Teil aus Platzgründen mit einem Einbahnsystem geregelt ist, hier nur der Aufstieg erlaubt ist und man über die Forststraße absteigen muss. Auf halber Strecke gibt es aber dann eine Möglichkeit, zu den Riesachfällen zu gelangen (siehe Bild unten).
Packliste für den Schladminger Tauern Höhenweg
Wie bei jeder Wanderung gilt auch bei einer Mehrtagestour – weniger ist oft mehr. Das Gewicht des Rucksacks darf man nicht unterschätzen, weshalb man auch nur wirklich unbedingt benötigte Dinge mitnehmen soll und dazu gehören:
- Für das tägliche Wohl: genug Wasser (Höhenweg, daher gibt es wenig Quellen), Müsliriegel o.ä., Traubenzucker
- Für die Hygiene: Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste (fällt wohl bei Männern weg), Waschlappen und Seife für Katzenwäsche, kleines Handtuch
- Für die Hütte: Taschenlampe, Hüttenschlafsack, Flipflops/leichte Schuhe
- Kleidung: frische Unterwäsche, Socken, Wechselhose, Wechseltshirt(s), leichter Pullover, leichte Jacke (es kann kühl werden!), Stirnband/Haube
- Für den Fall aller Fälle: Regenjacke, Blasenpflaster
- Für die Erinnerungen: Kamera, Ladekabel, evtl. Powerbank oder Solarpanel
Wir hatten auf jeden Fall eine tolle Zeit und ich kann die Etappen jedem sehr empfehlen, vor allem die Etappe bei den Klafferkesseln hat es mir angetan.
Transparenz: Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Tourismusregion Schladming-Dachstein
6 Kommentare
Hi Sabi!
Danke für die tollen Bericht und Bilder.
Wir lieben den Schladminger Tauern Höhenweg und würden ihn jederzeit nochmal gehen!
LG Kati & Sabrina
Ja, mir hat es auch super gefallen!! 🙂
Danke & LG
Meine Freundin und ich fahren im Herbst nach Schladming. Danke für diesen Artikel zum Schladminger Tauern Höhenweg. Die Fotos sind wunderschön und wir werden auf jeden Fall auf diese Tour gehen. Ich liebe Seilhochbahnen und ich freue mich, dass die Tour für uns mit einer Seilbahnfahrt startet.
Dann wünsch ich euch viel Spaß 🙂
Hallo,
Wir überlegen im Juni die Wanderung zu machen, zweifeln aber etwas, das es gerade der Saisonbeginn ist und nun gesagt wurde, dass noch recht viel Schnee liegt und man Steigeisen mitnehmen solle.
Auf deinen Bildern ist ja auch noch recht viel Altschnee zu sehen. Wann hast du denn die Tour gemacht? Wie war deine Erfahrung mit dem Schnee? Wunderschön sieht es ja aus 😀
Liebe Grüße Melli und Jan
Hi Melli und Jan,
Ich war damals glaube ich Anfang Juli und da waren die Wege gerade halt so geöffnet. Also leider im Juni wird eher nicht die ideale Zeit sein – kommt natürlich auch darauf an, wie streng der Winter war und wann es das letzte Mal schneit.
LG Sabrina