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Sevilla in Andalusien in Spanien bietet viele wunderschöne Sehenswürdigkeiten, historische Gebäude und ist einfach eine Reise wert. Sevilla ist die Hauptstadt von Andalusien und ist berühmt dafür, dass hier der spanische Tanz Flamenco seinen Ursprung findet. Und genau so tänzerisch und faszinierend fühlt sich ein Spaziergang durch die Stadt auch an.
Wie viel Zeit sollte ich in Sevilla einplanen?
Wir hatten 1 1/2 Tage eingeplant, was dann schlussendlich gut gepasst hat. 1 Tag ist meines Erachtens zu wenig, um auch den Königspalast und alles andere von innen anzusehen. Da es in Sevilla viele nette Restaurants und viele schöne kleine Gassen gibt, würde ich eher 2 Tage empfehlen, um alles entspannt sehen zu können.
Unterkünfte in Sevilla findet ihr übrigens hier.
Sehenswürdigkeiten in Sevilla – Ein Stadtspaziergang
Nun aber starten wir mit meinem Vorschlag, wie ihr einen Spaziergang durch die Stadt von Sevilla anlegen könnt.
Plaza de Espana
Unser Spaziergang startet auf dem berühmtesten Platz in Sevilla. Der Plaza de Espana wurde 1924 erbaut und wurden für die Iberoamerikanische Ausstellung für das Jahr 1929 erbaut. Der Platz ist wirklich riesig und zeigt Bilder, Wappen und typische Events der verschiedenen Regionen Spaniens und das alles in einem Halbkreis auf dem großen Platz. Hier lohnt es sich, bald in der Früh unterwegs zu sein, denn so kann man den Platz relativ ungestört ohne Touristen genießen. Genau aus diesem Grund startet mein Spaziergang auch hier.
Universidad de Sevilla
Weiter geht unser Spaziergang durch die Gegend der Universität. Die Straßen hier sind einfach super schön angelegt, es gibt viele sehr schöne Gebäude und kleine Parks. Deshalb lohnt es sich, auf diesem Weg vom Plaza de Espana zum Königspalast zu gehen.
Reales Alcazar de Sevilla
Der mittelalterliche Königspalast hat eine tausendjährige und spannende Geschichte auf dem Buckel. Es ist eines der komplexesten und prächtigsten Gebäude der Welt. Die Anlage wird nachwievor für die Könige genutzt, wenn diese in der Stadt sind. Ursprünglich als Fort angelegt, hatte es im Laufe der Jahre einen islamischen Einfluss. Aus dieser Epoche sind viele der Mauern. Alcazar in Sevilla ist eine tolle Möglichkeit, die Geschichte der Stadt zu erlernen. Es gab viele Machthaber, die das Gebäude umgebaut und umgestaltet haben seit der Erbauung.
Ticket vorbuchen! Mit dem Ticket ist es hier so eine Sache. Es gibt Tickets, die man online kaufen kann, um die langen Warteschlangen zu umgehen. Ich empfehle, so ein Online Ticket zu kaufen, da es sonst sein kann, dass man 2 Stunden warten muss. Alternativ ist es auch möglich, ca. 45 Minuten vor der Öffnung morgens dort zu sein. Dann muss man zwar auch warten, aber immerhin nicht untertags. Morgens sind auf jeden Fall weniger Leute, sodass man den Palast ungestörter sehen (und fotografieren) kann.
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Kathedrale von Sevilla
Die Catedral de Santa Maria de la Sede, die Kathedrale von Sevilla ist eine der größten auf der ganzen Welt (nur der Petersdom und die St. Paul’s Cathedral in London sind größer) und die größte gothische Kirche in Spanien. Die Kathedrale wurde mit der Eroberung der Stadt von der ehemaligen Moschee in eine Kirche umgestaltet. Nach und nach zerfiel die ehemalige Moschee und sollte dann im 14. Jhdt komplett zerstört werden, um auf den Mauern eine Kathedrale zu erbauen. Deshalb hat die Kathedrale eine sehr lange Geschichte, die das heutige Gebäude so erscheinen lässt.
Ticket. Auch hier ist das mit dem Ticket so eine Sache. Wir haben dann darauf verzichtet, die Kathedrale von innen anzusehen, sind nur durch einen Seiteneingang hinein (der ist gratis) und konnten so zumindest einen Seitenteil sehen. Hier kann man nämlich auch bis zu 2 Stunden in der Warteschlange verbringen.
La Giralda
Der Glockenturm der Kathedrale war zur Bauzeit mit 97 Metern der höchste Turm der Welt. Wie ihr vermuten könnt, bedeutet das, dass der Turm ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, genauer genommen wurde er im 12. Jhdt als Minarett der Moschee erbaut. Der christliche Teil (die Spitze des Turmes) kam dann im 16. Jhdt dazu.
Der Turm kann bestiegen werden und von oben hat man eine tolle Aussicht auf die Kathedrale und den Königspalast. Auch hier gilt allerdings, dass erstens die Öffnungszeiten etwas schwierig sind (die offiziellen Öffnungszeiten findet ihr hier) und auch hier ist immer viel los. Montagnachmittag (16:30 – 18:00) ist der Eintritt kostenlos.
Torre del Oro
Ein weiteres Gebäude in der näheren Umgebung von der Kathedrale und dem Königspalast ist der Torre del Oro. Dieser Turm wurde 1221 erbaut und war ein Wachturm und eine starke Verteidigungsburg der Stadt. Früher war der Turm niedriger, nur der unterste Teil bestand, bis im 14. Jhdt. King Peter of Castile den zweiten Aufbau erstellte. Der Turm wurde auch schon als Gefängnis genutzt und die spanische Navy hatte ihren Stützpunkt dort.
Der Weg von der Kathedrale zum Torre del Oro ist auch wunderschön, hier läuft man durch viele kleine Gassen und wenn man sich einfach treiben lässt und vielleicht ab und an einmal in kleine Gassen abbiegt, kann man die Ruhe richtig genießen.
Tipp: Wer den Turm der Kathedrale nicht besucht, für den empfiehlt es sich auf jeden Fall, den geringen Eintritt von 3 Euro hier zu zahlen und die Aussicht zu genießen. Im Turm ist zudem ein kleines Museum, das die Geschichte des Turmes und der Stadt recht gut beschreibt.
Plaza de toros de la Maestranza (Stierkampfarena)
Die Spanier und ihre Stierkämpfe. Ich bin kein Fan dieser Austragungen, aber wenn man beim Torre del Oro ist und meinem Spaziergang den Fluss entlang folgt, dann kommt man bei der Stierkampfarena vorbei. Wir haben auf einen Besuch der Arena von innen verzichtet (Es wäre ein Museum drinnen), aber was ich empfehlen kann, ist linkerhand von der Arena einzubiegen und hier durch die Gassen zu schlendern, bevor man wieder an den Fluss kommt. Auf dem Bild hier unten kann man sehr klar erkennen, wo ihr einbiegen könnt – nämlich dort, wo das weiße Gebäude links abschließt. Dort findet ihr eine kleine Gasse, die euch nach hinten in weitere kleine Gassen führt.
Mercado del Barranco & Brücke Puente de Triana
Der Mercado del Barranco liegt direkt am Guadalquivir, dem Fluss, der durch Sevilla führt. Hier könnt ihr eine kleine Mittagspause einlegen, denn hier findet man allerhand leckerer Speisen. Danach empfehle ich, über die Brücke Puente de Isabel II (umgangssprachlich Puente de Triana) zu gehen und das Viertel auf dieser Seite etwas zu erkunden. Hier gibt es einige Cafes und auch einen kleinen Markt. Wenn man hier entlang des Flusses bis zur Puente del Cachorro geht, kann man hier den Fluss wieder überqueren. Der Spaziergang entlang des Flusses lohnt sich, um etwas abzuschalten.
Plaza del Salvador
Weiter geht der Spaziergang zum Plaza del Salvador, wo die Erlöserkirche und buntes Treiben zu finden ist. Auf dem Weg kann man beim Ayuntamiento de Sevilla, dem Rathaus von Sevilla, vorbei gehen.
Metropol Parasol
Mein Spaziergang endet dann bei einer Sehenswürdigkeit, die viele Touristen anzieht, von den Einheimischen aber als teilweise aufgrund des modernen Stiles als komisches Bauwerk angesehen wird. Die spektakuläre Design-Konstruktion eines Architekten am Plaza de la Encarnación ersetzte die damalige Markthalle, die abgerissen wurde. Heute sind die Pilzförmigen Installationen beliebt bei den vielen Touristen, die sich hier immer tummeln. Der Eintritt ist mit 3 Euro sehr günstig, zudem bekommt man für den Eintritt ein kleines Getränk.
Sonnenuntergang / Nacht am Metropol Parasol
Empfehlenswert ist es, die Installation zum Sonnenuntergang zu besuchen, allerdings muss man hier mit sehr langen Wartezeiten rechnen, da auf dem Gebäude gleichzeitig immer nur eine relativ geringe Anzahl an Besuchern erlaubt ist. Ich habe über eine Stunde gewartet und damit den Sonnenuntergang leider verpasst. Ich würde empfehlen, hier ein Ticket im Voraus zu buchen und zudem würde ich empfehlen, das Metropol Parasol auch untertags anzusehen.
Sevilla Eventtipp: Feria de Abril de Sevilla
Wer Ende April / Anfang Mai in Sevilla unterwegs ist, der kann ein Spektakel der Sonderklasse miterleben. Nach Ostern findet nämlich eines der beliebtesten Volksfeste in Spanien statt. Auf dem Gelände Real de la Feria im Viertel Los Remedios wird eine Art Jahrmarkt aufgebaut. Hier wird Flamenco getanzt, Pferde werden zur Show gestellt und man kann auf allerhand Jahrmarktgeschäften unterwegs sein. Sehr spannend an diesem kulturellen Ereignis ist aber nicht der Jahrmarkt selbst, sondern die sogenannten Casetas, kleine Häuschen bzw. Partybuden. Diese werden teilweise von Firmen oder privaten Veranstaltern gemietet und dann kann man mit einer Einladung in diesen Casetas feiern. Vorstellen kann man sich das wie viele kleine Bierzelte, die alle nebeneinander liegen und wo überall eine andere Party stattfindet. Es gibt allerdings auch öffentliche Casetas, wo große Bars und Livemusik sind.
Tipp: Wie ihr euch vorstellen könnt, ist bei der Feria de Abril die Hölle los und es ist quasi unmöglich, mit dem Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln wirklich ohne Probleme unterwegs zu sein. Informiert euch hier gut im Vorhinein, wir sind schlussendlich in der Nacht 3 oder 4km zu Fuß quer durch die Stadt gelaufen, um wieder zu unserer Unterkunft zu kommen.
Und nun weitere Eindrücke von unserem Spaziergang durch Sevilla