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Der Dachstein, der höchste Berg Oberösterreichs, zieht mich seit Jahren magisch an. Warum, das kann ich mir selbst nicht ganz genau erklären, ist er doch mit seinen knapp unter 3000 Metern Höhe (genauer genommen 2995) doch ein weltweit verglichen kleines Bergerl, aber dennoch ist „der kleine Berg“ immer schon von weitem zu sehen. Nach meinem ersten Erfolg über den Johann Klettersteig auf den Dachstein Gletscher, wollte ich diese Tour in den letzten Jahren noch einmal wiederholen, diesmal mit einem Gipfelsieg. Krankheiten und schlechtes Wetter vereitelten die Tour und so war es eine Freundin, die mich aufmunternd zu einer Tour überredete, die mich dem Gletscher zumindest etwas näher brachte.
Daher nehme ich euch heute mit auf eine Wanderroute, die mich letztes Jahr tatsächlich zu etwas „Pipi in den Augen“ gerührt hat. Falls ihr auf den Geschmack gekommen seid und die Tour ebenfalls unternehmt, schreibt mir doch gerne unten einen Kommentar – ich freue mich zu hören, ob euch die Tour ebenso begeistert hat.
Wanderung: Krippenstein – Gjaid Station – Simonyhütte – Niederer Gjaidstein – Hoher Gjaidstein – Taubenkogel – Gjaidalm
Von der Gjaid Station zur Simonyhütte
Gestartet wurde für uns bei der Bergstation Krippenstein. Für motivierte Wanderer startet die Tour hier im Tal in Hallstatt, knapp 8 Stunden mit 1600 Höhenmetern ist man hier unterwegs. Da wir aber nicht so viel Zeit eingeplant hatten, wählten wir die kürzere Variante mit dem Hilfsmittel Seilbahn. Nach einer schwindelerregenden Fahrt mit der Seilbahn von Obertraun zur Gjaid-Station (3 Seilbahnfahrten benötigt man hier & damit auch ein bisschen Zeit), stapften wir für knapp 3 Stunden meist durch Latschengebiete bis zur Hütte. Die Aussicht am Weg ist fantastisch und der Wanderweg selbst leicht machbar. Nach kurzer Zeit passiert man die Gjaidalm, eine Alm, die vor allem für Kinder ein absolutes Paradies ist, bevor man dann in das Niemannsland für eine Zeit eintaucht. Nach knapp 2 Stunden sanftem auf und ab gelangt man an den Fuß der Erhebung, auf der die Simonyhütte thront. Hier geht es nun etwas steiler auf der sogenannten „Autobahn“ bergauf, vorbei an einer kleinen Schutzbebauung, bis man schlussendlich zur Simonyhütte gelangt. Die „Autobahn“ ist ein recht breiter Geröll-Wanderweg. Der gesamte Weg zur Hütte (Erst 615, dann 657) ist mehrfach beschildert und gekennzeichnet mit den für Wanderungen in Österreich üblichen rot-weißen Flaggen.
Angekommen bei der Simonyhütte waren wir schwer begeistert von der tollen Aussicht auf den Hallstätter Gletscher am Fuße des Dachsteins und wir hatten gerade noch Glück, einen gewaltigen Sonnenuntergang zu erleben. Danach gab es noch Speis und Trank in der Hütte, bevor wir es uns im Lagerraum der Hütte gemütlich machten.
Von der Simonyhütte zum Gjaidstein
Der nächste Tag startete mit einem Sonnenaufgang auf der Terrasse der Simonyhütte. Nicht nur wir genossen den Sonnenaufgang, viele andere Wanderer gesellten sich zu uns, oder waren schon in Aufbruchsstimmung, denn von hier gehen viele Gletschertouren zum Hohen Dachstein los. Nach dem Frühstück startete auch ich mit dem Aufstieg zum Gjaidstein.
Die Tour dauert ca. 3 Stunden und man legt ca. 1000 Höhenmeter hin. Erst folgt man dem Wanderweg bis zum kleinen Eissee, wo ich gleich mal einen Fotostopp einlegte. Danach geht es weiter unter einem Gamsband entlang (Achtung, hier ist am Morgen sehr hohe Steinschlaggefahr, weil die Gämse oben herumspringen) und weiter in den Kessel, der auf eine Anhöhe führt. Der Anstieg im Kessel ist relativ steil, in Serpentinen bringt man hier einige Höhenmeter hinter sich. Danach führt der Wanderweg auf der Anhöhe relativ flach und perfekt zum durchschnaufen bis zur von Oskar Horky errichteten Biwakschachtel (ein kleines Andenken an diesen bergverrückten Herrn, der diese Biwakschachtel errichtete). Man passiert den Niederen Gjaidstein und dann beginnt der letzte steile Anstieg bis zum hohen Gjaidstein. Oben angekommen war ich doch relativ außer Puste, aber überglücklich, auf dem 2794m hohen Berg zu stehen und auf „meinen“ Dachstein hinüber und auf den Gletscher hinunterzublicken. Ein überwältigendes Gefühl!
Der hohe Gjaidstein ist übrigens auch von der Dachstein Seilstation erreichbar.
Abstieg Hoher Gjaidstein – Taubenkogel – Gjaidalm
Der Abstieg erfolgt dann zu Beginn über den Aufstiegsweg, bis man die Anhöhe erreicht. Von hier aus geht es der Anhöhe entlang relativ lange auf Wiesen zum Taubenkogel. Den Weg kann man nicht verfehlen, denn hier war definitiv die Person, die die rot weißen Flaggen auf Steine gemalt hat, extremst motiviert. Alle paar Zentimeter sind Markierungen. Vom Taubenkogel aus ist es noch ein sehr steiler Abstieg, um auf die Höhe der Latschen zu gelangen, durch die man dann immer noch eine knappe Stunde gehen muss, um zur Gjaidalm zu gelangen.
Weitere Ausflugstipps zum Salzkammergut von mir könnt ihr in meinem „Von See zu See im Salzkammergut“ Beitrag lesen.
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4 Kommentare
hallo Sabrina,
ich glaube, Großglockner ist der höchste Berg Österreich statt Dachstein😁
LG
Chu aus München
Hi Chu,
Das ist korrekt – allerdings ist der Dachstein in OBER Österreich der höchste Berg 😀 Stand auch so im Artikel 🙂
Danke dir aber für die liebe Antwort 🙂
LG Sabrina
Hallo! Richtig cooler Beitrag….der Weg auf den Gjaidstein von der Simonyhütte ist ohne Gletscherkontakt oder?
LG aus Salzburg Christian
Hi Christian,
Ja genau, das ist ohne Gletscherkontakt 🙂
Viel Spaß auf der Tour, sie ist echt schön!
LG Sabrina