Inhaltsverzeichnis
Der Sorapis See in den Dolomiten in Italien hat aufgrund seiner wunderschönen Natur in den letzten Jahren viel Berühmtheit erlangt. Der türkisfarbene Bergsee begeistert inzwischen viele Leute aus aller Welt, kein Wunder, er ist auch einer der schönsten Bergseen. Wer den See besuchen will, muss aber schon etwas dafür tun – und zwar einige Höhenmeter auf dem Wanderweg hinter sich bringen. Und genau diesen Wanderweg zum Sorapis See zeige ich euch in diesem Beitrag.
Die ca. 2 Stunden lange Wanderung führt über ca. 400 Höhenmeter und 10 km konstant bergauf. Vorab sei gesagt: Die Wanderung ist nichts für schwache Nerven, man muss trittsicher und schwindelfrei sein, es sind einige seilversicherte Passagen dabei, wo es durchaus relativ steil bergab geht nebenan. Insbesondere nach Regenfällen macht hier der Weg eher wenig Spaß.
Übrigens: Beim Sorapissee gilt Badeverbot, um der Natur ihren Freiraum zu geben.
Ausgangspunkt für die Wanderung
Der Ausgangspunkt für die Wanderung zum Sorapis See liegt am Tre Croci Pass, der zwischen Misurina und Cortina d’Ampezzo liegt. Hier würde ich empfehlen sehr bald anzukommen, denn Parkplätze gibt es nur wenige und die Wanderung ist beliebt. Alternativ kann man auch mit dem Bus bis zum Passo Tre Croci fahren.
Ich würde empfehlen, als gemütlichen Start für die Wanderung in Cortina d’Ampezzo zu übernachten.
Wegbeschreibung – Wanderung zum Sorapissee
Kommt man von Misurina auf den Pass, startet die Wanderung bevor man das ehemalige Nobelhotel, das inzwischen eine Ruine ist, erreicht. Bei einer großen Holztafel auf dem Parkplatz linkerhand beginnt die Wanderung. Von Cortina d’Ampezzo kommend ist es umgekehrt, also nach dem Hotel und auf der rechten Seite.
Anfangs folgt man immer den Schildern zur Vandelli Hütte. Weg gibt es hier ohnehin nur einen, hier kann man sich also nicht verlaufen. Nach einer Weile kommt man zu einer Abzweigung, wo man dann den Schildern für den Wanderweg 215 zum Sorapis See und der Vandellihütte folgt. Hier geht man anfangs die meiste Zeit relativ gemütlich und auch relativ flach durch den Wald, bevor man die ersten Steigungen erreicht. Dann geht es konstant bergauf bis man den Wald verlässt und in die Latschen eintaucht. Hier kommen die kniffligen Stellen. Man kommt zu den ersten Seilversicherungen, wo es nebenan ziemlich steil hinuntergeht. Dann passiert man einige Eisenleitern und weitere Seilversicherungen.
Nach dem letzten Stahlseil geht es gemütlich durch den Wald bis zum Sorapis See. Bei der letzten Abzweigung muss man sich rechts halten, um zum See zu gelangen, wenn man links geht, trifft man auf die gemütliche Vandellihütte, wo man sich vor dem Abstieg stärken kann.
Ist der Sorapissee den Ausflug wert?
Ja! Auch wenn wir an unserem Ausflugstag leider schlechtes Wetter erwischt hatten, es aus Strömen geregnet hat und ich nass bis auf die Knochen wurde, so war es ein wunderschöner Ausflug, weil der See wirklich ein besonderer Juwel ist. Wenn ich die Farbe des Sorapissee beschreiben müsste, würde ich sagen, der See sieht aus als hätte ihn jemand mit Weichspüler befüllt. Die türkise Farbe und die Konsistenz wirken jedenfalls so. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass der Wanderweg durchaus seine Tücken mitbringt und Leute, die selten wandern, wahrscheinlich sehr an ihre Grenzen stoßen werden. Insbesondere für alle, die sonst nie wandern, würde ich empfehlen, den Ausflug nicht nach Regenfällen zu machen, damit der Boden nicht nass und rutschig ist.
Tipp: Gehe möglichst bald weg (in der Hochsaison um ca. 7 Uhr), dann vermeidest du, dass dir beim Abstieg zu viele Leute entgegen kommen. Der obere Weg ist relativ schmal, hier macht Gegenverkehr wenig Spaß.
Tolle Bilder, wie der Sorapissee bei Schönwetter aussieht, könnt ihr bei Sabine von moosbrugger-climbing finden.
Reiseführer für die Dolomiten, Amazon
2 Kommentare
Hi Sabrina =)
Wir waren so froh über deine gute Wegbeschreibung! Ich hatte ziemlichen Respekt vor der Wanderung wegen den ausgesetzten Stellen und leichter Höhenangst und konnte mich dank deinem Beschrieb mental besser vorbereiten. Im Nachhinein fand ich die Stellen dann doch nicht so schlimm, da sie wirklich gut gesichert sind. Eher die Anstrengung beim steilen Part machte uns beiden ziemlich zu schaffen obwohl wir beide oft wandern gehen ^^. Für den See lohnt es sich allerdings 1000 mal! Ich muss wirklich sagen, für mich ist der Sorapis See der schönste See, den ich je gesehen habe und davon haben wir in der Schweiz doch einige, die gut mithalten können 😛
Ich würde noch ergänzen, vor 7 Uhr morgens loszuwandern (war jetzt in der Hochsaison). Nicht nur wegen der Parkplätze, sondern auch da das Kreuzen auf dem Rückweg bei engeren Passagen mühsam wird. Meine Cousine und ich starteten vom Campingplatz Alla Baita aus (ca. 10-15min Autofahrt zum Parkplatz Tre Croci). Der ist auch ein idealer Ausgangspunkt wenn man z.B. Campingmässig unterwegs ist 🙂
Ganz liebe Grüsse
Selina
Hi Selina,
Oh wow, danke für die ausführliche Info und es freut mich, dass euch der Beitrag geholfen hat! 🙂 Ich nehme das mit der Uhrzeit gleich noch auf, das hatte ich vergessen – war bei uns auch so und da wir ja im Regen runter sind, war das noch blöder bei dem schmalen Weg.
Lg Sabrina