Usbekistan – Wissenswertes und Reisetipps für selbst organisierte Reisen

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Usbekistan, eines der Stan Länder in Zentralasien, präsentiert sich als Paradies wie aus 1000 und einer Nacht. Aber wo liegt Usbekistan eigentlich und was kann man dort sehen? Das will ich dir in diesem Beitrag vorstellen.

Fakten zu Usbekistan

Usbekistan ist eines der 5 ehemaligen sowjetischen Stan Länder (Kirgistan, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan). Stan kommt aus dem persischen und bedeutet „Heimat von“, frei übersetzt also quasi Land. Usbekistan liegt unterhalb von dem größten der ehemaligen sowjetischen Stan Länder, Kasachstan und oberhalb von Turkmenistan. Bedeutend war Usbekistan als eines der Länder entlang der Seidenstraße, dem wichtigsten Handelsweg zwischen Europa und Asien. Durch die arabische Expansion kamen die islamischen Züge in das Land, die vielen Moscheen zeugen noch heute davon. Ein Großteil der Usbeken heute ist muslimischer Zugehörigkeit. Im 19. Jahrhundert wurde das Land schließlich in russische Kolonialherrschaft übergeben und wurde Teil der Sowjetrepublik und im Jahr 1991, nachdem diese zerfallen war, unabhängig. Die Geschichte von Usbekistan ist umfangreich, interessant und zeigt, wie viele verschiedene Einflüsse das Land durchgemacht hat, bevor es zum jetzigen unabhängigen Usbekistan wurde.

Wie sicher ist Usbekistan als Reiseland und kann man dort alleine reisen?

Ich würde sagen, dass Usbekistan ein sehr sicheres Reiseland ist. Im Zug wird man immer kontrolliert, muss mehrfach den Ausweis vorzeigen, weshalb man sich hier bereits sicher fühlt. Die Usbeken sind freundlich zu Touristen (wenn sie einem nichts verkaufen wollen, da können sie nämlich lästig werden) und interessiert daran, mehr über die Touristen zu erfahren. Wir haben uns sehr sicher gefühlt und ich würde Usbekistan auch wärmstens für Alleinreisende (Frauen und Männer) empfehlen.

Wissenswertes für eine Reise durch Usbekistan

Eine Reise durch Usbekistan ist erstaunlich leicht auf eigene Faust zu organisieren. Das liegt an den guten Transportmitteln und der guten Infrastruktur für Touristen. Allerdings sorgt dieser Touristenaufschwung auch dafür, dass du gerne über den Tisch gezogen wirst. Ich gebe dir einige Tipps, die du dir WIRKLICH durchlesen solltest, bevor du nach Usbekistan reist – damit deine Reise ohne Hoppala oder Ärgernisse abläuft.

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Währung & Sprache

Die Währung sind usbekische Som (10.000 Som sind ~ 1 Euro), die Sprache usbekisch, viele können aber russisch.

Es gibt nur ganz wenige Usbeken, die englisch sprechen, aber russisch können die meisten. Deshalb lohnt es sich, wenn man die Google Translate App mit dem Sprachfile Russisch für den Offline-Modus herunterlädt. So haben wir die meiste Zeit mit Einheimischen kommuniziert und es hat auch geklappt, wenn einmal kein Internet war.

Die beste Reisezeit

Die beste Reisezeit für Usbekistan ist im Frühjahr (März – Mai) und im Herbst (September / Oktober). In den Wintermonaten kann es sehr kalt werden, im Sommer extrem heiß mit 35 Grad und mehr. Selbst im September hatte es bei uns noch täglich 30 Grad, aber es war machbar.

Transport – Wie komme ich von A nach B?

Zug – Usbekistan Railways

Beim Thema Transport hat es uns Usbekistan so einfach gemacht, wie bisher kaum ein Land. Das Land lässt sich nämlich wunderbar mit dem Zug erkunden. Ich bin immer noch total begeistert, wie unkompliziert die Rundreise mit dem Zug ging. Entlang der Seidenstraße wurde nämlich ein Zugnetz erstellt, das mit vielen Nacht- und Tagzügen unkompliziertes und günstiges reisen ohne Abzocke ermöglicht. Die Zugtickets können ganz einfach online auf der offiziellen Website gebucht werden, im Idealfall druckt man das Ticket dann aus, aber auch mit dem Handyticket war die Reise problemlos möglich. Um in den Bahnhof zu gelangen gibt es eine Sicherheitskontrolle und eine Passkontrolle.

Reist man untertags, kommt es auf den Zug an, wie diese aufgebaut sind, es gibt moderne Züge, ähnlich einem Railjet in Österreich, aber auch ältere Züge. Man hat aber auf jeden Fall eine Sitzplatzreservierung im Ticket dabei.

Nimmt man einen der vielen Nachtzüge, bucht man immer ein Bett in einem Waggon. Je nach Klasse gibt es dann Großraumwaggons (3. Klasse), 4er Abteile (2. Klasse) oder Abteile für 2 Personen (1. Klasse). Der preisliche Unterschied ist für Europäer marginal, in der ersten Klasse findet man hauptsächlich Touristen. Bettzeug ist inklusive (muss selbst überzogen und wieder abgezogen werden), je nach Waggon gibt es auch ein Bad mit Dusche. Das Abteil kann abgesperrt werden, Gepäck lässt man im Abteil, auch größere Koffer passen leicht unter den Sitz.

Für uns war die Reise mit den Nachtzügen am angenehmsten und ich würde es sofort wieder so machen. Insgesamt haben wir für alle Züge ca. 65 Euro pro Person gezahlt um einmal die Seidenstraße hinauf und wieder retour zu fahren. Die einzelnen Strecken seht ihr dann weiter unten.

Viele tolle Nachtzugstrecken gibt’s übrigens im Buch Nachtzugreisen – die schönsten Strecken in Europa *Amazon

Taxi fahren in Usbekistan – Yandex, Taxi OK, Go Taxi

Taxis in Usbekistan sind wirklich günstig. Für 10-20 Minuten Taxifahrt kann man oft mit nur umgerechnet 1 Euro davon kommen. Allerdings nur, wenn man sich nicht von einem gierigen Taxifahrer über den Tisch ziehen lässt. Und leider ist hier der Haken – ohne die Taxi Apps Yandex, Taxi OK und GO Taxi zahlt man quasi immer den Touristenaufpreis. Deshalb unbedingt diese Apps downloaden, sie funktionieren ähnlich wie die bekannte Taxi Apps Uber oder Grab. Achtung: Nicht jede App geht in jeder Stadt. Wer keine dieser Apps nutzen möchte, kann übrigens auch auf Google Maps sehen, welcher Preis für die Strecke vorgeschlagen wird. Daran kann man sich beim Verhandeln orientieren.

Öffentliche Verkehrsmittel – Bus und Metro

Natürlich gibt es in Usbekistan auch die Möglichkeit, mit Bussen zu fahren oder in Taschkent die Metro zu nutzen. Da wir selbst aber nur 1-2 Mal mit dem Bus gefahren sind, weil ein Taxi für uns nicht so viel mehr gekostet hat, können wir hier kaum Erfahrungen teilen. Die Metro in Taschkent sollte man aber auf jeden Fall nutzen, sie gilt sogar als eigene Sehenswürdigkeit.

Übernachten in Usbekistan

Wir hatten in den Städten, wo wir waren immer Hotels und kleine Gästehäuser. Dabei gibt es von Luxus bis zu Hostels wirklich durch die Bank alles gemischt. Gebucht haben wir alle Unterkünfte über booking.com und würden es wieder so machen. Ich würde sehr empfehlen, zumindest einmal in einem Gästehaus / einer Pension zu übernachten, wo man auch ein bisschen etwas über die Kultur der Usbeken erfährt und beispielsweise ein traditionelles Frühstück bekommt.

Eine Unterkunftsempfehlung in Xiva ist Zukhro Boutique Hotel und in Samarkand kann ich das Registon Saroy Hotel empfehlen.

Sim Karte – Ucell

Ein Tipp, den ich euch für Usbekistan geben kann, ist, eine Sim Karte zu besorgen, um mit Internet ausgestattet zu sein. Das ist generell ein guter Tipp in Ländern, wo die Kommunikation schwierig ist, weil man sich damit leichter ein Taxi rufen kann oder auch einmal kurzfristig nachsehen kann, ob das Restaurant, zu dem man gehen möchte, auch wirklich gut ist.

Leider ist es in Usbekistan nicht so leicht, an eine Sim Karte zu gelangen (2021). Angeblich sollte am Flughafen ein Verkaufsschalter sein, wir konnten dort aber keinen finden (bzw. war der laut Info geschlossen) und so besorgten wir beim Bahnhof gegenüber in einem Einkaufszentrum eine Sim Karte bei Ucell um 60.000 Som ( ~ 5 Euro) für ein paar GB Daten – gültig 30 Tage. Dazu mussten wir unseren Reisepass vorzeigen, der auch gescannt wurde, allgemein war es eine ziemliche Prozedur und hat relativ lange gedauert. Vielleicht ist es am Flughafen einfacher, wenn der Infoschalter geöffnet ist.

Straßenkarten – Offline Download

Ich kann bei Usbekistan, wie auch in anderen Ländern, empfehlen, Straßenkarten auf das Smartphone zu laden. Bei den meisten Unterkünften gibt es gedruckte Karten der Städte, aber insbesondere, wenn man kein russisch kann, lohnt es sich, Google Maps Offlinekarten herunterzuladen, damit man damit navigieren kann und Fahrern auch genau zeigen kann, wo man hin möchte. Offlinekarten sind etwas, das ich eigentlich in jedem Land herunterlade.

Essen in Usbekistan

In Usbekistan gibt es einige typische traditionelle Gerichte, die man unbedingt kosten sollte. Allerdings würde ich empfehlen, die Finger von Hähnchen zu lassen (Brathähnchen etc), da es in Usbekistan immer wieder zu Lebensmittelvergiftungen kommt, wo es uns leider auch getroffen hat. Die usbekische Küche ähnelt sehr der kirgisischen.

Es gibt in allen Städten Märkte, wo man leckere Speisen findet und wo man sich durchkosten kann. Diese Märkte sollte man unbedingt besuchen, weil man hier auf Einheimische trifft und deren Gerichte hautnah miterleben kann.

Typische Gerichte in Usbekistan:

• Plov (Nationalgericht mit Gemüse, Reis und Fleisch)
• Samsa (Teigtaschen mit Füllung)
• Manti (Teigtaschen mit Füllung)
• Kebab
• Non (Fladenbrot – bekommt man überall)
• Man trinkt überall (meist grünen) Tee
• Trockenfrüchte, Melonen

Wie viel Zeit sollte man für Usbekistan einplanen?

Wir hatten 9 Tage in Usbekistan und würden sagen, dass das gereicht hat. Wer den Aralsee besuchen möchte, oder östlich von Taschkent auch noch Orte sehen möchte, muss vielleicht mehr Zeit einplanen, aber für die Orte der Seidenstraße sind 9 Tage mehr als genug. Die Orte sind wunderschön, aber die Mausoleen und die Medressen sehen irgendwann einfach alle ähnlich aus. Diese Erfahrung haben mit mir auch andere Reisende geteilt.

Rundreise durch Usbekistan

Usbekistan ist vor allem berühmt für seine Orte entlang der Seidenstraße. Diese sind, wie bereits oben erwähnt, mit dem Zug verbunden. Besuchen sollte man unbedingt Taschkent, Samarkand, Bukhara und Xiva. Um unsere Reiseroute ausführlich beschreiben zu können, gibt einen eigenen Beitrag über unsere Rundreise durch Usbekistan und die Stopps entlang der Route.

Lohnt sich eine Rundreise durch Usbekistan?

Ja! Ich würde eine Rundreise durch Usbekistan wirklich empfehlen. Die Seidenstraße und deren Städte sind wirklich toll, insbesondere Xiva hat es mir angetan. Man sollte sich darauf einstellen, dass man ständig angesprochen wird, insbesondere von Taxifahrern, und diese einem ständig etwas verkaufen wollen, aber abgesehen davon, hatten wir eine tolle Zeit in Usbekistan.